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In der 3. Runde der Bezirksliga stand eine Begegnung an, die für beide Mannschaften im Kampf gegen den Abstieg entscheidend werden könnte. Wir hatten die Rheinbacher SF 2 zu Gast, die wie wir nach zwei Runden ohne Punktgewinn am Tabellenende standen. Die Entscheidung sollte denkbar knapp ausfallen.
Wieder war es Eckhard, der nach 3 Stunden das erste Ergebnis meldete. Sein Kurzkommentar:
„Dusel gehabt. - Weil ich einer Fata Morgana erlegen war, geriet ich in eine Lage, in der mein Gegner auf f7 seinen Turm opfern und meinen König vom Königs- zum Damenflügel jagen konnte. Allerdings musste er bei der Königsjagd genau spielen. Es gewann nicht die von ihm gewählte naheliegende Zugfolge. Sie verlor sogar. Nur unter großem Materialverlust konnte der Königsjäger sein eigenes Grundlinienmatt verhindern. Mit einer anderen Variante, die mit einem stillen Einleitungszug beginnt, hätte mein Gegner die Partie gewonnen. Großes Glück für mich und für die Mannschaft!“
(Eckhard Schmidt)
Es folgte ein Remis am 8. Brett. Markus Albert berichtet:
„Mein Gegner konnte in der Pirc-Ufimzew-Verteidigung (ohne g6) schnell ausgleichen. … - Ich spielte „brav“, ließ zwar Möglichkeiten aus, machte aber auch keinen Fehler (meint der Computer).“
(Markus Albert)
Als Nächster konnte Timo am 2. Brett unsern Vorsprung mit einem „klaren Sieg“ erhöhen:
„Nach einer wechselhaften Eröffnung hat mein Gegner es zugelassen, dass ich seine Dame „einfangen“ konnte. Die anschließenden Drohungen gegen die „Tante“ vermochte er nur unter Figurenopfer zu lösen, was ihm letztlich den Verlust der Partie einbrachte.“
(Timo Schäfer)
Aber Rheinbach konterte. Am 5. Brett musste Christopher seine Partie verloren geben. Danach lag es an Heinz, dass unsere Hoffnungen stiegen. Er berichtet:
„Mit Weiß konnte ich nach der Eröffnung Initiative entwickeln und hatte etwas Raumvorteil. Als es mir gelang einen Springer auf d4 zu platzieren mit Blick auf f5, provozierte ich einen Bauernzug nach g6, der sich als Schwächung des schwarzen Königsflügels erwies. Mit einer Taktik gewann ich zwei Bauern, bei gleichzeitig aktiver Stellung. Schließlich gewann ich mit einem weiteren taktischen Schlag im 35. Zug seinen Springer, so dass mein Gegner im 37. Zug in hoffnungsloser Stellung aufgab.“
(Heinz Bitsch)
Nach 4½ Stunden war der Zwischenstand 3,5 : 1,5. Da befand sich Dominik in einem ziemlich aussichtslosen Damenendspiel, bei Thomas war mindestens das Remis sicher und meine Partie nicht mehr lange zu halten. Es stand Spitz auf Knopf: Sieg oder Remis für die Mannschaft. Thomas fasst den Schluss seiner Partie so zusammen:
„… Ich vergab die letzte Möglichkeit zum Sieg durch einen unangebrachten Damentausch und musste wieder einmal feststellen, dass bei ungleichfarbigen Läufern im Endspiel auch zwei verbundene, freie Mehrbauern nicht automatisch gewinnen.“
(Thomas Große-Gehling)
Ich musste im 59. Zug nach einer dramatischen, gehaltvollen Partie aufgeben. - Meinem Gegner war es gelungen, seine zwei Mehrbauern technisch sauber bis in Turmendspiel zu sichern und durch die drohende Umwandlung des Freibauern zu gewinnen. Dabei war ich mit der Eröffnung zufrieden obwohl für mich nach der schwarzen Antwort b5 auf d4 (OranUtan?) ab dem 2. Zug alles Neuland war. Ich hatte ein starkes, geschlossenes Zentrum mit zentral stehenden Läufern gebildet, die schwarzen Figuren standen „abseits“ auf dem Damenflügel, der Läufer auf b7 ohne Perspektive. Schwarz blieb „nur“ der Hebel auf c5, während ich konkret für einen Königsangriff (inkl. Läuferopfer auf h7) plante. In einer sehr angespannten taktischen Lage griff ich leider im 15. Zug mit f5 fehl, statt zuerst mit Tf3 die Deckung des Le3 mit einem Angriffszug zu verbinden. Der Zug f5 kostete durch Fesselung des Le3 einen wertvollen Zentrumsbauern. Danach blieb es zwar taktisch und positionell spannend, aber ich kam aus dem „Rückstand“ nicht mehr heraus.
Also Endergebnis 4 : 4? – Nein, denn Dominik hatte die Sensation geschafft! In einem zermürbenden Damenendspiel, das konditionell alle Kraft kostete, verpasste sein Gegner die Gewinnchance und musste nach Dauerschach von Dominik im 87. (!) Zug in das Remis einwilligen. – Das bedeutete für uns den Mannschaftssieg – nach einem harten Kampf auf Augenhöhe, der von Stringenz (Heinz), Glück (1. Brett), Dramatik (meine Partie) und Durchhaltevermögen (Dominik) alles bot, was man von einer sportlichen Begegnung erwarten kann. Mit glücklichem Endergebnis für uns: Es gibt wieder Aussichten in der Bezirksliga!
Bericht von Peter Henn
MF GSK IV
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zuletzt geändert am 7. November 2016 |