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GSK 2. + 3. + 4. Mannschaft

Regionalliga SVM 2012/2013

Bericht Runde 2

Godesberger SK II - Godesberger SK IV (4 : 4)




Unentschieden gegen die Großen

Liebe Schachfreunde,

letzten Sonntag stand für uns das zweite Godesberger Bruderduell an, diesmal gegen unsere Zweite, gegen die wir als haushoher Underdog nichts zu verlieren hatten. Beide Mannschaften hatten fast ihre Stammbesetzung aufgeboten, bei durchschnittlich gut 150 DWZ-Punkten Unterschied pro Brett schien die durchaus denkbare Strategie, an jedem Brett auf Remis zu klammern, also nicht viel Sinn zu machen (abgesehen davon, dass so etwas vermutlich weder unsere Absicht noch unsere Stärke gewesen wäre).

Nichtsdestotrotz sah Jan keinen Grund, das kurz nach der Eröffnung angebotene Remis abzulehnen, da Ulrich den Anzugsnachteil mit Schwarz nahezu ausgeglichen hatte. 0,5:0,5.

Wenige Sekunden später allerdings ging Christof durch ein Übersehen eine Figur verloren, was das Weiterspielen unnötig machte. 0,5:1,5. Nicht gerade, wie wir uns den Start vorgestellt hatten, aber nach Monaten ohne Turnierpartie kann so etwas schon einmal passieren. Jetzt musste irgendwo ein Sieg her ...

Und genau das geschah, nach gar nicht allzu langer Zeit: In einem Abtauschfranzosen baute Christian einen Angriff gegen den auf dem Königsflügel untergekommenen König auf, der durch ein taktisches Detail unerwartet (zumindest für mich) zu entscheidendem Materialverlust für Schwarz führte. 1,5:1,5. Wir waren wieder im Geschäft.

Die Chronologie der weiteren Ereignisse mag nun möglicherweise etwas verzerrt wiedergegeben werden, aber vermutlich war es Martin, der für den nächsten vollen Punkt sorgte. In einem Alapin-Sizilianer zeigte er sich prima vorbereitet und wählte mit Schwarz eine scharfe Figurenopfer-Variante. Sich als Weißer durch den ganzen Variantendschungel zu kämpfen, während der in der Mitte festgehaltene König einem heftigen Angriff ausgesetzt war und zudem ein schwarzer Freibauer auf b3 im Auge behalten werden musste, war beileibe keine dankbare Aufgabe. Jan zauberte unter Turmopfer noch einen eigenen Angriff aus dem Hut, aber zu diesem Zeitpunkt war die schwarze Stellung bereits so gut, dass hier nichts mehr anbrannte. Eine feine Partie! 2,5:1,5.

Doch GSK II schlug zurück. Ernst stand bei vollem Brett mit Schwarz etwas gedrückt und aus der Ferne sah es so aus, als drohten die weißen Figuren seine Stellung zu infiltrieren. Nach Hörensagen soll nach einem weißen Gewinnversuch Schwarz plötzlich besser gestanden haben, aber dann kippte die Stellung wieder zu Gunsten von Weiß und brachte den vollen Punkt nach Hause. 2,5:2,5.

An Brett 1 hatte Philipp es wieder geschafft, sich in einem Sizilianer mit Weiß für die Hälfte der geforderten 40 Züge etwa 1/60 der Bedenkzeit übrig zu lassen und so zog er über längere Zeit seine Züge á tempo. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits eine Qualität in den Angriff gesteckt, dessen Schnelligkeit bei entgegengesetzten Rochaden ja bekanntlich nicht unwichtig ist. In diesem Fall allerdings hatte Schwarz die Gelegenheit, die Partie mit einem Läuferzug für sich zu entscheiden, den die Kontrahenten jedoch erst im Postmortem fanden. So verblieb Philipp mit der etwas schlechteren Stellung, doch dafür entwickelte sich eine echte Zeitnotschlacht, da auch die schwarze Zeit mittlerweile bis auf unter eine Minute gefallen war. Nach einigen Zügen eroberte Philipp zwar die schwarze Dame, stand aber dank eines schwarzen Bauern auf b2 wohl dennoch auf Verlust, wäre nicht mittlerweile das schwarze Blättchen gefallen. Starkes Zeitnotspiel, das uns einen weiteren Punkt bescherte. 3,5:2,5.

Nun liefen noch 2 Partien, die beide nicht besonders verheißungsvoll für uns aussahen. Gerd verteidigte sich schon über längere Zeit gegen weißen Druck, der von Dame, Turm und Läuferpaar ausging. Doch wie man Olaf kennt, ließ er trotz zäher Verteidigung nicht locker und schließlich sorgte ein taktisches Detail für Materialverlust und Aufgabe. 3,5:3,5.

Für meinen aus der Eröffnung mitgenommenen Mehrbauern, der mir wohl das etwas bessere Spiel hätte geben sollen, hatte sich mit der Zeit immer mehr Kompensation materialisiert und so verwandelte er sich schließlich nach einem übersehenen Springereinschlag auf f7 (wo auch sonst ...) und verbesserungswürdigem Spiel in Zeitnot in einen Minusbauern. Auch wenn die Stellung vermutlich für Weiß gewonnen war, hatte Schwarz ein wenig Gegenspiel gegen den weißen König und so ließ mich Guntram schließlich in ein Doppelturmendspiel entkommen, das mit a- und b- gegen einen c-Bauern nicht mehr zu gewinnen war. 4:4.

Mit diesem Ergebnis sind wir natürlich höchst zufrieden, zumal es zeigt, dass wir in der Regionalliga durchaus (zumindest gelegentlich) mithalten können. Wir hoffen, dass GSK II den verlorenen Punkt auf die oberen Ränge wieder aufholt und später kräftig um den Aufstieg mitmischt.

In gut 2 Wochen, am 21. Oktober, geht es direkt mit dem nächsten schweren Brocken weiter, nämlich dem SV Würselen, seines Zeichens DWZ-stärkstes Regionalliga-Team. Auch hier werden wir versuchen ein Wörtchen mitzureden. Zuschauer in unserem Klublokal sind selbstverständlich gern gesehen.

Sebastian Brandt
MF GSK IV
 

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zuletzt geändert am 9. Oktober 2012