12. Februar 2011
ein Bericht von Stephan Bröhl
Ob Soziokulturelles Zentrum, Fahrradkeller eines Schulzentrums oder der Klassenraum einer Grundschule: Die Austragungsorte für Schachveranstaltungen sind mannigfaltig, immer wieder für eine Überraschung gut und haben mich schon des Öfteren zweifeln lassen, ob ich mir wirklich den richtigen Zeitvertreib für das Wochenende ausgesucht habe. Am letzten Samstag verschlug es nun die zwei qualifizierten Godesberger Mannschaften zur SVM-Blitzmannschaftsmeisterschaft in das »Bewegungszentrum der Sportgemeinschaft Langenfeld«. Während das Gebäude von außen den Charme von Ostberliner Plattenbauten versprühte, erwiesen sich die Spielbedingungen in der Kletterhalle als durchaus gut – hell, viel Platz, vernünftiges Spielmaterial, gute Bodenhaftung, günstige Gastronomie plus reibungslose Organisation ließen keine großen Wünsche offen.
Im Vorfeld hatte es etwas Probleme und Terminschwierigkeiten mit der Mannschaftsaufstellung gegeben, so dass die eigentliche erste Mannschaft des GSK und Titelverteidiger nicht auflaufen konnte. So trat die sich über die Bezirksmeisterschaft qualifizierte Zweite mit Hans Lotzien, Thomas Stenzel, Olaf Horstmann und Stephan Bröhl in die übergroßen Fußstapfen, während ein »Nachwuchsteam« um den erfahrenen Blitzer Michael Müller-Boge mit Dieter Eisentraut, Sebastian Brandt und Timo Schäfer als zweite Mannschaft ihr Glück versuchen wollte.
Wie erwartet tat sich die Zweite in diesem Feld zunächst recht schwer, insbesondere Dieter – der sich taktisch an Brett 1 aufopferte – musste gegen die Blitzcracks einiges Lehrgeld bezahlen. In manchen guten Stellungen wurde er über die Zeit gehoben oder doch noch beschwindelt. Aber ich hatte den Eindruck, dass trotz dieser Rückschläge keiner den Spaß verlor. Am Ende lief es immer besser, so dass mit 10-24 Punkten noch ein sehr achtbares Ergebnis zu Stande kam. Insbesondere Michael mit 9 aus 17 an Brett zwei, aber auch Sebastian (7,5) und Timo (7) können sicherlich zufrieden sein – vielleicht auch deshalb, weil das Prestigeduell in der ersten Runde gegen die Erste zwei zu zwei ausging?!
Apropo Erste: Angesichts der sehr starken Konkurrenz aus Köln und Aachen – von den Spitzenmannschaften fehlte lediglich Porz – rechneten wir uns im günstigsten Fall aus, um den vierten Qualifikationsplatz für die NRW-Meisterschaft mit zu spielen. Minimalziel war es, vor der Konkurrenz aus dem Schachbezirk Bonn-Beuel und Troisdorf zu landen. Von Anfang an lief es aber erstaunlich rund und wir befanden uns bis zur 10 Runde immer unter den ersten vier. Eine kleine Durststrecke – in zwei Runden stellten wir unnötig drei Punkte gegen Baumberg und DJK Aufwärts Aachen II weg – kompensierten wir durch fünf Siege in Folge, darunter gegen die direkten Konkurrenten von KKS, SV Grünfeld und Ford Köln. Das katapultierte uns auf den zumindest für mich völlig überraschenden zweiten Platz – wohl das absolute Maximum angesichts der überragenden Mannschaft von DJK Aufwärts Aachen I, die lediglich einen (!!) Mannschaftspunkt abgab und mit sechs Punkten Vorsprung gewann.
Ausschlaggebend für diesen Erfolg könnte sein, dass wir an keinem Brett einen Ausfall zu verzeichnen hatten und sicherlich auch, dass wir unsere Nullen mit etwas Glück sehr günstig verteilten. Hans (9,5) und Thomas (10,5) erzielten gegen die sehr starke Konkurrenz an den ersten beiden Brettern beide über 50 Prozent der Punkte. So behaupteten sie sich souverän gegen die üblichen Verdächtigen der SVM-Blitzszene, wie Dieter Morawietz, Matthias Röder, Thomas Koch oder Hans-Hubert Sonntag. Insbesondere Schachfreund Morawietz wird die Partie gegen den GSK wohl nicht sobald vergessen… Und auch an den letzten beiden Brettern hatten Olaf (12,5) und ich (14) einen ziemlich ordentlichen guten Tag erwischt. Dem entsprechend ließen wir hinten nur sehr wenig anbrennen und qualifizierten uns überraschend deutlich für die NRW-Blitzmannschaftsmeisterschaft Anfang März.
P.S. Wie man es bei der vorausschauenden und perfekten Organisation von Hans fast erwarten durfte, fand sich im Kofferraum seines Autos noch ein Kasten einer Bochumer Bierspezialität. Das gestaltete die Rückfahrt trotz der Vollsperrung der A3 zu einer recht vergnüglichen Angelegenheit. Um Gerüchten vorzubeugen: Der Fahrer wählte die alkoholfreie Variante.
Tabelle: Endstand nach der 17. Runde (Kreuztabelle) | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rang | Verein | G | S | R | V | Pkt | Bu | SoBerg |
1. | DJK Aufwärts Aachen I | 17 | 16 | 1 | 0 | 33 - 1 | 58.0 | 260.00 |
2. | Godesberger SK I | 17 | 12 | 3 | 2 | 27 - 7 | 46.5 | 208.50 |
3. | SV Grünfeld | 17 | 12 | 2 | 3 | 26 - 8 | 47.5 | 177.50 |
4. | Aachener SV | 17 | 11 | 4 | 2 | 26 - 8 | 47.0 | 185.50 |
5. | Klub Kölner SF | 17 | 11 | 4 | 2 | 26 - 8 | 44.0 | 182.00 |
6. | SF Ford Köln | 17 | 9 | 2 | 6 | 20 - 14 | 41.5 | 126.50 |
7. | KSK Lasker Köln | 17 | 8 | 4 | 5 | 20 - 14 | 38.5 | 118.50 |
8. | Eschweiler SC | 17 | 7 | 6 | 4 | 20 - 14 | 37.0 | 119.00 |
9. | SF Monheim | 17 | 7 | 5 | 5 | 19 - 15 | 36.5 | 110.50 |
10. | SC Bonn Beuel | 17 | 5 | 5 | 7 | 15 - 19 | 32.5 | 85.50 |
11. | SK Troisdorf | 17 | 7 | 1 | 9 | 15 - 19 | 32.5 | 77.00 |
12. | DJK Aufwärts Aachen II | 17 | 5 | 3 | 9 | 13 - 21 | 31.5 | 70.50 |
13. | SC Baumberg | 17 | 5 | 3 | 9 | 13 - 21 | 26.0 | 66.00 |
14. | Langenfelder SF | 17 | 3 | 4 | 10 | 10 - 24 | 26.5 | 59.00 |
15. | Godesberger SK II | 17 | 3 | 4 | 10 | 10 - 24 | 25.5 | 54.50 |
16. | SV Aachen-Hörn | 17 | 4 | 2 | 11 | 10 - 24 | 25.5 | 44.50 |
17. | SVG Düren 13 Derichsweiler | 17 | 1 | 1 | 15 | 3 - 31 | 15.5 | 5.00 |
18. | SV Lendersdorf | 17 | 0 | 0 | 17 | 0 - 34 | 0.0 | 0.00 |
Godesberger SK 1929 e.V. |
Internet: http://www.godesbergersk.de E-Mail: |
Copyright © 1999-2020 by |
zuletzt geändert am 15. Februar 2011 |