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Gegen die dritte Vertretung aus Brühl war ein Sieg Pflicht um die Aufstiegschancen zu wahren. Ein Woche zuvor hatten Sebastian, Christian und ich beim Ramada Cup schon mal die Gelegenheit genutzt Brühler Luft zu schnuppern und das mit zusammen 11,5 Punkten aus 15 Partien durchaus erfolgreich. Wir waren also frohen Mutes ein gutes Ergebnis – sprich einen Sieg – einzufahren.
Und es ging auch planmäßig los. Die meisten Partien steckten gerade im Übergang von der Eröffnung ins Mittelspiel, da fuhr Christian bereits den ersten Punkt ein. In einer offenen Stellung kam er mit dem Läuferpaar aus der Eröffnung und sein Gegner konnte den Damenflügel nur durch bereits entscheidenden Materialverlust entwickeln, den Christian sicher in einen Sieg umwandelte.
An den übrigen Brettern entwickelte sich ein mehr oder weniger ausgeglichener Kampf, bei dem der Vorteil (außer bei mir) auf unserer Seite zu liegen schien. Die deutlichsten Vorteile waren bei Sebastian und Christof erkennbar. Sebastian bekam eine Art Blumenfeld-Gambit mit allen Vorteilen aber ohne »Gambit« serviert (also ohne Minusbauern) und ging so gleich zum Königsangriff über. Christof gelang die Stellung in einem geschlossenen Sizilianer im richtigen Moment zu öffnen und er erhielt ebenso starken Königsangriff mit Figurengewinn. So war es schließlich nur noch eine Frage der Zeit, bis beide einen sicheren Punkt nach Hause brachten.
Bei mir entwickelt sich das Mittelspiel nicht gerade nach meinen Vorstellungen. In der Caro-Kann-Vorstoßvariante spielte ich die Eröffnung ungenau und musste in einem Schwerfigurenmittelspiel einigen Druck aushalten, was mich zudem viel Zeit kostete. Es gelang mir zwar die Stellung halbwegs ausgeglichen zu halten, aber ich hatte am Ende nur ca. 5 Minuten für gut 10 Züge über. Wenige Züge später war mein Gegenüber offenbar so auf seinen Angriff fokussiert, dass er freundlicherweise ein einzügiges Grundlinienmatt übersah… auch in der Verbandsliga gibt es also dicke Patzer!
4:0 und die verbleibenden Partien sahen alle ausgeglichen bis leicht vorteilhaft für uns aus. Die Remisangebote unsererseits wurden freundlich abgelehnt, was bei einem DWZ-Schnitt, der sicher 100 Punkte unter dem unsrigen lag, recht ambitioniert aber auch verständlich war. Lediglich Oleg hatte einen Gegner mit vergleichbarer DWZ und seine Stellung verschlechterte sich leider mit fortlaufender Spieldauer. Der Gegner überführte seinen Turm geschickt vom Damen- auf den Königsflügel und Oleg schaffte es nicht den Einschlag auf f7 abzuwehren. Danach war die Stellung verloren.
Die übrigen drei Partien gingen dann jedoch alle zu unseren Gunsten aus. Wilfried setzte sich mit seinem Läufer und einem vorgerückten Freibauern auf der b-Linie gegen den verteidigenden Springer im Endspiel durch, nachdem er den gegnerischen a-Bauern abgeholt hatte.
Gerds Stellung schien lange Zeit ausgeglichen. In der Caro-Kann-Hauptvariante mit 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Sf6 entstand eine recht geschlossene und positionelle Stellung. In anbetracht des zwischenzeitlichen Ergebnisses von 0:4 versuchte der Brühler jedoch mit der Brechstange auf Gewinn zu spielen, was Gerd sicher parierte und schließlich selber den Punkt einfuhr.
Nach knapp sechs Stunden spielte also nur noch Philipp. Nachdem er lange Zeit optische Vorteile hatte, schien er im Endspiel Turm+Springer gegen Turm+Läufer zunächst einen Bauern zu gewinnen. Doch sein Gegner sprengte geschickt Philipps Bauernstruktur und holt danach einige isolierte Bauern mit dem Turm ab, versäumte es dann jedoch in beiderseitiger Zeitnot seine beiden vorgerückten Bauern auf der h- und d-Linie laufen zu lassen. Philipps (weißer) König verweilte zu dieser Zeit auf der sechsten Reihe und hätte den Bauervormarsch nicht aufhalten können während ein Turm mit beiden Bauern überfordert erschien. Am Ende blieb dann für Philipp Turm+Bauer gegen Turm übrig und er konnte beweisen, dass er auch mit 2 Minuten Restzeit den Brückenbau beherrscht.
So endete der Ausflug nach Brühl schließlich mit 7:1 für uns. Da alle Mitstreiter um den Aufstieg ebenso gewonnen haben, bleiben wir weiter auf Platz 3 und müssen auf den direkten Vergleich mit Euskirchen und Porz setzen sowie auf einen Ausrutscher von Siegburg hoffen. Am 18.3. wartet mit SG Siebengebirge erstmal eine vermeintliche »Pflichtaufgabe«, aber auch diese Punkte müssen noch erkämpft werden.
Ein Bericht von
Martin Wecker
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zuletzt geändert am 24. April 2012 |