Mission Impossible - Teil 1

Am vergangenen Sonntag war der erste Spieltag der NRW Oberliga. Nach den Querelen der letzten Saison ist eine neu formierte Mannschaft am Start, theoretisch Abstiegskandidat Nummer 1, aber praktisch wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen und die Punkte sollen sich unsere Gegner erstmal erkämpfen.

Für GSK1 ging es zum Saisonauftakt zum Auswärtskampf gegen Ennepe Ruhr Süd, Aufsteiger aus der NRW-Klasse. Auf dem Papier gab es keinen klaren Favoriten. Umso wichtiger war es für beide den Sieg davon zu tragen.
Um es vorweg zu nehmen, wir fuhren mit 2 Punkten und jede Menge Motivation im Gepäck nach Hause.

Das Team beim anschließenden Abendessen

Nun noch eine kurze Zusammenfassung des schachlichen Teils. Am Spitzenbrett versuchte Johannes vergeblich die Berliner Mauer seines Gegner zu knacken und am Ende kam es zum logischen Friedensschluss.

Dahinter bekam ich (Martin) einen Nimzoinder aufs Brett und geriet in eine etwas passive (aber nicht unbedingt verlorene) Stellung. Beim Versuch taktisch in ein Endspiel abzuwickeln war aber plötzlich eine Figur verschwunden und der Punkt beim Gegner.

Christian konnte an Brett 3 lange seiner Vorbereitung in einer Spanisch-Variante folgen und fand sich nach ausgeglichenem Mittelspiel schließlich im Endspiel Läufer gegen Springer mit Mehrbauer wieder. Es war leider ein "schlechter" Läufer, so dass er ins Remis abwickeln musste.

An Brett 4 holte Samir aus der französischen Verteidigung von außen betrachtet ein sicheres Remis.

Ein skurriles Bild gab es bei Thomas (Brett 5). Er erhielt gegen die Caro-Kann-Verteidigung seines Gegners angenehmes Spiel. Es blieb aber beim rein optischen Vorteil und einen Zug vor Ende der Partie war die Stellung wohl ausgeglichen, bevor sein Gegner ein einzügiges Matt übersah. Dazu muss man sagen, dass sich der König in der Brettmitte befand, wo man im Endspiel (ohne Damen) nicht unbedingt ein Matt erwartet...

Am folgenden Brett 6 holte Arnold ein sicheres Remis, also Zwischenstand 3:3.

Es liefen noch die Partien Wolfram (7) und Stephen (8). Zu dieser Zeit schienen beide Partien nahe am Ausgleich zu sein, aber durchaus noch mit Potenzial für eine Entscheidung. Auf dem Flur war ein 4:4 das meistgehandelte Ergebnis... Aber es kam anders. Stephens Gegner opferte einen Turm um mit einer Phalanx an Freibauern durchzubrechen. Ein direktes aufhalten der Bauern war auch nicht möglich, allerdings konterte Stephen mit einem Mattangriff und gewann so ausreichend Zeit die Bauern aufzuhalten, also 4:3 für uns.

Den Zwischenstand kennend, musste Wolframs Gegner nun unbedingt gewinnen, was die Stellung aber nicht hergab. Die Gewinnversuche wehrte Wolfram souverän ab und gewann am Ende auch noch.

Dank des tollen Kampfgeistes aller Spieler ein sehr wichtiger 5:3 Sieg, der reichlich Motivation für die kommenden Spiele gibt. Vielleicht ist ja noch die eine oder andere Überraschung möglich. Die Stimmung in der Mannschaft passt jedenfalls, was sich auch beim gemeinsamen Abendessen in der "L'Osteria" zeigte (s.Foto). Die Pizzen sind übrigens sehr zu empfehlen...

Bericht von Martin Wecker
MF GSK I