In dem Heide-Kurort Bad Bevensen (in der Nähe von Uelzen) findet jedes Jahr Anfang Juli die Niedersächsische Offene Senioren-Meisterschaft statt. Die Organisation ist gut, und das ganze Ambiente sind ist sehr angenehm. Außerdem gibt es ein vielseitiges Nebenprogramm, darunter wie auch im vorigen Jahr eine kulturelle Darbietung meinerseits (Schach-Kurzgeschichten, Shakespeare-Sonette und anderes mehr +Renaissance-Musik, von meiner Frau ausgesucht). Trotz der hohen Temperaturen - sowohl im Turniersaal wie draußen - wurde neun Runden lang mit viel Ausdauer und Spielfreude Schach gespielt.

Die Turnierleitung lag wie immer in den kompetenten Händen von Klaus Gohde.

Die Teilnehmerzahl betrug 212, darunter 11 Frauen. 75 (!) hatten oder haben in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag und galten deshalb als Nestoren. Die Durchschnitts-DWZ-Zahl der 212 Teilnehmer lag etwa über 1700. Es nahmen 7 FIDE-Meister teil und 21 Spieler hatten eine DWZ-Zahl über 2000.

Aus unserem Verein nahmen außer mir noch Gottfried und Ursula Schumacher teil. Für beide begann das Turnier mit einem Paukenschlag. Während Ursula gleich in der ersten Runde ihre Partie gegen einen erheblich stärkeren Gegner gewann, verlor Gottfried, der mit der besten DWZ-Zahl in der Startrangliste auf den ersten Platz gesetzt worden war, überraschend in der zweiten Runde seine Partie und spielte in der darauf folgenden Runde Remis. Während sich Ursula im Verlauf des Turniers weiterhin gut hielt und ihren DWZ-Wert (41 Punkte) deutlich verbessern konnte, begann Gottfried mit vier aufeinander folgende Siegen eine Aufholjagd, die erst in der vorletzten Runde von dem späteren Turnier-Sieger FM Georg Haubt gestoppt wurde. So belegte er am Ende mit 6½  Punkten nur den vierzehnten Platz. Diese Enttäuschung wurde ihm dadurch versüßt, dass er sowohl das Schnellturnier wie das Blitzturnier klar für sich entscheiden konnte, wofür er jeweils mit einem Pokal geehrt wurde.

Ich selbst gewann die ersten drei Partien und ebenso die letzten beiden, hatte aber dazwischen eine Krise, wo ich nur 1½ Punkte aus vier Partien holte. So wurde ich mit 6½  Punkten 8.-17. bzw. nach Buchholz 15. Insoweit ein wenig enttäuschend, als ich sowohl einen normalen Preis (ich bekam aber noch ein Buch) wie auch den Rating-Preis für die größte Verbesserung (2000-2099) knapp verpasste. Dabei war ich unter den Zwölfen meiner Rating-Kategorie eigentlich der Beste gewesen (ohne Verbesserung, aber die anderen hatten sich verschlechtert).

Gottfried und ich gewannen jeweils 6 Partien wie nur noch 7 andere Spieler. Keiner gewann mehr Partien. Im Gegensatz zu den beiden Spitzenreitern verloren wir allerdings auch zwei Partien. Offenbar haben wir in unserem Siegeswillen manch eine Partien zu unvorsichtig angelegt.

Sieger des Turniers wurde ungeschlagen FM Georg Haubt mit 7½ Punkten (50½  Buchholz) vor FM Dr. Bernd Baum, ebenfalls ungeschlagen und mit ebenfalls 7½  Punkten (48½  Buchholz). Es folgen 5 Spieler mit 7 Punkten, darunter HJ Neese.

Ein Bericht von
Jochen Lehmensick

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