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GSK 6. Mannschaft

Bezirksliga Bonn 2011/2012

Bericht Runde 7

SC Bonn/Beuel II - Godesberger SK VI (3½ : 4½)

 

 

Der Endspurt hat es rausgerissen

Wie in den beiden vorausgegangenen Mannschaftskämpfen sah es zwischenzeitlich finster für uns aus, als wir jeweils mit einem famosen Endspurt noch Mannschaftsunentschieden erkämpfen konnten. Dieses Mal reichte es sogar zu einem Sieg.

Wir waren zu Gast im Tenten-Haus in Beuel. Die Spielbedingungen waren gut. Der Zuschauerzuspruch hielt sich sehr in Grenzen. Hätten nicht die Schachuhren getickt, so hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Leider erwischten wir einen schlechten Start. Bei Sebastian Schneider am 6. Brett stand es schon übel, als ich einmal rüber linste. Sebastian ließ es zu, dass sein Gegner auf der 7. Reihe eindringen konnte und nach einer Springergabel verlor er entscheidend Material und gab sofort auf. Um 12.15 Uhr schaute mir Peter Henn über die Schulter und vermeldete mit Schwarz Remis. Er hatte die Abtauschvariante in der französischen Eröffnung auf dem Brett. Die Stellung entwickelte sich symmetrisch und wie mir Peter mitteilte, heißt das in der Musikerwelt Imitationsprinzip. Spannend war die taktische Situation im Zentrum, aber nachdem sein Gegner Heidler weiter Abtauschmöglichkeiten nutzte, verblieb ein Endspiel mit Dame, Läufer und ausgeglichener Bauernstruktur, so dass im 25. Zug Remis vereinbart wurde.

Dubios verlief die Partie bei Dominik Müller. Er war mit 2 Qualitäten im Vorteil, sah sich aber 2 verbundenen Freibauern gegenüber. Irgendwie erwischte er es nicht optimal, musste um 13 Uhr aufgeben und verließ etwas frustriert den Spielsaal. Dazu hat er aber keinen Grund, denn mit 5 aus 7 steht er immer noch blendend da. Ich bin sicher, dass er nach diesem kleinen Rückschlag wieder für uns punkten wird. Kurz danach vermeldete Christopher Boysen Remis. Er hatte im Mittelspiel einen Bauern verloren und landete in einem Endspiel mit Dame, Läufer und Bauern. Da aber sein Gegner zu passiv agierte und an diesem Sonntag nicht auf Gewinnversuche aus war, kam nach einer Zugwiederholung ein relativ glückliches Unentschieden heraus.

Wenigstens stand ich zu der Zeit schon auf Gewinn. Durch eine Taktik konnte ich einen Turm gewinnen. Weil noch relativ viel Material auf dem Brett war und durch sein Läuferpaar erhoffte sich mein Gegner Winter noch Chancen. Allerdings harmonierten meine Figuren gut und schließlich konnte ich noch einen Turm gegen 2 Leichtfiguren tauschen, so dass sich mein Materialvorteil vergrößerte. Meine Dame stand zudem auf der 7. Reihe, die offene f-Linie war im Besitz meines Turms und mein König stand sicher, so dass mein Gegner ein Einsehen hatte. Im Nachgang zeigte mir Herr Fritz mal wieder meine Unzulänglichkeiten auf, gewonnen habe ich trotzdem ;-)

Ich hatte nun Zeit, was man von Sascha Agne am 2. Brett nun wirklich nicht behaupten konnte. Das Blättchen stand schon reichlich horizontal und er hatte noch etwa 10 Züge zu machen. Allerdings scheint Sascha keine Nerven zu haben. Im Mittelspiel hatte er durch eine Unachtsamkeit einen Bauern verloren und sah seine Chancen nur noch im Spiel gegen g2. Mit psychologischen Tricks gelang es ihm den Gegner zu bestimmten Zügen zu verleiten, so dass Sascha Gegenspiel bekam. Trotz hochgradiger Zeitnot hatte er die Stellung mit ihren taktischen Wendungen im Griff und nach einem Fehler seines Gegners Moroz konnte er im 39. Zug durch ein Springerschach die Dame gewinnen. Mit Saschas 40. Zug gab sein Gegner sofort Kopf schüttelnd auf und saß fassungslos da. Mehr als 10 Sekunden konnten es auf Saschas Uhr nicht mehr gewesen sein. Wahrscheinlich hat Saschas Partie mich mehr Nerven gekostet als ihn selbst. Im Nachhinein kann man sagen, dass Weiß vielleicht die falsche Strategie verfolgte. Anstatt seinen materiellen Vorteil langsam aber sicher umzusetzen, spielte er auf Matt und erlag im Gegenspiel. Zwischenstand 3:3 und es spielten noch das 1. und 8. Brett.

Thomas Große-Gehling konnte ich am Freitag abend mobilisieren, weil unser Stammspieler Martin Dung dieses Mal nicht zur Verfügung stand. Mit Schwarz wählte Thomas die Aljechin-Verteidigung. Selbstkritisch merkte er hinterher an, dass er nach einer Abweichung zu mechanisch gespielt hat, wobei ihm mindestens drei Ungenauigkeiten unterliefen, die zu einer optisch gedrängten Stellung führten. Trotzdem war er optimistisch, lehnte ein Remisangebot im 18. Zug ab und hoffte, den e-Bauern gewinnen zu können. Nach einem taktischen Fehler seines Gegners konnte er eine Qualität gegen Läufer und Bauer gewinnen. Der gegnerische Bauer mutierte aber zum Freibauern auf der g-Linie. Thomas verkrüppelte Bauernstruktur am Damenflügel ließ kaum Gewinnversuche zu, so dass Remis vereinbart wurde. Herr Fritz der 12. hat das später beim Nachspielen bestätigt.

Also kam es erneut auf Lars Kruse am 1. Brett an. Er hatte ein Endspiel mit Turm, Läufer und Bauern auf dem Brett. Er gab im entscheidenden Moment seinen Turm für den Läufer und dank seines sehr aktiven Königs half der materielle Vorteil dem Schwarzen nichts mehr. Einen Zug vor der Bauernumwandlung gab Schachfreund von der Lippe auf. Um 15:20 Uhr stand unser etwas überraschender, aber nicht unverdienter Sieg fest, der uns auf den 2. Tabellenplatz bugsierte.

Am 4. März treffen wir in einem Heimspiel auf Fritzdorf I. Dann gilt es den 2. Platz zu verteidigen.

Heinz Bitsch
MF GSK VI
 

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zuletzt geändert am 9. Februar 2012