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»Never change a winning team – zu Deutsch: niemals eine siegreiche Mannschaft auseinanderreißen« ist ein bekannter Slogan im Sport. Diese Aufschrift stand auf dem dunkelgrünen Pullover meines Gegners Frederik Schade beim gestrigen Bezirksklassespiel der »Sechsten« auswärts bei Fritzdorf II.
Und in der Tat hielten sich die Hausherren aus dem Drachenfelser Ländchen an dieses altbewährte Motto, denn sie spielten bis auf das letzte Brett in absoluter Bestbesetzung, keinerlei Ausfälle.
Ganz anders war dies leider bei uns: So musste ich direkt auf drei Spieler verzichten. Die Pest ging 1666 angeblich bis zu einer kleinen Kapelle in Schweinheim, die Grippewelle 2013 scheint in dieser Sicht offenbar hartnäckiger zu sein.
So kamen zum ersten Mal Peter Neumann und Alexander Lechner ans Brett, letzterer erfuhr erst Stunden vorher von seinem unverhofften Einsatz.
Alle Bretter standen über die ersten zwei Stunden bis ins Mittelspiel hinein äußerst ausgeglichen und es wurde schon zu diesem Zeitpunkt deutlich, dass es ein sehr enger Mannschaftskampf werden würde. Fritzdorf steht ebenso nicht überaus rosig in der Tabelle dar, also ein so genanntes »Vier-Punkte-Spiel« um den Klassenerhalt von vorentscheidender Bedeutung.
Als erster stand Eckhard Vogelgesang von seinem Brett auf – und zwar als Sieger. Am Ende hatte er einen sehr guten und gewinnbringenden Angriff mit seiner Dame auf einer zentralen Linie, der Gegner war ab da an unter dem mächtigen goldverzierten Bildnis des bekannten Arzdorfer Lehrers Welsch chancenlos.
Nichts Gutes allerdings zeichnete sich bei Kurt Selter ab. Sein Gegenüber Herbert Adomeit konnte zunächst einen Randbauern erobern und geriet von da an auf die Siegerstraße, der Kampf war egalisiert: 1: 1.
Auch Gerhard Barning erwischte nicht den besten Tag, er musste über die gesamte Partie hinweg starke Angriffe gegnerischer Schwerfiguren auf seinen König ertragen. Am Ende siegte hier Prof. Dr. Ulrich Schade, der nebenbei noch eine akademische Arbeit korrigierte.
Es folgte nun ein Remis am letzten Brett von Lechner gegen Johanna Sturm nach einer guten spanischen Partie. Ein ordentlicher und gelungener Einstand bei seinem Debüt in der Bezirksklasse.
Ihm gleich machte es wenig später Christian Gemein, der sich in vollkommen ausgeglichener Stellung auf die Punkteteilung mit Lisa Bachem einigte.
Nun spielten nur noch Peter Neumann neben meiner Wenigkeit, zunächst einige Dinge zu meinem Spiel:
Im Grunde bin ich lange Zeit von einem ungefährdeten Remis ausgegangen, beide Spieler hatten aus meiner Sicht keine nennenswerten Vorteile in einer übersichtlichen Stellung und die Leichtfiguren waren schnell vollständig getauscht. Bald aber konnte Frederik Schade einen zentralen Bauern erobern, direkt im Anschluss wurde ich zum Tausch der Damen gezwungen, da Matt in zwei Zügen drohte. So musste ich ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger spielen. Hier profitierte ich offenbar von einigen unkorrekten Zügen des Gegners, schließlich hielt ich dann das Remis.
Der Zwischenstand von 2,5 : 3,5 zeigt, dass Neumann das einzig verbleibende Brett nun gewinnen musste, um uns ein Unentschieden in diesem Kampf zu sichern.
Und es sah alles andere als schlecht aus: Peter hatte einen Springer Materialvorsprung, die Konstellation der Figuren war allerdings gänzlich suboptimal, um hier eine gepflegte Ausdrucksweise zu benutzen. Ständig konnte der aktive Turm des Fritzdorfers Hommes andere Figuren fesseln.
»Diese Partie ist gegen jeden der Welt gewonnen« sind hier die üblichen Kommentare der Zuschauenden, die allesamt am Ende in beeindruckender Zuverlässigkeit erklären können, was an welcher Stelle hätte besser gemacht werden müssen und stets einen direkten Gewinnweg erkennen. Der Mann am Brett selber wird es mit Recht anders sehen.
Nach über fünf Stunden Spielzeit unterlief Peter ein Fehler, er stellte einen mühsam errungenen Freibauern ein. Es kam in der Folge zu einem Remis an diesem Brett. Das Spiel war im gesamten also 3:4 verloren.
Sicher war mehr drin, aber wir müssen auch neidlos anerkennen: Fritzdorf II war eben diesen einen Punkt besser an diesem Totensonntag, der das zugehörige beste Wetter zum Ausüben unseres Sportes bot. Sie haben uns nun leider ein wenig abgehangen, da damit auch der direkte Vergleich verschenkt ist.
Die Devise »never change a winning team« zeigte also durchaus ertragreiche Früchte, wir müssen an dieser Beständigkeit halt noch ein bisschen arbeiten, um der Konkurrenz Paroli bieten zu können.
Noch vor den Feiertagen empfangen wir am dritten Adventssonntag in unseren Räumlichkeiten Siegburg II. Dann ist ein Sieg ein unbedingtes Muss, weil die restlichen Gegner noch schwerer zu spielen sein werden.
Es wird nicht leicht.
Michael Senkowski
MF GSK VI
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zuletzt geändert am 27. November 2013 |