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von Michael Müller-Boge
Vier Mannschafts-Unentschieden bedeuten, dass wir unangefochten Remis-König der Regionalliga sind; zum Glück gibt es beim Schach noch nicht die Drei-Punkte-Reglung für einen Sieg.
Mit dem Klub Kölner SF 2 besuchte uns ein Aufsteiger, der insbesondere durch einen Sieg über Brühl „aufhorchen“ ließ. Von der Papierform her war der Kampf fast ausgeglichen, sogar mit leichtem Vorteil für uns. Am Brett 8 mussten beide Mannschaften Ersatz einsetzen, bei uns kam für den erkrankten Wolfgang Otto Dominik Müller von GSK V zu seinem Debüt.
Er ließ auch sogleich sein Spielverständnis aufblitzen, gab mit den weißen Steinen einen Bauern, um Entwicklungsvorsprung, Initiative und Raumvorteil zu erhalten. Mit starkem Läufer und Angriff auf dem Damenflügel hatte er einen klaren Plan, dem der Schwarze nichts Entscheidendes entgegenzusetzen wusste. Durch ungenaue Züge manifestierte sich der Vorteil schließlich zur Aufgabe. Ein relativ schnelles 1-0 für uns. Tolle Leistung, Dank an Dominik!
Doch an den anderen Brettern sah es nicht so vielversprechend aus! Wolfram tat sich trotz Anzugsvorteils schwer, ebenso Stephen, der nach sehr kreativer Eröffnung „ausgekontert“ wurde, und mit einem Bauern weniger gar bangen musste. In der vierten Stunde fielen die nächsten Entscheidungen:
Johannes, einer unserer wichtigsten Punktegaranten, versuchte alles, um seinen Vorteil mit einem auf die 7. Reihe vorgerückten Bauern durchzusetzen, aber mit den Schwerfiguren und beidseitig luftigen Königen was dies alles andere als leicht und endete schließlich Remis.
Wolfram entschied sich ausgangs der Eröffnung nicht zu einem Bauernzug, mit dem Raumvorteil auf dem Damenflügel hätte gesichert werden können. Das rächte sich schließlich, die schwarze Position wurde immer besser. Nach materiellem Verlust war die Stellung nicht mehr haltbar, leider eine nicht erwartete Niederlage.
Auch Mathias hatte am ersten Brett schwer zu kämpfen; in einer leicht gedrückten schwarzen Stellung hatten es die weißen Steine einfacher zu operieren. Doch alles schien im Lot! Vielleicht war es erst die Abwicklung in ein Bauernendspiel, die zur Aufgabe führte.
Mittlerweile hatte Stephen harten Widerstand geleistet, so dass sich der Vorteil seines Gegners verflüchtigt hatte. Dank des guten unermüdlichen Kampfes ein verdientes Unentschieden! Einen Punkt Rückstand, also!
Ja, was war mit Martin los? Über weite Strecken eine scheinbar vollkommen ausgeglichene, aber durchaus komplizierte Partie, in der beide Parteien viel Zeit investierten, so dass die Entscheidung in der Zeitnotphase fallen sollte. Das Spiel stand auf des Messers Schneide in einer wahren „Zeitnot-Schlacht“: Martins Gegner sah einen taktischen Figurengewinn; allerdings ließ er den König schutzlos vor Schach-Attacken zurück. Ob die durch Dame-Turm-Angriff erzwungene Königswanderung zum Schafott führen sollte, war auch für Martin in der Kürze der Zeit nicht mehr klar berechenbar. Aber sein Mut und das richtige Stellungsgefühl wurden belohnt; denn, nachdem sich der Rauch der Zeitnotschlacht verzog, war kein Ausweg für den König erkennbar! Ein sehr wichtiger Punkt!!
Nun waren noch zwei Partien offen, die eine materiell besser, die andere schlechter stehend.
Nachdem Michael im Mittelspiel endlich mit den schwarzen Steinen ausgleichen konnte, hatte er einen "Blackout": Figurenverlust dank einer übersehenen Fesselung; allerdings übersah auch der Gegner den klaren Gewinnweg, so dass Michael mit Turm und Bauer gegen das Läuferpaar, beidseits mit Damen auf dem Brett noch "mitspielen" konnte. Nach dem 40. Zug konnte Michael seine Schwerfiguren in eine bessere Position mit Druck auf den gegnerischen König bringen, so dass die Remisbreite größer wurde.
Christof spielte erneut eine gute Partie, in der er irgendwann möglicherweise einen einfacheren Gewinnweg ausgelassen hatte. Zwar hatte er im Leichtfigurenendspiel immer noch einen Bauern mehr, jedoch war nicht zu erkennen, wie dies zum Sieg reichen sollte.
Nach hartem Kampf endeten beide letzten Partien schließlich friedlich Remis; damit haben wir ein weiteres Mannschafts-Unentschieden erreicht. Mit diesem Punkt verharren wir auf einem guten Mittelplatz!
Der nächste Kampf gegen Ford Köln kann uns bei einem Sieg wohl schon vom "Abstiegsgespenst" befreien, auch wenn die Liga eng zusammengerückt ist und auch Horrem (nächste Runde bei KKS II) noch nicht wirklich aufgegeben hat!
Michael Müller-Boge
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zuletzt geändert am 1. März 2015 |