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GSK 2. + 3. + 4. Mannschaft

Regionalliga SVM 2012/2013

Bericht Runde 3

Godesberger SK IV - SV Würselen I (4 : 4)




Gnädiger GSK IV verschont Ligafavorit

In der dritten Runde spielten wir gegen den DWZ-Favorit unserer Liga, den SV Würselen. In Bestbesetzung an jedem Brett durchschnittlich 240 Punkte über uns angesiedelt – eine kaum lösbare Aufgabe. Aber Würselen trat nicht in Bestbesetzung an, der DWZ-Vorsprung war auf knappe 50 Punkte pro Brett geschrumpft, und auch diese 400 Punkte waren fast vollständig am ersten Brett versammelt, in Gestalt des Internationalen Meisters Mher Hovhanisian.

Insofern war es nicht überraschend, dass sich ein offener Kampf entspann.

Den Rahmen bildeten am ersten und am achten Brett zwei c3-Sizilianer. Ich verteidigte mich mit dem seltenen Anti-Anti-Sizilianer 2. ...b6 und Gerds Gegner vermied ebenfalls die Hauptvarianten mit einem g6-Aufbau.

Sebastian spielte am zweiten Brett Ponziani und bekam es mit einem nicht ungefährlichen Bauernopfer zu tun. Christian verteidigte unser drittes Brett mit Caro-Kann gegen einen Königsindischen Angriff. An Brett vier ging Martin eine Wiener Partie sehr strategisch an. Ernst glich mit einem Sizilianer leicht aus, nachdem sein Gegner frühzeitig die Springer auf c6 tauschte. Oleg baute sich solide gegen eine Indische Verteidigung auf. Am siebten Brett arbeitete Christof daran, den sehr schematisch vorgetragen Angriff gegen seine Damenindische Verteidigung zu unterbinden.

Allmählich nahmen die Partien Fahrt auf. Ich laborierte an schwachen Zentrumsbauern, konnte mich aber damit trösten, dass irgendwann mein Läuferpaar explodieren würde. Sebastian hatte anscheinend die gegnerische Aktivität unterbunden, ohne den Mehrbauern abzugeben, da schlug es plötzlich auf f2 ein:

Sebastian Brandt - Etienne Goossens (Brett 2)

 

Nach einigen Rückzügen entpuppte sich das Opfer jedoch als Einsteller:

Sebastian Brandt - Etienne Goossens
(Brett 2)

20.Txe8 Txe8 21.Df1 Sh3+ 22.Kh1 Dh5 23.Ld1

Und Schwarz musste sich von einer Figur verabschieden. In der anschließenden Zeitnotschlacht ging es noch drunter und drüber, aber am Ende stand ein ganzer Punkt für uns.


Christian hatte das typische wilde Gemenge auf dem Brett und während es auf die Zeitkontrolle zu ging, überspielte er allmählich seinen Gegner. Bei Martin wollte der schwache d6 einfach nicht fallen und die Stellung schob sich immer mehr zu.

Ernst hatte sich in eines der notorisch remislichen Turmendspiele mit Minusbauern geflüchtet, aber kurioserweise war dieser Bauer nach einem Fehlgriff unantastbar und unaufhaltsam:

Lubo Blagojevic - Ernst Schulte-Geers (Brett 6)

 

 

 

Lubo Blagojevic - Ernst Schulte-Geers
(Brett 6)

38.Kh3 h6?? 39.Ta5!

Und das drohende g4 fesselt den schwarzen Turm an die dritte Reihe.

 

Hans Popielas - Christof Kögler (Brett 7)

 

 

Christof hatte einen bangen Moment zu überstehen, aber letztlich liebte sein Gegner seine Läufer nicht mit der nötigen Inbrunst:

Hans Popielas - Christof Kögler
(Brett 7)

15...Tf5 16.Dg4 h5 Und der Läufer war weg.


Nachdem Oleg aufgeben musste, gab es beim Stande von 2:2 ein gegnerisches Angebot zum 4:4. Aber die Zeichen standen auf Sieg. »Macht was ihr wollt!«, kam die Anweisung unseres Mannschaftsführers. Also taten wir das:

Martin Wecker- Almir Masic (Brett 4)

 

 

Martin zum Beispiel wollte seinen Läufer nach h4 stellen:

Martin Wecker- Almir Masic
(Brett 4)

35.Txd6 Sxd6 36.Txd6

Wäre hier eine Möglichkeit gewesen, die Stellung doch noch ein bisschen aufzumischen. In Zeitnot ging diese Gelegenheit vorüber und auch der Läufer konnte nicht abgeholt werden. Remis.


Christian wollte Chaos, Zerstörung und panisch herumirrende Bauern und auch das kam aufs Brett. Erst danach liefen die Dinge etwas aus dem Ruder.

Gerd derweil führte seinen Mehrbauern astrein zum Sieg im Turmendspiel. Und das war trotz klar besserer Stellung nach fünf Stunden Denkarbeit keine Selbstverständlichkeit, wie ich als verwirrter Kiebitz zugeben musste:

Gerd Schniggenberg - Andreas Frost (Brett 8)

 

 

 

Gerd Schniggenberg - Andreas Frost
(Brett 8)

Wer spielt hier eigentlich in welche Richtung?

53...Tg5+ 54.Kh6 Und es kam forciert ein gewonnenes Bauernendspiel aufs Brett.

 

Mher Hovhanisian - Philipp Bongartz (Brett 1)
 

 

Meine Partie mündete in ein gleiches Endspiel, allerdings stand Schwarz doch etwas gleicher:

Mher Hovhanisian - Philipp Bongartz
(Brett 1)

44.Kf2 Kd5 45...


Und so hoffte ich darauf, dass mein Gegner sich von unserer Führung zu Gewinnversuchen genötigt sehen würde. Leider trickste Christian erst seinen Gegner und dann sich selber aus. Andersrum wäre ein Schuh draus geworden.

So aber blieb beim Stande von 3,5:3,5 auch am ersten Brett nur ein Remis übrig. Unser drittes Mannschaftremis im dritten Spiel. Auch wenn wir uns durchaus über ausgelassene Gewinnchancen ärgern könnten, kann man unsere bisherigen Ergebnisse nur als sehr erfolgreich bezeichnen.

Philipp Bongartz
 

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zuletzt geändert am 14. November 2012