Glücklicher Auswärtssieg in Emsdetten

Mit sieben Spielern reisten wir am ersten April-Wochenende zum abstiegsgefährdeten SK Emsdetten. Für Alex Armbruster, der aus privaten Gründen absagte, wurde kein Ersatzspieler zur Verfügung gestellt, in dieser Spielklasse und für uns als Aufstiegsaspiranten eine aus meiner Sicht nicht akzeptable Entscheidung. Mit diesem Handicap im Koffer und mit gemischten Gefühlen setzten wir uns am frühen Morgen in den Zug in Richtung Münsterland.

Sascha Grimm konterte seinen Gegner in einer Französischen Partie geschickt aus. Nachdem letzterer freiwillig das Zentrum aufgab, konnte Sascha seine Figuren optimal postieren und entscheidenden Materialvorteil erreichen.

Anders entwickelte sich die Partie bei Jens Lütke: mit den weißen Steinen spielend fand er gegen die Mixtur aus Philidor und Pirc nicht die beste Rezeptur und verlor, wobei mir der weitere Verlauf entgangen ist.

Heiko Mertens entpuppt sich langsam als der Top-Scorer des Teams: das Thema des Sweschnikow-Sizilianers war ein optisch stark wirkender weißer Springer versus den schwarzen Läufer g7, der die lange Diagonale kontrollierte. Ein taktisch geschicktes Bauernopfer lähmte das Zusammenspiel der weißen Figuren und führte zum siegreichen Angriff auf den gegnerischen König.

Mathias Gerusel sah sich im Damengambit mit einer Mischung aus Tartakower-und Lasker-Variante konfrontiert. Nach mehrmaligem Figurentausch resultierte letzten Endes ein dynamisches Gleichgewicht - remis.

Ulli Rohde konnte in einer Nebenvariante des Sizilianischen Taimanov-Systems früh und ohne Probleme ausgleichen. Er ergriff die Initiative am Königsflügel und ließ den schwarzen König in der sicheren Brettmitte stehen. Nach einigen ungenauen Zügen im Mittelspiel verflüchtigte sich der leichte schwarze Vorteil wieder. In beiderseitiger Zeitnot opferte Weiß die Qualität und erhielt zwei bedrohlich verbundene Freibauern. Glücklicherweise fand die Gegnerin nicht die stärkste Fortsetzung im Endspiel, so dass die beiden Freibauern sicher blockiert und der Materialvorteil gewinnbringend umgesetzt werden konnte.

Olaf Horstmann gelang mit den weißen Steinen ein weiterer Sieg. Im geschlossenen Sizilianer gewann er einen Bauern, den er vorübergehend gegen klaren Stellungsvorteil wieder eintauschte. Nach weiteren Vereinfachungen kam ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf das Brett. Die Aktivierung des weißen Königs versetzte dem Gegner den Todesstoß.

Ferdi Roski geriet schnell in materiellen und positionellen Nachteil. Er übersah einen taktischen Einschlag auf f7 und konnte das Eindringen der gegnerischen Figuren nicht verhindern.

   Turm Emsdetten II (2149)         -   Godesberger SK II (2229)     3½ : 4½
1. Rothuis,Vincent (2297)           -   Armbruster,Alexander (2273)   + : -
2. Rijnaarts,Sjef (2268)            -   Grimm,Sascha (2310)           0 : 1
3. Jonker,Marc (2241)               -   Lütke,Jens (2309)             1 : 0
4. Rietman,Frits (2199)             -   Mertens,Heiko (2282)          0 : 1
5. Schudro,Vasili (2088)            -   Gerusel,Mathias (2221)        ½ : ½
6. Sarana-Hungeling,Oksana (2067)   -   Rohde,Ulrich (2154)           0 : 1
7. Topp,Michael (2012)              -   Horstmann,Olaf (2154)         0 : 1
8. Beekhuis,Maarten (2021)          -   Roski,Ferdinand (2131)        1 : 0  

Viele Grüße

Ulli Rohde