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NRW Vierer-Pokal 2018 ― Zwischenrunde erreicht

25. April 2018

Bericht von Christian Köhler

 

Am Wochenende war es endlich wieder so weit: Die NRW-Pokalmeisterschaft, landläufig auch als 4er-Pokal bezeichnet, startete in die ersten beiden Runden. Hierbei trafen sich an 16 Standorten in NRW je vier Mannschaften, die sich bei phantastischem Wetter lieber selbst die Köpfe heißrechneten, anstatt dies der Sonne zu überlassen. Wir durften in unserer Gruppe mit der gastgebenden SG Kaarst, dem SC Tigerli PP Aachen und dem SK Holsterhausen als Favorit angesehen werden und konnten dieser Rolle auch gerecht werden, wenngleich dabei nicht alles völlig glatt lief.

Bericht Runde 1

Die Auslosung bescherte uns in der ersten Runde am Samstag mit der SG Kaarst eine Mannschaft, die sonst in der niederrheinischen Verbandsklasse beheimatet ist und im Schnitt etwa 150 DWZ-Punkte leichter wog. Von einem Klassenunterschied war jedoch lange Zeit nichts zu merken.

Robert bekam es an Brett 4 sogar mit einem etwas stärkeren Spieler zu tun, der zu Gunsten der Jugend etwas tiefer gemeldet ist, als die DWZ-Zahl vermuten ließe. Ehe Robert das bemerkte, hatte er jedoch schon kampfeslustig zwei Bauern geopfert. Als Gegenwert hatte er seinem Gegner eine luftige Königsstellung verschafft, die es nun in Angriff zu nehmen galt. Dies gelang, und einen Zug lang war die Stellung auch gewonnen, allein die Chance wurde nicht ergriffen, so dass es nicht für mehr als ein Dauerschach reichte.

An Brett 3 wurde Stephen mit einer seltenen Variante in der Grünfeldindischen Verteidigung konfrontiert. Er reagierte anscheinend nicht optimal, so dass er über weite Strecken der Partie nicht aus der Defensive herauskam. Wie es nun mal ist, wenn man die ganze Zeit hinten drin steht, passiert es dann doch irgendwann und die Stellung bricht zusammen.

An Brett 2 brachten Martin und sein Gegner die komplizierte Katalanische Eröffnung aufs Tableau. Martin nannte zwar einen Mehrbauern sein Eigen, der Gegner konnte jedoch eine überaus respektable Kompensation vorweisen und schien eigentlich alles richtig zu machen, bis zu dem Punkt, an dem er plötzlich eine Figur einstellte, womit die Partie sofort gelaufen war.

Auch ich tat mir sehr schwer: Ich konnte zwar zweimal einen Bauern gewinnen, stellte jedoch beide wieder ein; erst beim dritten Mehrbauern und nach knapp sechs Stunden Spielzeit schaffte ich dann doch noch den erhofften Sieg.

Bericht Runde 2

Nach diesem Kraftakt trafen wir nun am Sonntag auf den Kreisligisten SC Tigerli PP Aachen, der sich am Vortag gegen den SK Holsterhausen durchgesetzt hatte. Das „Tigerli PP“ im Namen wirft natürlich Fragen auf, die beantwortet sein wollen: Doppel-P steht nicht etwa für Pinkelpause, wie einst Terence Hill sagte, sondern für das Passe-Partout, eine Geschichte gewordene Schänke und eben Gründungsstätte des Vereins. Über die Herkunft des „Tigerli“ (sprich Taigerli) schweigen sich die Chronisten jedoch aus; sicher scheint nur zu sein, dass der Name unter dem Einfluss ethanolhaltiger Getränke aus dem Angebot des PP ersonnen wurde. Die Gelegenheit, dieses Rätsel zu lösen, versäumten wir, da wir – das waren diesmal Keno, Stephen, Pawel und meine Wenigkeit – beim Anblick der Figuren alles andere vergaßen.

Zum schachlichen lässt sich sagen, dass wir alle vier gewinnen konnten und das obendrein recht souverän. Keno stellte in der Eröffnung zwar einzügig eine Qualität ein und musste für seinen Punkt dementsprechend etwas länger kämpfen, aber auch hier war die Partie schon vor der Zeitkontrolle vorbei. Pawel widerlegte das Eröffnungsexperiment seines Gegners (1.Sc3 Sf6 2.g4) etwas schneller, und Stephen gewährte seinem Gegner gar nur 17 Züge, bis er dessen Dame so sehr nachgestellt hatte, dass sie sich nicht mehr zu retten wusste. Meinem Gegner misslang die Eröffnung ebenfalls, so dass auch diese Partie früh entschieden war.

Unter dem Strich gelang also der angestrebte Einzug ins Achtelfinale, das am 26. Mai ausgetragen wird.

SG Kaarst        (1972)   –  Godesberger SK       (2125)  1½ – 2½ 
Laurenz Peter    (1948)   –  Christian Köhler     (2236)  0 – 1
Andreas Rühl     (1918)   –  Martin Wecker        (2114)  0 – 1
Justin Wilde     (1919)   –  Stephen Kutzner      (2126)  1 – 0
Norbert Kapeller (2101)   –  Robert Biedeköpper   (2024)  ½ – ½

Godesberger SK   (2168)   –  SC Tigerli PP Aachen (1760)  4 – 0
Pawel Grabowski  (2269)   –  Ralf Kellerwessel    (1927)  1 – 0
Christian Köhler (2236)   –  Bernd Schuller       (1821)  1 – 0
Stephen Kutzner  (2126)   –  Werner Wälbers       (1716)  1 – 0
Keno Lübsen      (2039)   –  Peter Heiermann      (1574)  1 – 0

Komplette Ergebnisliste 4-er Pokal im NRW-Vereinsportal

Christian Köhler

 

	
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zuletzt geändert am 9. Juli 2018