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Vorletzter Spieltag, und keine einfache Aufgabe: Für beide Mannschaften geht es um den Klassenerhalt. In der Tabelle hat GSK 4 einen Punkt Vorsprung vor Heimerzheim, die sind DWZ-mäßig etwas besser besetzt. Vorweg hatte ich rhetorisch gefragt: „Sind wir uns einig darin, dass wir nach der 7. Runde noch was wettzumachen haben?“ - Das spielte auf das unbekömmliche Geschenk der Fritzdorfer an, die uns besiegt hatten, obwohl sie an zwei Brettern nicht antreten konnten.
Nun, wir waren uns mental und in der Tat einig! - Am 1. Brett legte Ernst gegen den gegnerischen MF den Führungstreffer vor. Sein Kommentar ist kurz und „schmerzlos“, wie die Partie:
„Ich spielte mit Weiß den "englischen Angriff" gegen die Najdorf-Variante. Nach der Eröffnung hatte Schwarz etwa ausgeglichen, reagierte aber falsch auf meinen Vorstoß 22. f4 und ließ den Vormarsch des Bauern nach f5 und f6 zu, wonach ich sehr starken Angriff erhielt und die Partie siegreich beenden konnte.“
(Ernst Schulte-Geers)
Auch mit den beiden Punkteteilungen am 2. und 3. Brett (Frank u. Dominik) lagen wir durchaus im Plan. Frank fasst zusammen:
„Die Eröffnung, ein Tschechischer Ben-Oni, führte zu einer verrammelten Stellung, in der beide Seiten ihre typischen Bauernhebel ansetzten. Lange Zeit sah es nach einem kleinen, ungefährdeten weißen Vorteil für meinen Gegner aus. Nach ein paar Linienöffnungen konnte ich als Schwarzer aber überraschend aktiv werden, und bot meinem DWZ mäßig stärker eingeschätzten Gegner Remis an. Der ließ lieber nichts anbrennen und teilte erleichtert den Punkt.“
(Frank Seyl)
Am 4. Brett konnte Clemens leider seine Partie nicht halten. - Heimerzheim hatte an den vorderen Brettern den Zwischenausgleich geschafft. Jetzt ging es um den Wahrheitsgehalt des Spruches, über den wir vor dem Spiellokal geflachst hatten: Hinten sticht die Biene. Dieters Beitrag dazu gestaltete sich am 6. Brett so:
„Mein Gegner spielte das angestrebte Läuferspiel zu passiv und geriet sogleich in eine beengte Stellung. Er gab dann, wahrscheinlich unabsichtlich, eine Qualität. Nach etlichen Scharmützeln hatte ich am Ende das bessere Bauerngerüst, einen Bauern auf d4 sowie eine Mehrheit am Damenflügel, sodass ich nach einigen präzisen Zügen die Partie siegreich beenden konnte.“
(Dieter Eisentraut)
Kurz vor 4 Uhr stand es 3½ zu 2½. Noch war die Gefahr nicht gebannt. Am 8. Brett war Peter Müller in einem quasi unhaltbaren Endspiel gelandet.
„Ich fand meinen geschwächten Königsflügel in ein Nichts aufgelöst und ein Damenendspiel mit 3 (!) Minus-Bauern vor. Mindestens einmal hätte der Weiße durch gezielte Schachgebote den Damentausch erzwingen können mit einem für mich hoffnungslosen Endspiel. Stattdessen manövrierte er seinen König in eine ungünstige Lage in der Nähe seiner Lady am Rand des Brettes, was mir erlaubte, ihn mit dem bekannten Sternmuster unter Dauerbeschuss zu nehmen. Überaus glückliches Remis durch Dauerschach!“
(Peter Müller)
Zu diesem Zeitpunkt war mir der Sieg am 5. Brett nicht mehr zu nehmen. Nach der Eröffnung im Damengambit folgte bei etwa ausgeglichener Stellung eine Phase des „Lavierens“, in der ich die Stellung mit kleinen Schritten verstärken konnte, um dem Gegner den ersten Fehler zu überlassen. Nach seinem 24. ..g6 brauchte ich nur den Bauerngewinn auf c5 einzustreichen. Der Rest war strategisch klar: Spiel gegen den schwarzen Isolani auf d5, den „Schläfer“ Lb7 nicht ins Spiel kommen lassen und auf der h-Linie eine zweite offene Linie schaffen. Im Endspiel mit Turm und Springer hatte ich so viele positionelle Vorteile gesammelt, dass die vier isolierten schwarzen Bauern wie reife Früchte fielen. – Mein Gegner spielte tapfer, aber ohne jede Perspektive weiter, bis nur noch ein Turmopfer meinen Freibauern aufgehalten hätte.
Meine Gratulation an die ganze Mannschaft: Mission erfüllt - GSK 4 hat den Platz in der Bezirksliga verteidigt!
Bericht von Peter Henn
MF GSK IV
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zuletzt geändert am 22. April 2016 |