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Unser 3. Mannschaftskampf führte uns nach Heimerzheim. Eine kleine Weltreise für die Bonner bzw. für die Schachfreunde, die aus der Diaspora, nämlich von der Beueler Rheinseite kommen. An den Spielbedingungen (die waren prima in der Altentagesstätte Altes Kloster) hat es nicht gelegen, dass wir erneut eine klare Niederlage einstecken mussten. Am Wetter lag es auch nicht, denn der Himmel war trüb und lud förmlich zum Schach spielen ein. Gemessen am Ergebnis wäre es für uns aber wohl besser gewesen in die Kirche zu gehen und um Gottes Beistand zu bitten.
Der Schachgott war als erstes nicht mit Martin, denn der quittierte kurz nach 13 Uhr eine Niederlage. Eine halbe Stunde später meldete Thomas Aufgabe. Er kam recht passiv aus der Eröffnung heraus, hatte wenig Raum und sah sich Druck ausgesetzt. Im 31. Zug wurde er Opfer einer Taktik und gab in ziemlich hoffnungsloser Stellung auf. Zwischendrin war der Schachgott auch nicht mit Ecki am ersten Brett. Er fabrizierte mit Thomas Schwark am Damenflügel eine Eröffnung, wie ich es noch nie gesehen habe. Beim Nachspielen traute ich meinen Augen kaum, aber sein Gegenspieler machte munter mit. Dann wird es wohl seine Richtigkeit haben. Irgendwie war es wohl nicht der wahre Jakob, denn Eckis Figuren standen im Mittelspiel reichlich unharmonisch rum und in positionell mieser Stellung erlag er noch einer eigenen optischen Täuschung und verlor durch eine Taktik eine Leichtfigur. Aufgabe im 25. Zug.
Dann startete eine kleine Aufholungsserie. Als Weißer hatte ich mit e4 eröffnet und sah mich mit g6 konfrontiert. Ich konnte mit aktivem Spiel etwas Druck machen, aber mein Gegner verteidigte sich umsichtig. Nach einem Generalabtausch der Schwerfiguren landeten wir in einem Endspiel mit weißfeldrigem Läufer und 7 Bauern. Aber die Stellung war so verbarrikadiert, dass es keinen Hebel gab. Der erste halbe Punkt. Jürgen konnte in der Eröffnung einen Bauern gewinnen und später noch einen. Seinen Materialvorteil konnte er zum ersten Sieg für uns verwerten.
Eine Aufsehen erregende Partie lieferte einmal mehr Dominik mit Weiß. Als Angriffsspieler ist er das Opfern gewohnt. Nach einer eher ungewöhnlichen königsindischen Verteidigung opferte er die Qualität für einen Angriff. 3 Züge später gab ihm der Gegner die Chance für ein Läuferopfer, das dieser annahm und Dominik bekam starken Angriff. Der Clou war schließlich, dass er einen Bauern in einen Springer mit Schach umwandeln konnte und wegen seines Materialvorteils gab der Gegner im 35. Zug auf.
Damit stand es 3½ : 2½ gegen uns, aber an den verbliebenen 2 Brettern sah es trübe aus, um im Bild zu bleiben. Peter sah sich einem Freibauern am Damenflügel gegenüber und es war eine Frage der Technik. Peters Analyse beschreibt den Werdegang der Partie exakt.
Holländische Eröffnung, die bis ins Mittelspiel ausgeglichen verlief. Dann habe ich die Position bei der Zentrumsöffnung falsch berechnet (22. .. d4), anstatt geduldig erst meine Türme auf der d-Linie zu doppeln. Dazu kam noch ein kleinerer Fehler. 25. .. cxd4 statt erst mit dem Turm zu schlagen und zum Ausgleich den weißen Bauern e5 mit der Dame zu nehmen, wonach Weiß »nur« mit dem Besitz der d-Linie verbleibt. Weiß konnte den Mehrbauer technisch präzise ins Turmendspiel transferieren und gegen meine Versuche zur Gegeninitiative letztlich erfolgreich verwerten.
Bei Navid war es ordentlich hin und her gegangen. Zunächst verlor er durch einen taktischen Schlag eine Qualität. Nach einem taktischen Gegenschlag stand er plötzlich mit 2 Figuren gegen einen Turm da. Leider schoss er dann im 28. Zug mit seinem Springer einen Bock und verlor entscheidend Material. Aufgabe im 39. Zug in auswegloser Lage.
Nach 3 Mannschaftskämpfen stehen wir mit null Punkten am Tabellenende. Am 8. Dezember geht es gegen Sankt Augustin. Die haben überraschenderweise gegen Limperich gewonnen. Da unser Klublokal nicht zur Verfügung steht, weichen wir ins Heim Intra, Joachimstr. 10-12 aus (Wegbeschreibung). Gegen Sankt Augustin ist ein Sieg Pflicht.
Heinz Bitsch
MF GSK V
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zuletzt geändert am 18. November 2013 |