8. Juli 2018
Bericht von Martin Wecker
Am vergangen Wochenende wurde bei den SF Brackel (Dortmund) die diesjährige Endrunde des NRW-Pokals ausgetragen, für die wir uns durch einen Sieg gegen Bundesligaaufsteiger Düsseldorfer SK qualifiziert hatten. Bei bestem Sommerwetter machten wir (Rüdiger Seger, Christian Köhler, Thomas Stenzel, Martin Wecker) uns am Samstagmorgen auf den Weg, begleitet durch unseren „Fanclub“ Stephen Kutzner und Hans Lotzien.
Vor allem Christian hatte leider mit logistischen Problemen zu kämpfen, so dass kurzerhand sein Vater einsprang und ihn nach Dortmund fuhr und auch abends wieder abholte. Ein besonderer Dank für diesen Einsatz! Der Rest reiste bequem und planmäßig per Bahn nach Dortmund.
Die weiteren Teilnehmer waren SF Essen-Katernberg, Herforder SV und Ausrichter SF Brackel.
Im Halbfinale teilte uns das Los den vermeintlich schwächsten Gegner Herforder SV zu, während Favorit Essen-Katernberg gegen Brackel spielte.
Der Kampf entwickelte sich schnell positiv für uns. Ich konnte meine Partie in ca. 2,5h und weniger als 20 Zügen für entscheiden, hier eine kleine Taktikaufgabe aus der Partie:
Weiß am Zug (Lösung am Ende des Berichts)
Auch bei Christian und Thomas konnte ich zu diesem Zeitpunkt sehr vielversprechende Stellungen erkennen und Rüdiger steuerte seine Caro-Kann-Verteidigung sicher zum Remis. Leider gab Thomas nach einer Unaufmerksamkeit seine gute Stellung weg und konnte die Niederlage danach nicht mehr vermeiden. Christian wollte seine vorteilhafte Stellung in einen Sieg umwandeln und schlug ein Remisangebot seines jungen Gegners aus. Nach langem Kampf und hartnäckiger Verteidigung musst er am Ende aber doch ins Remis einwilligen, was einen Endstand von 2-2 bedeutete. Wegen der im Pokal geltenden Berliner Wertung (Siege an höheren Brettern zählen mehr) hatten wir dennoch gewonnen, da der Sieg an Brett 3 in diesem Fall mehr zählte als Thomas Niederlage an Brett 4.
Der Finaleinzug bedeutet gleichzeitig die Qualifikation für den Deutschen Pokal! Kommende Saison ist der GSK also nach längere Pause mal wieder auf Bundesebene unterwegs!
Nach diesem Erfolg gönnten wir uns in der Dortmunder Innenstadt beim Fußball schauen ein vorgezogenes Abendessen und wurden dabei Zeugen eines „besonderen“ Events: Es zogen Massen an pokemon-jagenden Smombies (Smartphone-Zombies) durch die Stadt… Immerhin wussten wir jetzt warum in ganz Dortmund kein Hotel zu bekommen war, so dass wir in Duisburg nächtigten, wo wir den Abend nach kurzer Bahnfahrt in einem örtlichen Biergarten ausklingen ließen.
In der zweiten Partie des Tages gewann Katernberg übrigens mit 2,5-1,5, das Finale am Sonntag hieß also GSK gegen Katernberg.
Am Sonntag mussten wir Christian leider ersetzen, dafür spielte Stephen an Brett 4 und Thomas und ich rückten an 3 bzw. 2 auf. Allerdings rüstete Katernberg ebenfalls ein wenig ab, so dass wir auf dem Papier nur einen kleinen DWZ-Nachteil hatten.
Rüdiger steuerte seine Partie gegen IM Tomic wieder sicher zum Remis. Bei mir lief es allerdings weniger gut, ich bewertete eine Abwicklung komplett falsch und fand mich bald in einer nicht mehr zu verteidigenden Stellung wieder. Wegen der Berliner Wertung mussten nun Thomas und Stephen ihre Partien gewinnen. Thomas verwickelte seinen Gegner gezielt in Komplikationen und erreichte die folgende Stellung:
Gassmann-Stenzel; Schwarz am Zug
Hier könnte Schwarz mit 1…Th8 oder 1…Ld7 (droht Lh3 und Tc8) direkt klaren Vorteil erreichen. Thomas spielte jedoch 1…Ld3 und setze nach 2.Db2? (hartnäckiger wäre 2.Dd1!) eine schöne Pointe mit 2…Th8; 3.Tc6 Lf1! 0-1.
Stephen hatte sich im Partieverlauf zwei gesunde Mehrbauern erspielt und hatte zwischenzeitlich klaren Vorteil, so dass wir uns durchaus noch Hoffnungen machten. Allerdings erlaubte er im Doppelturmendspiel den gegnerischen Türmen und König viel zu viel Aktivität und musste beide Bauern wieder abgeben um der Zugwiederholung auszuweichen, was am Ende nur zum Remis reichte. So wie wir am Vortag gewonnen hatten, verloren wir nun knapp mit 2-2 nach Berliner Wertung.
Mit dem Pokalsieg hat es leider nicht geklappt, aber da wir die Qualifikation für den Dt. Pokal im Gepäck hatten, fuhren wie dennoch gut gelaunt zurück nach Bonn. Lassen wir uns überraschen gegen wen wir dann auf Bundesebene antreten dürfen.
Lösung: 1.Scb5!! (droht Damenfang mit a3) Sxe4 (1…axb5; 2.Sxb5
Sxe4; 3.a3 Sc3; 4.axb4 Sxd1; 5.Tbxd1 axb4; 6.Sc7 +−); 2.a3 Sxf2; 3.Lxf2
Txe1; 4.Lxe1 Dc5; 5.b4 axb4; 6.axb4 Dxc4; 7.Tc1 Da2; 8.Sxd6 ±
In der Partie sah ich dieses Motiv auch, spielte allerdings vorsichtiger
1.Dc2, da ich glaubte die schwarze Dame könnte entkommen. Nach der
Antwort 1…Sfd7? schlug ich die Einladung zum Damenfang dann aber nicht
mehr aus: 2.a3 Dxa3; 3.Scb5 und 1-0 (wg. Db4 und Ld2).
Komplette Ergebnisliste 4-er Pokal im NRW-Vereinsportal
GSK erreicht Finalrunde beim NRW Vierer-Pokal (von Martin Wecker)
GSK erreicht Zwischenrunde beim NRW Vierer-Pokal (von Christian Köhler)
Bericht von Martin Wecker
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zuletzt geändert am 9. Juli 2018 |