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GSK 2. Mannschaft

SVM Verbandsliga Süd 2018/2019

Bericht Runde 9

SG Siebengebirge I - Godesberger SK II (16 : 16)

von Keno Lübsen




 
Meisterschaft vorzeitig gesichert

Hart erkämpftes 4:4 gegen SG Siebengebirge reicht aus

Dank einer bislang sehr erfolgreichen Saison hatten wir bereits am 9. Spieltag der Verbandsliga-Süd-Saison 18/19 den ersten von drei „Matchbällen“ zum Aufstieg. Vor dem Kampf war klar: Gegen die SG Siebengebirge würde uns ein Sieg zum sicheren Aufstieg reichen, da uns dieser 4 Punkte Vorsprung auf die Verfolger Niederkassel 2 und Porz 4 eingebracht hätte, die wir vorher im direkten Vergleich hatten schlagen können. Dementsprechend motiviert ging es für uns um 11 Uhr an die Bretter.

Leider merkte man von diesem Esprit anfangs nichts im Godesberger Spiel: Während Jans (1), Wolframs (3), Johannes‘ (5) und Roberts (6) Partien ausgeglichen schienen, gerieten wir an den Brettern 2 (das Brett des Berichterstatters), 4 (Ferdi), 7 (Christof) und 8 (Michael) bereits in extrem bedenkliche Situationen.

Umso überraschender kam es für mich, dass wir das Team waren, das mit 1-0 in Führung gingen. Jan war es am Spitzenbrett gelungen, den 2050er Dirk Richter (die etatmäßige gegnerische Nummer 1 IM Martin Borriss lief stattdessen beim Bonner Halbmarathon mit) mit einem taktischen Schlag vom Brett zu fegen:

Mantau - Richter (Brett 1)
 

Auch wenn mit dem offenen schwarzen König wohl vieles gewinnt, ist Jans 23. Sxe6! am stärksten und schönsten. Der d5-Läufer ist doppelt angegriffen und gleichzeitig durch den d1-Turm gefesselt. Eine sehr starke Partie von unserem Dauerbrenner an Brett 1 (als einziger alle Partien gespielt), der nun stabile 6,5/9 auf seinem Konto hat. (1-0)

Kurz darauf mussten wir jedoch die erste Niederlage verzeichnen: Nachdem sein Gegner Ferdis letzten Trick durchschaut hatte, blieb unserem vierten Brett nichts anderes übrig, als die Segel zu streichen. Eine starke Partie vom gegnerischen Spieler, in der Ferdi leider wenig Sonne sah. (1-1)

Gleiches galt für Michael an Brett 8: Er kam einfach nicht in die Partie hinein und musste gegen den stark punktenden Solzbacher (nunmehr 7/9) einräumen, heute ohne Chance geblieben zu sein. (1-2)

Den erneuten Ausgleich steuerte Johannes an Brett 5 bei: Sein Gegner stellte auf etwas banale Art und Weise einen wichtigen Bauern ein, wodurch außerdem dessen Gegenspiel am Damenflügel ins Stocken geriet. Johannes konnte sich hingegen am Königsflügel breit machen und in folgender Stellung mit dem feinen Bauernopfer 24. f6+! ein riesiges Vorpostenfeld für seinen Springer auf f5 kreieren, was letzten Endes die Partie entschied. (2-2)

Mittmann - Anderton (Brett 5)

24. f6+! gibt den Mehrbauern zurück, schafft dafür aber einen Monsterspringer

Zu diesem Zeitpunkt waren die Aussichten an den verbliebenen vier Brettern alles andere als rosig:
Auch wenn Wolfram (Brett 3) optisch Vorteile hatte, war es längst nicht klar, dass er seine Partie würde für sich entscheiden können. Zeitgleich standen Christof (Brett 7) und ich (Brett 2) klar auf Verlust. Robert versuchte dementsprechend an Brett 6 noch, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, allerdings war die Stellung komplett ausgeglichen.

Mit zäher Verteidigung und einer Menge Glück konnte plötzlich Christof ein Remis ergaunern: Sein Gegner stellte im Endspiel TL gegen TL mit drei (!) Mehrbauern zweizügig seinen Läufer ein. Das entstehende Endspiel hielt unser Mann dann problemlos remis. Auch wenn der halbe Punkt definitiv etwas glücklich zustande kam: Den Gegner (und sich) auch mit drei Minusbauern im einfachen Endspiel weiter zu quälen, fordert schon großen Kampfgeist und Mannschaftsdienlichkeit. Chapeau! (2,5-2,5).

Trotz dieses unverhofften halben Punktes hellten sich die Godesberger Gesichter nur bedingt auf, denn mittlerweile schien Wolfram (genau wie ich) auf Verlust zu stehen. Dementsprechend hielt ich Roberts Remisschluss – trotz objektiv komplett ausgeglichener und fast toter Stellung – zu diesem Zeitpunkt für etwas verfrüht: Immerhin bedeutete dies, dass wir aus den letzten zwei (vermutlich verlorenen) Partien noch zwei Remisen holen mussten. (3-3)

Der erste Schritt in Richtung 4:4 gelang Wolfram: Durch genaue und hartnäckige Züge rettete er sich von der Verluststellung (die sich in der Analyse tatsächlich als solche herausstellte) in eine Remisstellung, in der sein Gegner um die Punkteteilung nicht mehr herumkam. (3,5-3,5).

Die letzte laufende Partie war also meine eigene gegen die Gastspielerin der GSK-Frauenmannschaft WFM Claudia Borriss. Diese spielte bis zum späten Mittelspiel eine unfassbar starke Partie; trotz weniger Ungenauigkeiten landete ich in einer trostlosen Stellung mit Minusbauer. Kurz vorm Übergang zum Endspiel hätte meine Gegnerin durch eine kleinere Kombination einen zweiten Bauern gewinnen können, welcher die Partie wohl entschieden hätte. Diesen ließ sie jedoch verstreichen und leitete „nur“ in ein gewonnenes Endspiel mit Mehrbauer über. Hier kämpfte ich mich nun in die Partie hinein und schaffte es, ein „-+“ zunächst in ein „-/+“, dann in ein „=+“, und schließlich in ein „=“ zu verwandeln. Auch das entstandene Endspiel mit T+S gegen T+L+B konnte ich relativ problemlos remis halten. (4-4).

Durch die „Schützenhilfe“ von Brühl 2 gegen Porz 4 (von der wir aufgrund einer erneuten Störung des Portals des Schachverbands Mittelrhein leider erst abends erfuhren) reicht dieses 4-4 bereits zur vorzeitigen Meisterschaft. Die Saison ist für uns selbstverständlich noch nicht zu Ende und wir werden im Sinne des Sports alles dafür tun, auch die letzten zwei Mannschaftskämpfe für uns zu entscheiden. Trotzdem lässt sich meines Erachtens schon an dieser Stelle konstatieren, dass wir unserer Favoritenrolle definitiv gerecht geworden sind und eine sehr überzeugende Saison mit einem hochverdienten Aufstieg krönen dürfen. Der „Betriebsunfall“ Abstieg aus der Regionalliga aus dem letzten Jahr ist damit mehr als wettgemacht, denn durch die Schaffung der neuen Staffel in der NRW-Klasse steigen wir praktisch doppelt auf.

Keno Lübsen

 

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zuletzt geändert am 16. April 2019