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von Guntram Hainke
"Bitte nicht mit dem verbleibenden Auge in den Laser gucken", so steht es auf Schildern in manchen Physiklaboren. Ähnliches möchte man der ersten Mannschaft raten, die nun auch das dritte Saisonspiel hintereinander mit 3,5:4,5 verloren hat. Beim Auswärtsspiel gegen die Zweitvertretung von Emsdetten hatte die Mannschaft aber auch viel Pech, ähnlich wie etwa der letzte Deichgraf von Atlantis, oder derjenige, der in einer Kleinstadt im Mittleren Westen beim nächsten Sternsingen den Caspar spielen soll.
Ohne die beiden Stammspieler Thomas Jackelen und Bodo Schmidt, dafür aber verschlafen und mit langer Anreise im Auto aufgrund des Bahnstreiks, traf man im nördlichen Münsterland ein, um zu erfahren, dass die Gastgeber mit ihrer bislang stärksten Aufstellung antraten. Wie der Schiedsrichter zu einem Kiebitz vor Beginn des Kampfes meinte, wähnte er allerdings die Gäste favorisiert, und zwar aufgrund ihrer größeren Doktorendichte.
Die Hoffnung, die ersten Mannschaftspunkte einzufahren, hielt aber auch nicht länger als eine durchschnittliche Ehe von Lothar Matthäus. Igor Rausis und Jens Lütke hatten sich trotz der schwarzen Steine vorgenommen, ihre nominelle Überlegenheit in klingende Elo-Punkte umzusetzen, mussten aber aufgrund der soliden Spielweise ihrer Gegner ins Remis einwilligen.
Tomas Likavsky fühlte sich wie ein Jugend-musiziert-Juror auf dem Wacken Open Air, nachdem er nach ausgeglichener Eröffnung zur falschen Seite rochierte und bald schon die Waffen strecken musste.
Brett 3 Likavsky,T (2447) - Kabatianski,A (2399) Stellung nach 14...a5
15. 0-0-0? (besser 15. 0-0 =)
Heiko Mertens erspielte sich gegen die Scheveninger Variante schöne Angriffschancen. Bei einsetzender Zeitnot verpasste er leider den laut Transistor-Lochkartenlesegerät entscheidenden Zug 29. Lh4 und musste sich nach dem daraufhin einsetzenden Gegenangriff geschlagen geben.
So stand es nach der Zeitkontrolle 1:3. Die Chancen auf einen Mannschaftssieg glichen nun eher Rosinen denn Trauben, obwohl Alexander Armbruster den zwischenzeitlichen Anschlusspunkt durch einen sauberen Sieg in einer langen positionellen Partie erzielen konnte.
Alexandar Dranov und Guntram Hainke trafen auf die gleichen Gegner mit den gleichen Farben wie vor zwei Jahren. Letzterer hatte nach einem Bauerneinst...äh, Bauernopfer in der Eröffnung gute Chancen, nachdem sein Gegner seinerseits ein Figurenopfer brachte, das sich als Einsteller erwies. Unbekümmert verspielte er jedoch seinen Vorteil in der Zeitnotphase und musste schließlich sogar aufgeben. Alexandar Dranov stand im Schlechter-Slawen die ganze Partie über, nun, etwas schlechter und konnte auch durch einen letzten Schwindel nicht das Remis vermeiden, wonach der Kampf verloren war.
Robert Hübner blieb es überlassen, in einem lehrbuchhaften Endspiel Springer gegen schlechter Läufer das Endergebnis noch zu korrigieren, nachdem er durch ein seltenes Kreiselmanöver von Dame und Turm Vorteil erlangen konnte:
Brett 1 Hübner,R (2593) - Fiebig,T (2401) Stellung nach 29. Dxg3
29...Kf7? 30.Tf1+ Kg8 31.Tf4 Sh7 32.Tg4 Sg5 33.Lxg5 hxg5 34.De3 Tf8 35.Dxg5 +-
Im nächsten Spiel am 7. Dezember zuhause gegen den Aachener SV darf nun aber tatsächlich wieder gepunktet werden.
Bericht von Guntram Hainke
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zuletzt geändert am 30. November 2014 |