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Spätestens am 1. Adventssonntag ist wohl allen klar, dass Weihnachten kurz vor der Tür steht: Eines der zweifellos bekanntesten Lieder zur dieser Zeit, das gewiss auch in weniger christlichen Häusern sehr beliebt ist, heißt natürlich »O Tannenbaum«.
In einer weiteren Strophe findet man dort den Vers: »Die Hoffnung und Beständigkeit gibt Mut und Kraft zu jeder Zeit«.
Dieses Zitat trifft auch voll und ganz auf die »Siebte« zu, denn seit Jahren spielt sie bereits in der Bezirksklasse und seit Jahren sind dort in der Regel dieselben Akteure am Werke, also eine eingespielte Truppe, die im wahrsten Sinne des Wortes in dieser Liga wirklich »besteht«.
Eine weitere Prüfung mussten wir an diesem besagten 1. Advent bei Siebengebirge II bestehen, auch sie hatten zuvor 3:3 Punkte eingefahren, mussten aber mit drei Ersatzspielern antreten, was uns hoffen ließ, hinten endlich einmal primär punkten zu können. Der Plan ging auch voll auf, aber im Einzelnen:
Thomas Große-Gehling, am Freitag noch stolzer Sieger über Dr. Uwe Schenk, sowie Günter Poell hatten sehr starke Gegner, hier mussten wir einfach realistisch damit rechnen, dass eventuell nicht viel zu holen sein wird.
Es begann aber äußerst furios: Den ersten Zähler steuerte Jürgen Eckermann bei. Er hatte dabei mitunter ein wenig Glück, hinterher auf der Rückfahrt erläuterte er mir einige taktische Ideen aus seiner Partie: Einen bleibenden Eindruck hinterließ bei mir der Begriff „den Gegner »austempieren, also ihm quasi einen Zug aufdrücken, der ihn danach schlechter aussehen lässt. Auf jeden Fall eine weitere wunderbare Wortkreation, die ich in mein schachliches Vokabular ab nun aufnehmen werde.
Ebenso siegte Gerhard Barning gegen den schwächeren Uwe Krentz, die jetzige 2:0-Führung brachte uns sicherlich in eine günstige Position, denn wir alle wissen, wie schwierig es ist, einem solchen Rückstand hinterherzulaufen.
Getreu dem ausgegebenen Motto »Beständigkeit« folgte nur kurze Zeit später der Sieg von Eckhard Vogelgesang gegen Urgestein Kurt Noben. Gerade hier war ich ein wenig überrascht vom Ausgang, denn für meine Begriffe stand die Partie stets auf Remis.
Als dann Kurt Selter durch seinen Erfolg auf ein sensationelles 4:0 erhöhte, wurden in mir leichte Erinnerungen an das letzte Deutschlandspiel gegen Schweden geweckt. Auch da glaubte man zwischenzeitlich an einen ungefährdeten Sieg, das Ende ist hinlänglich bekannt, wenn nicht sogar zum Synonym für Vorsicht geworden.
Und in der Tat kamen jetzt die Niederlagen an Brett eins und zwei. Thomas musste mit nur einem Minusbauern aufgeben, Günter hingegen hatte nach seinem Bekunden bereits eine Figur (trotz langem Nachdenken in schwieriger Stellung) glatt eingestellt, so dass diese Niederlage danach trotz seiner »Rettungsversuche« schon früh abzusehen war.
Es stand also 4:2, neben meiner Partie lief die des Youngstars Dominik Fast, der seinen ersten Einsatz der Saison hatte. Zuvor spielte er übrigens für Siebengebirge, also eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, so würde es ein Sportreporter wohl formulieren.
Ich selber hatte die Qualität Vorsprung. Der Gegner übersah ein simples Abzugsschach, nachdem er sich zuvor aus einer gefährlichen Situation bravourös befreien konnte.
Bei Dominik standen je fünf Bauern und ein Turm auf dem Feld, er hatte jedoch die bessere Struktur nach meiner Beurteilung. Dafür war des Gegners König sehr weit vorgerückt. Dieser stellte dann sicher etwas unglücklich einen Turm ein, worauf er die gute Kinderstube vollkommen vermissen ließ, was allerdings die Freude bei Dominik in keinster Weise trüben sollte. Er hat immerhin den entscheidenden Zähler zum Gesamterfolg beigetragen.
Meine Partie war dann ja nicht mehr bedeutsam, aber der Läufer Vorsprung bescherte mir ein leichtes Spiel, der Gegner Thiebes gab dann auch schnell auf.
Somit stand am Ende ein 6:2-Erfolg. Sicher ein wenig zu hoch, denn einige Dinge liefen in Form einer vorgezogenen Bescherung etwas zu unseren Gunsten, aber in allem dann doch hochverdient. Dass wir an den hinteren Brettern wie vorgenommen die vollen Punkte geholt haben, das galt diesmal schon ab Brett drei, mein Kompliment an alle Spieler!
Weiter geht es erst am 13. Januar 2013, dann kommt der Tabellenführer Limperich I ins neue Spiellokal nach Mehlem. Das wird ganz ohne jeden Zweifel eine harte Nuss, aber wie dargestellt gilt auch hier: Die Hoffnung und Beständigkeit gibt Mut und Kraft zu jeder Zeit. Gilt auch dann hoffentlich noch, wenn die komplette Weihnachtsdekoration wieder eingepackt auf dem Speicher verschwunden ist und es dann sogar ein neues Spiellokal für uns geben wird. Und ganz vielleicht werde ich bis dahin noch erlernen, wie man den Gegner korrekt »austempiert«.
Michael Senkowski
MF GSK VII
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zuletzt geändert am 10. Dezember 2012 |