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An einem trüben und nasskalten Sonntag freuten wir uns nachmittags noch über ein hart erkämpftes und verdientes Mannschaftsunentschieden gegen die Nachbarn aus Fritzdorf. Die Freude wurde abends nachhaltig getrübt, als ich die doch etwas sehr überraschenden Ergebnisse unserer Konkurrenten ungläubig zur Kenntnis nahm. Ein Blick auf den 9. Spieltag verdeutlicht die böse Überraschung. Wohl auch verursacht durch nicht besetzte Bretter. Doch alles Lamentieren hilft nicht. Jetzt muss unbedingt ein Sieg über Rheinbach II her, aber das war vorher schon so.
Fritzdorf trat in Bestbesetzung an und wies einen DWZ- Schnitt von 1821 auf. Wir hielten mit 1703 dagegen und hatten uns mit Siegfried Koch verstärkt, der kurzfristig den familiär unabkömmlichen Sebastian Schneider ersetzte. Ich hatte den Eindruck, dass wir uns motiviert und konzentriert an die Bretter setzten.
Als ich einen ersten Blick riskierte war alles noch im Lot. Erste Ergebnisse gab es dann ab 13.15 Uhr, als Josef Hornischer (Skandinavisch, 48 Züge) und kurz darauf Christopher Boysen remis vermeldeten. Martin Dung brachte uns dann in Führung. Er konnte früh im 10. Zug einen Bauern gewinnen, 4 Züge später heimste er einen zweiten Bauern ohne Kompensation ein. Nach dem Damentausch und dem Eindringen eines Turms auf der zweiten Reihe war die Stellung nicht nur materiell sondern strategisch verloren. Sein Gegenspieler, Paul Schmitz, kapitulierte im 30. Zug.
Irgendwie hatte ich registriert, dass Artem Stier und Siegfried Koch einen Minusbauern hatten, aber ich bekam nicht richtig mit, wann unser Spitzenbrett eine Niederlage quittieren musste. Peter Henn brachte uns dann erneut in Führung. Er kommentiert seine Partie gegen das 14-jährige Nachwuchstalent, Oliver Bachem, wie folgt:
»Bei der Eröffnung kam die Französisch Einengungsvariante aufs Brett. Als es zum Bauerntausch bei den beiden Hebeln auf c5 und f6 kam, hatte ich mit Schwarz das Entwicklungsproblem gelöst. Im Mittelspiel ging es darum, mein verbundenes Bauernzentrum in Bewegung zu setzen und Druck auf den halb offenen f- und c-Linien auszuüben. Ersteres verpasste ich im 14. Zug (Sg4), mit dem ich aber den schwarzfeldrigen Läufer von Weiß tauschen konnte und Dominanz auf den schwarzen Feldern bekam. Erfolgreicher war der Druck auf der c-Linie, wo ich mit b5 und d5 den weißen Bauern auf c3 als hängenden Bauer markierte.
Nach Damentausch musste ich im 29. Zug meinen stolzen schwarzen Läufer gegen den Springer geben. Nach Turmtausch auf c4 bekam ich aber als Kompensation 3 verbundene Freibauern im Zentrum und freie Bahn für meinen gefangenen weißfeldrigen Läufer. Das Spiel gegen die weißen Bauernschwächen lief erfolgreich wie von selbst. Mein Gegner spielte unverdrossen weiter, bis ich alle seine Bauern kassiert hatte.«
Am 2. Brett hatte Dominik Müller in Gerd Kühlwetter eine schwierige Aufgabe. Zeitweise hatte Dominik materiellen Vorteil, den er aber nicht verwerten konnte und so stand es um 14.30 Uhr 3:3.
Als Weißer musste ich gegen Sizilianisch ankämpfen. Ich hatte etwas Raumvorteil und Initiative, es gelang mir aber nicht, etwas daraus zu machen. Herr Fritz fand die Partie im Nachhinein im Gleichgewicht. Zum Schluss stand ein Damenendspiel mit jeweils 5 Bauern – ungleich verteilt auf den Flügeln – auf dem Brett. Wir mühten uns noch eine Weile, es blieb beim Remis.
So lag das Endergebnis also in der Hand unseres Golden Oldie Sigi Koch. Durch eine Ungenauigkeit in der Caro-Kann-Verteidigung (B 18) verlor er im 13. Zug einen Bauern und kam in Nachteil, den er trotz aktiven Spiels nicht ganz ausgleichen konnte. Nach 4,5 Stunden bot sein Gegner Michael Krug – der sein Enkel hätte sein können - nach einer von Krug initiierten Zugwiederholung im Springerendspiel remis an. Da war die Welt noch in Ordnung, aber siehe die Einleitung.
Heinz Bitsch
MF GSK VI
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zuletzt geändert am 18. März 2013 |