home / mannschaften / saison17-18 / gsk4 /
Nach einer sehr langen Verlustserie hat GSK IV am Sonntag in der 8. Bezirksliga-Runde gegen den SV Hennef endlich wieder einmal gewonnen. Unsere Mannschaft konnte trotz des Ausfalls mehrerer Stammspieler eine voll konkurrenzfähige Besetzung aufbieten und erspielte die ersten beiden Mannschaftspunkte in dieser Saison auf eine so souveräne Weise, wie sie der nachträgliche Blick auf das knappe Ergebnis 4,5:3,5 wahrscheinlich nicht vermuten lässt. Die wie immer sehr guten Spielbedingungen in Hennef und der Einsatz unserer Edelreservisten Frank Seyl und Jürgen Eckermann, denen an dieser Stelle besonders gedankt sei, beflügelten offenbar unser Spiel. Im Einzelnen:
Nach zunächst ruhigem Partiebeginn an eigentlich allen Brettern konnten wir mit Jürgen Eckermann an Brett 7 schon relativ früh ein erstes Ausrufezeichen setzen. Eckermann begann schon nach etwa einer Stunde während der Partie demonstrativ ein Buch zu lesen und gewann dann auch wenig später durch Figurengewinn. „Mit leichter Hand“, wie er – für die Hennefer gut hörbar – selbst kommentierte. ;-)
Vielleicht lag es auch an dieser Bemerkung, dass die Hennefer von hier an nicht so sicher spielten wie sonst gewohnt. Mein eigener Gegner an Brett 3 zögerte im Tarrasch-Franzosen seine Rochade zu lange hinaus und erlaubte mir dadurch, seinen König in der Mitte festzuhalten und zusätzlich einen starken Springervorposten auf e5 einzurichten. Als Figurenverlust drohte, folgte die Aufgabe – 2:0.
Auch Tobias Maurer gewann seine Partie sehr klar. In der Abtauschvariante des abgelehnten Damengambits spielte der Gegner ungewöhnlich 5. g3 und hatte daraufhin lange Zeit einen untätigen Läufer auf g2 stehen. Spielentscheidend war dann aber nicht dieser positionelle Umstand, sondern eine Taktik in Zeitnot, mit der Tobias aufgrund einer Fesselung eine Figur gewinnen konnte – 3:0.
Mit dieser Führung im Rücken war es dann zu verschmerzen, dass Peter Henn sich gegen Alexander Bursch, den neuen Spielleiter für Mannschaftsturniere im Schachbezirk Bonn/Rhein-Sieg, geschlagen geben musste. In seinen eigenen Worten:
„Nach der weißen Eröffnung mit b3 war die spätere Konfrontation der schwarzfeldrigen Läufer auf b2 und f6 thematisch für die Partie, lange gekoppelt mit der Fesselung des weißen Springers auf e5. Nach der Verbindung der weißen Türme mit 13 Sd2, verpasste ich mit g6 die richtige Weiterentwicklung mit Td8 und büßte bei der Abwicklung einen Bauern und den Vorteil des Läuferpaars ein. Der Springer von Weiß war meinem weißfeldrigen Läufer überlegen und mein Gegner entschied die Partie technisch sicher für sich.“
Peter Henn
Beim Zwischenstand von 3:1 waren nun Remis „erlaubt“. Frank Seyl an Brett 2 hatte gegen das Londoner System seines Gegners zu Beginn des Mittelspiels zwar einen Bauern verloren, konnte jedoch in ein gleichfarbiges Läuferendspiel abwickeln, in dem er dann eine Bauernfestung errichtete, gegen die kein Durchkommen war. Nach der Zeitkontrolle willigte der Gegner ins Remis ein.
Klaus Fehlau an Brett 8 beantwortete Sizilianisch im Anzug mit der geschlossenen Variante und erhielt im Mittelspiel starken Angriff, nachdem sein Gegner todesmutig lang rochierte. Durch eine Abzugstaktik gewann Klaus die Qualität, öffnete schön die Linien vor dem gegnerischen König und war kurz davor, mattzusetzen. In der Zeitnotphase hielt der Gegner jedoch alles zusammen und hatte am Ende sogar 2 Bauern für die Qualität; daher auch hier: sicherheitshalber Remis, und damit 4:2, Mannschaftsremis gesichert!
Heinz Bitsch an Brett 5 hatte sich zu diesem Zeitpunkt nach einem verunglückten Alapin-Sizilianer in ein kompliziertes Schwerfigurenendspiel zurückgekämpft und auch dieses dank aktiverer Figuren erfolgreich überstanden. Nach der Zeitkontrolle bot der Gegner im Turmendspiel Remis; Heinz nahm sofort an und machte damit unseren Mannschaftssieg komplett.
Die längste Partie des Tages spielte schließlich Markus Albert an Brett 1. Nach e4, e5, Sf3 sah er sich nicht der beim Gegner vermuteten Philidor-Verteidigung gegenüber, sondern nach Sc6 und dann erst d6 einer für Weiß günstigeren Version des Schottischen Vierspringerspiels, die auch zu einer leicht besseren Mittelspielposition führte. Leider gelang es dem Gegner, seine positionellen Nachteile zu reparieren und die Partie nach langem Kampf noch zu drehen. Somit verkürzten die Hennefer am Ende auf 4,5:3,5. (Markus feierte dafür aber einen sehr schönen Erfolg im Klubturnier.)
Mit den 2 Punkten aus Hennef sind wir nun vor dem Schlussrundenduell am 13.5. gegen Limperich in guter Stimmung. Der Abstieg ist zwar formell besiegelt, aber der vorletzte Tabellenplatz ist uns auch nicht mehr zu nehmen. Daher bestehen zumindest noch ligentechnische Chancen für uns, in der Bezirksliga zu verbleiben. Jedenfalls wollen wir in der letzten Runde noch einmal gewinnen.
Bericht von Markus Schumacher
Godesberger SK 1929 e.V. |
Internet: http://www.godesbergersk.de E-Mail: |
Copyright © 1999-2020 by |
zuletzt geändert am 25. April 2018 |