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von Klaus Fehlau
Das letzte Spiel dieser Saison galt es gegen den Tabellenführer aus Limperich nicht zu verlieren, um den Klassenerhalt klar zu machen. Immerhin wäre bei ungünstigster Konstellation auch noch der Abstieg möglich gewesen, da das gesamte Mittelfeld der Bezirksklasse sehr eng beieinander lag. Die Ausgangslage war nicht schlecht. Unser Kader war trotz Ausfall der Jugendlichen Jan Schulte-Geers und Tobias Maurer (parallel spielte die U20 NRW) gut verstärkt durch Michael Senkowski und Harald Klinke aus der Sechsten; und Stefan Zeisel kam extra aus Düsseldorf angereist, um am dritten Brett noch einmal alles zu geben. Nur schade für Stefan, dass er gar nicht zum Spielen kam; das dritte Brett ging kampflos an uns.
Nach 2 Stunden Spielzeit hatte Jürgen am 4. Brett den 2. Punkt gegen den 150 DWZ-Punkte stärkeren Hans-Werner Zerfass eingefahren, ohne dass ich auch nur einen Blick auf seine Partie geworfen hätte. Lief ja ganz gut.
Harald Klinke am 6. Brett kam nach langer Spielpause wieder ans Brett und zeigte, dass er das Schachspielen noch nicht verlernt hatte. In einer spannenden spanischen Partie kam er mit Schwarz mit 3 Mehrbauern gegen einen Springer in ein schwieriges Schwerfigurenendspiel, das lange ausgeglichen stand. Ein unscheinbarer Fehler kippte die Partie gegen ihn und sein Gegner fand gnadenlos den richtigen Weg zum Sieg. Kurz darauf meldete auch Barning den Verlust seiner Partie am 2. Brett. Nun stand es 2:2.
Ich fühlte mich bis zu diesem Zeitpunkt in meiner Partie recht wohl, tischte mir mein Gegner Helmut Schuhmacher doch ein Königsgambit auf, das ich als Schwarzer gerne annahm. Da brennt das Brett an allen Ecken. Aus der Eröffnung kam ich glänzend heraus, konnte dann sogar eine Qualität gewinnen, da ich seinen Turm eingesperrt hatte. Ich nahm mir seinen Turm und im gleichen Moment rief mein Gegner laut „Berührt-Geführt“. Was war passiert?! Ich hatte tatsächlich mit der falschen Figur genommen, nämlich mit der Dame, die erst im darauffolgenden Zug den Rückzug hätte antreten sollen. Ich hatte tatsächlich in einer klar durchdachten Kombination den zweiten vor dem ersten Zug gemacht und musste nun meinen Springer hergeben, anstatt seinen Turm zu gewinnen. -- ganz tief durchatmen-- rekapitulieren--. Einen Springer weniger, aber 2 Bauern mehr, lässt sich noch retten. Schauen, wie es an den anderen Brettern steht…
Markus an Brett 1 spielte eine ruhige, ausgeglichene Partie gegen den starken Jakob Most, die in ein symmetrisches Doppelläufer-Endspiel mit je 6 Bauern auslief, also vermutlich remis.
Michael an Brett 6 stand materialmäßig ausgeglichen, beide Könige aber in unklarer Stellung schlecht geschützt, so dass hier noch alles in jede Richtung passieren konnte. – Markus stand auf einmal deutlich schlechter, seinem Gegner war es gelungen, Markus‘ Bauernstruktur zu durchbrechen und seine eigenen vorwärtszubringen, so dass deren Krönung nicht mehr zu verhindern war. Verloren. (Die spätere Analyse zeigte, wie subtil der Gewinnzug war, den Herr Most leider gefunden hatte). – Michaels Partie ging derweil drunter und drüber, erst konnte er den generischen Turm gegen einen Springer tauschen, stand klar auf Gewinn, nur um kurz darauf seinen eigenen Turm einzustellen, wobei sein Gegner ihm sogar die Dame hätte nehmen können, alles in Zeitnot auf beiden Seiten. Am Schluss konnte Michael von Glück sagen, dass er nach dem 40. Zug das endlose Schach zum remis fand. Stand also 2½ : 3½.
Mein eigenes Spiel musste ich gewinnen, um Mannschaftsremis zu machen. – Ich kam aus dem oben beschriebenen Desaster (peinlich) mit einer guten Bauernstruktur heraus. Ungenaues Spiel meines Gegners erbrachte einen zusätzlichen Bauern. Da geht noch was! Alle Mann nach vorn! Sein schwarzfeldriger Läufer konnte letztlich die an zwei Stellen durchbrechenden Bauern nicht mehr aufhalten und wir hatten das Mannschaftsremis! – So ging ein aufregender Schachsonntag versöhnlich zu Ende.
Bericht von Klaus Fehlau (MF GSK V)
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zuletzt geändert am 25. April 2016 |