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Im letzten Spiel dieser Saison gegen den Tabellenführer Brühler SK I ging es für uns darum, den drohenden Abstieg doch noch zu verhindern. Da alle anderen Mannschaften in der 11. Runde, in der wir spielfrei haben, die Gelegenheit haben werden, ihr Punktekonto noch aufzubessern, hieß es für uns also, mindestens einen, wenn nicht zwei Mannschaftspunkte mit nach Hause zu nehmen.
Der Kampf ließ sich trotz der teils deutlichen DWZ-Nachteile an fast allen Brettern sehr erfreulich an. Mit Schwarz kamen wir bis auf eine Partie aktiv aus der Eröffnungsphase und in den Weißpartien war der Anzugsvorteil größtenteils noch nicht verpufft, im Gegenteil, es ließen sich schon erste Königsangriffe erahnen.
Martin erhielt sehr bequemes Spiel mit Schwarz, konnte aber nicht sehen, wie sich mehr daraus machen ließ, und einigte sich mit seinem Gegner friedlich. Wilfried konnte sich ebenfalls nicht beschweren und setzte mit seinem vorstürmenden h-Bauern der weißen Königsstellung zu. Währenddessen entwickelte sein Gegner allerdings Spiel am Damenflügel und als plötzlich ein schwarzer Bauer verloren ging, fiel Wilfrieds Bauernstellung auseinander und ein entscheidendes Eindringen der schwarzen Schwerfiguren war nicht mehr zu verhindern. 0,5:1,5.
Mein Gegner folgte zufälligerweise bis zum 14. Zug einer Partie, die ich am Ostermontag auf dem Brett hatte. An sich war das natürlich angenehm, nur musste ich nun zeigen, dass ich für die fehlende Qualität und die zwei abhanden gekommenen Bauern auch genügend Angriff hatte. Nach einem ungenauen Zug meines Gegners hatte ich den auch, wich dann aber aufgrund der unklaren Mannschaftssituation dem Dauerschach aus und wählte eine spekulative Fortsetzung, nach der mein Gegner einzügig, wenn auch nicht leicht zu sehen, die Partie einstellte. 1,5:1,5.
Jan hatte das für ihn in dieser Saison fast schon übliche Chaos auf dem Brett. Sein eigener König stand in der Mitte überraschend sicher, während sich die schwarze Königsstellung immer mehr dem Zerfall näherte und sich der schwarze Monarch auch in die Mitte flüchtete. Während es, wie die nachträgliche Analyse zeigte, verschiedene Wege gab, um entscheidenden Materialvorteil oder Matt zu erzwingen, wurde die Partie in Zeitnot immer unklarer und schließlich ging leider der ganze Punkt flöten. 1,5:2,5.
Philipp zauberte gegen IM Loifenfeld einen viel versprechenden Angriff aufs Brett, verbrauchte dafür allerdings so viel Zeit, dass er schließlich nicht die besten Fortsetzungen fand und sich in einer Stellung wiederfand, in der er vielleicht gerne seine Königsflügelbauern zurück auf der zweiten Reihe gehabt hätte. So ging ihm auch noch eine Figur verloren und nachdem sich der Rauch verzogen hatte und die Zeitkontrolle geschafft war, gab es keinen Grund mehr weiterzuspielen. 1,5:3,5.
Da Gerd zu diesem Zeitpunkt nach einer ausgeglichenen Partie in einem schwierigen Turmendspiel steckte, das wohl kaum zu halten war, lautete die Devise, an den beiden übrigen Brettern voll zu punkten und an Gerds Brett auf ein Wunder zu hoffen. Christof war nach einer zähen strategischen Partie, die sich größtenteils um schwache Bauern und dergleichen auf dem Damenflügel drehte, mit Schwarz in einem Damenendspiel gelandet, in dem eigentlich nur Weiß Gewinnversuche unternehmen konnte. Die beiden spielten noch ein wenig weiter, aber schließlich mussten sie sich mit je einem halben Punkt zufriedengeben. 2:4.
Doch das war auch nicht weiter tragisch, da Gerds Gegner nichts mehr anbrennen ließ und die Partie sicher nach Hause fuhr. 2:5. Damit hatte sich die stärkere Mannschaft durchgesetzt und das zu recht. Wenigstens blieb uns noch die Gelegenheit, ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben, denn einer spielte ja noch.
Christians Partie mündete nach diversen Finessen in der Zugreihenfolge, die mir und vermutlich allen anderen (einschließlich der Kontrahenten) verschlossen blieben, schließlich in einem typischen königsindischen Szenario: Schwarz griff am Königsflügel an, öffnete die f-Linie und platzierte schließlich einen Springer auf f2 während Christian mit Weiß am Damenflügel nach vorne marschierte. Als der weiße Springer den Rückzug nach f6 antreten musste und Schwarz aufgrund der weißen Aktivität eine Qualität spuckte, stand Christian auf Gewinn. Nach der (freiwilligen?) Rückgabe der Qualität für einen Bauern hatte Schwarz noch einmal eine unverhoffte Gelegenheit, zurück ins Spiel zu kommen, als diese aber ungenutzt verstrich, dauerte es nicht mehr lange bis zum 3:5.
Da wir uns nur noch durch ein unwahrscheinliches mögliches Ergebnis der Konkurrenz Hoffnungen auf den Nichtabstieg machen konnten, ließen wir die Saison zumindest mit einem guten Essen ausklingen. Wieder zu Hause sahen wir dann, dass sich diese Hoffnung unerwarteterweise bestätigt hatte und wir demnach noch nicht abgestiegen sind. Allerdings müssen dafür in der letzten Runde die Mannschaftskämpfe dreier Konkurrenten zu unseren Gunsten ausgehen. Das ist aufgrund der jeweils stärkeren Gegner zwar nicht unmöglich, aber auch nicht unbedingt zu erwarten. Wir hoffen nun, dass sich der für uns ungünstige Spielplan mit dem Freilos in Runde 11 nicht derart auswirkt, dass nun manchen Teams rettende Punkte mit einem 4:4 zugeschoben werden, und auf ein sportlich faires Ende der Saison.
Danke an alle 10 Spieler, die mir durch ihre regelmäßige Spielbereitschaft das Aufstellen in dieser Saison sehr leicht gemacht haben, insbesondere auch für die immer gute Stimmung im Team. Die Topscorer sind Christian mit 6 Punkten aus 10 Partien (bzw. 5 aus 9 ohne kampflose Partien) sowie Gerd (5/10), Martin (5/10) und Sebastian (5/9). Knapp dahinter, und das an Brett 1, folgt Philipp mit 4,5 aus 10. Den größten DWZ-Zuwachs mit 36,7 Punkten hat Martin zu verzeichnen, der sicher demnächst wieder die 2000er-Marke knacken wird. Auch wenn es in der Regionalliga erwartet schwer war und die Punktausbeuten entsprechend gering ausfielen, war es dennoch eine schöne Saison und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Und wer weiß, vielleicht wird man uns nächstes Jahr in der Regionalliga wiedersehen ...
Sebastian Brandt
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zuletzt geändert am 12. Mai 2013 |