home / mannschaften / saison15-16 / gsk4 /
Selten hat mich eine Niederlage bei einer Schachpartie so geärgert wie an diesem Sonntag. Im 39. Zug lehnte ich das Remisangebot des Gegners ab, vermurkste das (ausgeglichene!) Turm-Endspiel und damit das greifbar nahe Remis der Mannschaft.
Aber der Reihe nach. Empor Maulwurf war der erwartet starke Gegner, der bis auf eine Ausnahme in Bestbesetzung antrat. Wir kamen gut aus der Eröffnung heraus. Um 11.55 Uhr hatten Vater und Sohn Schulte-Geers am 1. und 2. Brett mit ihren Gegnern Punkteteilung vereinbart. Ob da zu Hause um 12 Uhr das Mittagessen auf dem Tisch stand? Aber in der Tat, was konnte uns zum Auftakt Besseres passieren, als dass Niklas sich nach 8 Zügen mit einem offensichtlich kampfunlustigen „21-Ender“ den Punkt teilt?!
Um 12.30 Uhr folgte das nächste Remis. Am 3. Brett hatte man das taktisch offene Königs-Läufergambit in Stellung gebracht. Frank und sein Gegner Egner meinten nach 14 Zügen, sich hinreichend gegenseitig auf den Zahn gefühlt zu haben, und gingen friedlich auseinander. – Das 4. Remis steuerte Dieter eine Stunde später am 6. Brett bei. Er vermeidet ja gerne ausgelutschte Varianten, und so entstanden hier schon früh ungewohnte Stellungsbilder, mit Risiko für beide Seiten. Nach 20 Zügen war der heftige Tumult ausgestanden. Bei ruhiger See entschied man sich für Unentschieden!
Hat es mich/uns gereizt, in dieser Situation die Entscheidung zu suchen? Ich hatte am 5. Brett nach Damengambit-Eröffnung die Initiative gesucht und mit einem zentral postierten Springer auf e5 und dem Turmschwenk von a3 nach g3 gewissen Druck aufbauen können, allerdings nicht ohne schwarze Gegenchancen. Nach Generalabtausch auf der d-Linie und Abräumen der Bauern auf dem Damenflügel war im 39. Zug ein ausgeglichenes Turmendspiel entstanden. – Ähnlich war Dominik am 4. Brett in einem ausgeglichenen Springer-Endspiel gelandet. Wir wollten es beide wissen. Dominiks Partie entwickelte sich zum Ritt auf der Rasierklinge. Beide Spieler hatten am Ende jeweils einen Freibauern vor dem Umwandlungsfeld stehen. Da schaffte es Dominiks Gegner, mit Springerschaukel auf Zugwiederholung umzuschalten.
Seltsam parallel hatten sich derweil die Partien an Brett 7 und 8 entwickelt. Weiß hatte jeweils Druck im Zentrum aufgebaut mit einem Bauern auf e5 als lästigem Vorposten. Die sehenswerte (!) Angriffsführung mündete in einen Mattangriff, den Schwarz nur abwehren konnte, indem er die Dame für Läufer und Turm gab. Beide Male spielte Weiß seinen Vorteil technisch gekonnt bis zum Sieg aus. - Pech für Peter M. (8. Brett) und herzliche Gratulation an Heinz (7. Brett) für eine Klassepartie!
Also verdienter Ausgleich mit 3½ : 3½ Punkten? Schön wär´s gewesen. Aber mein Turmendspiel bekam mehr und mehr Schlagseite. Die Fehlerkette begann – direkt nach dem schwarzen Remisangebot - mit 40. g4, was zum Verlust des h-Bauern führt. Die restlichen Details will ich mir lieber sparen. Meine Partieführung ab dem 40. Zug war wie ein Filmriss. Ich musste mich geschlagen geben. GSK 4 verliert mit 3½ : 4½ gegen Empor Maulwurf.
Bericht von Peter Henn
MF GSK IV
Godesberger SK 1929 e.V. |
Internet: http://www.godesbergersk.de E-Mail: |
Copyright © 1999-2020 by |
zuletzt geändert am 11. Dezember 2015 |