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von Michael Müller-Boge
Von wegen „Black is ok!“: Nach dem heutigen Spiel gegen Brühl mit acht Schwarz-Niederlagen können wir mit Fug und Recht dementieren, dass mit Schwarz spielen schön ist.
Alle Weiß-Spieler setzten sich im Ergebnis zu 100% durch; das ist für uns aus GSK III-Sicht durchaus hinnehmbar, da ein Unentschieden gegen einen nominell stärkeren Gegner durchaus als Erfolg gewertet werden kann. Im Durchschnitt lagen wir fast 100 DWZ-Punkte zurück; besonders eklatant an den vorderen Brettern.
Gegen Brühl fand ein schwerer, lange Zeit ausgeglichener Kampf statt, der von einigen tief ausanalysierten, teils sehr komplizierten Eröffnungsvarianten geprägt war. Brühler Weiß-Spieler hatten sich gut vorbereitet; Niklas hatte es mit einer „romantischen“ Italienisch-Variante zu tun, Wolfgang mit einer Französisch-Nebenvariante. Weiß gibt Bauer(n) für Initiative, so dass sich Schwarz genau verteidigen muss, was bei nicht optimaler Vor-Kenntnis viel Zeit kostet, die eigentlich für die taktisch geprägten Stellungen ab dem 25. Zug benötigt würde. Opfer wurden am Brett 3 und 7 Niklas und Wolfgang. Mir gelang die Eröffnungsvorbereitung, jedoch war die gegnerische Stellung immer geschlossen und sicher. Nach Öffnung der Stellung, bereits in Zeitnot, habe ich dann durch einen ein-zügigen „Einsteller“ die ansonsten ausgeglichene Partie verloren. Mathias hatte den stärksten Gegner, wurde schnell in die Defensive gedrückt und konnte dem Druck schließlich nichts Ausreichendes entgegensetzen.
Kommen wir zu den positiven Ereignissen: Die Konstanz und der Siegeswille von Johannes sind herauszustellen. Unser „Mr. 100 %“, nunmehr volljährig, hat in einer sehr komplizierten Partie unser ehemaliges Schachmitglied ‚Tommi‘ Keller niedergerungen und sorgte damit für unseren ersten Punkt. Weiter so! Bereits in der Eröffnung gab Johannes großherzig einen Bauern, für den er aber ausreichend Kompensation, Initiative und Königsangriff erhielt, allerdings waren die außerordentlichen Figuren-Stellungen für einen Außenstehenden kaum berechenbar.
Christof erhielt ein Remisangebot in leicht besserer Stellung. Dies lehnte er selbstbewusst ab und spielte konsequent weiter, zumal offene Linien vorhanden waren. Nachdem der Gegner mit zwei schlechten Züge „daneben“ griff, bestrafte Christof diese durch einen mächtigen Läufer-Schwenk, der die Partie entschied.
Martins Partie war etwas kurios! 40 Züge lang war es ein positionelles Geschiebe ohne erkennbare Vorteile für eine Seite. Nach seinem 40. Zug mit Weiß verließ Martin kurz den Spielsaal, um bei Rückkehr mehr oder weniger zufällig festzustellen, dass der Gegner zwar auch seinen 40. Zug gemacht hatte, aber die Uhr einen "Blättchenfall" anzeigte. Verlust durch Zeitüberschreitung: das muss wohl am heutigen „weißen Nimbus“ gelegen haben.
Beim Stand von 4 : 3 für Brühl kam es auf Stephen an. Er hatte bereits in der Eröffnung versucht, Schwarz ob der vielen Damenzüge zu bestrafen: das gelang leider nicht, brachte aber sogar erheblichen Zeitnachteil. Erst im Mittelspiel gewann er mit einer taktischen Kombination zwei Bauern; diesen Vorteil über die Zeit zu bringen, war nunmehr das Motto! Das verwirklichte Stephen gekonnt, so dass er für das Unentschieden sorgte.
Dieses Unentschieden war nicht unverdient, vielleicht in einigen Partien ein wenig glücklich und bringt GSK III auf einen überraschenden 3. Platz, allerdings nur einen Punkt vom Abstiegsplatz 9 entfernt. Ein sehr enges Feld. Nächster Gegner ist der „angeschlagene“ DJK Aufwärts Aachen III, der DWZ-Dominator in der Liga: allerdings noch einen Ausrutscher, wie gegen Ford Köln, werden sie sich wohl nicht leisten wollen.
Michael Müller-Boge
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zuletzt geändert am 24. Dezember 2014 |