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Besuch in Wijk aan Zee/Haarlem

26. Januar 2017

Bericht von Hans Lotzien


Partien im Internet verfolgen ist das Eine, live dabei zu sein, das Andere. Mein Wunsch, einmal dieses Erlebnis zu haben, brachte mich auf die Idee nach Wijk aan Zee bzw. Haarlem zu fahren.

Das Fischerdorf Wijk aan Zee , an der Nordsee gelegen, ist von Mitte bis Ende Januar für unzählige Schachfreunde zur Pilgerstätte geworden. Leider konnte ich keinen meiner Schachfreunde überreden, mich auf dieser Tour zu begleiten. Somit machte ich mich am Montag per Bahn nach Haarlem auf. Dort bezog ich in Bahnhofsnähe für drei Tage mein Quartier.

Die 9. Runde wurde am Dienstag in Wijk aan Zee bzw. die 10. Runde in der Philharmonie in Haarlem gespielt. So fuhr ich am Dienstag mit den Bus zunächst nach Beverwijk.Schon die Busfahrt dorthin bzw. die Weiterfahrt nach Wijk aan Zee war bereits ein  kleines Erlebnis. In Wijk aan Zee angekommen, führte mein Weg zunächst bei schönstem Wetter zum Strand. Auf meinen Rundgang durch den Ort konnte ich in vielen Geschäften und Buchläden Hinweise auf das große Schachereignis finden. Man bekam den Eindruck, dass der ganze Ort in diesen Tagen aus dem Winterschlaf erwacht ist. Wie mir ein örtlicher Buchhändler und Cafebetreiber erzählte, ist ansonsten in den Wintermonaten hier wenig los, Gleichwohl scheint der Ort durch das Meer mit seinen schönen Strand sowie dem Stahlwerk Tata Steel zu einem gewissen Wohlstand gekommen zu sein.

In Wijk aan Zee spielen vom Weltmeister Carlsen bis hin zum „kleinsten“ Schachspieler alle in einem sehr großen (allerdings fensterlosen) Saal. Aus nächster Nähre kann man live das Geschehen verfolgen. Man muss allerdings ein gewisses „Stehvermögen“ mitbringen. Im nächsten Jahr wird das Turnier zum 80igsten Mal ausgetragen. Da ich diesen Beitrag mehr als Reisebericht und weniger als Schachreport ansehe, verzichte ich auf das ohnehin bekannte geschehen in der 9. Runde und verweise diesbezüglich auf chessbase ect...

Die 10. Runde fand in der Philhamonie in Haarlem statt. Das mitten in der Stadt am Marktplatz gelegene Gebäude wirkt zwar von außen etwas unscheinbar, innen zeigt sich aber die ganze Eleganz und Weitläufigkeit dieser Kulturstätte. Auf einer großen Bühne spielten die 14 Großmeister.

In einem anderen, Kinosaal ähnlichen Raum, kommentierte GM Seirawan das Geschehen. Dies tat der seit vielen Jahren in den Niederlanden lebenden GM in einer sehr unterhaltsamen Weise.

Mein letzter Besuch in den Niederlanden war anlässlich des Schachturniers in Maastricht Pfingsten 2016. Bedingt durch die dortige Doppelrunde hatten wir (Ferdinand Stuch, Stephan Bröhl und ich) wenig vom Umfeld mitbekommen. Jetzt als Tourist ist mein Eindruck, dass die Niederländer ein sehr gemütliches Völkchen sind. Als Alleinreisender machte ich diesbezüglich die eine oder andere Beobachtung.

Vielleicht bin ich ja im nächsten Jahr schachlich dabei.
 

Hans Lotzien
 

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zuletzt geändert am 2. Februar 2017