home / mannschaften / saison11-12 / gsk4 /
Liebe Schachfreunde,
nach dem ärgerlichen doppelten Punktverlust gegen die Siegburger hatten wir beim dritten Heimspiel der Saison gegen die SF Lohmar I die Gelegenheit möglicherweise wieder etwas Boden auf den Tabellenführer gut zu machen – natürlich abhängig davon wie sich die Euskirchener selbst schlugen. Der plötzliche krankheitsbedingte Ausfall von Oleg Leontiev wurde durch den ersten Einsatz von Christopher Boysen aus der Sechsten kompensiert, der sich am Sonntag Morgen spontan bereit erklärte einzuspringen. Vielen Dank dafür!
Die Lohmarer hatten ihre ersten beiden Bretter zu Hause gelassen ohne Ersatz dafür mitzubringen, und so hatten wir das zweifelhafte Vergnügen, mit einem kampflosen 2:0 ins Rennen zu gehen.
Martin landete in einer irgendwie typischen Caro-Kann-Stellung, die aber nach langer Rochade des Weißen doch einer vielleicht blutigen Zukunft entgegensah. Beide Seiten begannen ihre Bauern in Richtung des gegnerischen Königs in Bewegung zu setzen.
Christof machte nach einer beiderseits kreativ gespielten Eröffnung gewisse positionelle Zugeständnisse, um sich ganz dem gegnerischen König und dem Bauernpärchen auf e6/f6 widmen zu können. Die aktiven weißen Figuren verlangten auf jeden Fall genaues Spiel des Nachziehenden.
Christian hatte aus einem Caro-Kann mit Schwarz einen Bauern mitgenommen, für den sein Gegner nicht besonders viel Druck bekam, was sich auch nicht sehr änderte, als Weiß noch den zweiten Zentrumsbauern drauflegte. Mit genauem Spiel sollte hier eigentlich der volle Punkt drin sein …
Gerd hatte sein übliches positionelles Spiel aufgezogen und den Gegner (oder der Gegner sich) mit einem rückständigen Bauern versehen. Eine weitere schwarze Bauernschwäche tat sich auch auf dem Damenflügel auf, aber zunächst musste Gerd seine Figuren wieder etwas koordinieren. Die langfristigen Chancen sollten hier bei Weiß liegen, aber dafür hatte Gerd auch schon einiges an Zeit verbraucht.
Wilfrieds Gegner gelang es, gegen einen Königsinder ein gut getimtes e5-e6 einzuwerfen, das nicht nur die schwarze Bauernstruktur ruinierte, sondern auch der schwarzen Königsstellung zu einer gewissen Ähnlichkeit mit einem Schweizer Käse verhalf. Und so tauchte schon zwei Züge später eine weiße Dame auf g6 auf …
Christopher wählte einen etwas passiven Aufbau mit Weiß, den sein Gegner sogleich unter Druck setzte, und so musste der weiße König bald auf die Rochade verzichten. Doch damit gab sich Schwarz nicht zufrieden und opferte eine Figur, um den weißen König auf f1 freizulegen. Jetzt allerdings bewährte sich der weit vorausschauend auf b2 postierte weiße Läufer, der dafür sorgte, dass sich Schwarz zunächst um ein auf g7 drohendes Matt kümmern musste.
Und dann kam aus heiterem Himmel plötzlich der erste erkämpfte Punkt: Wilfried hatte die Dame seines Gegners auf g6 gefangen! 3:0.
Christof hatte mittlerweile seine Springer immer weiter in die gegnerische Stellung geschoben und krönte seine Angriffspartie mit einem Damenopfer, das in einem wunderhübschen 2-Springer-Matt gipfelte. 4:0.
Und auch Christopher ließ seinem Gegner keine Chance mehr: Das potentielle Mattfeld g7 kostete eine zusätzliche Qualität und Drohungen gegen den weißen König waren aufgrund des reduzierten Materials auch nicht mehr in Sicht. 5:0.
Nachdem er einen Bauerngewinn ausgelassen hatte, nahm Gerd das Remisangebot seines Gegners trotz positionell immer noch verheißungsvoller Stellung aufgrund seiner nicht mehr so üppig vorhandenen Restbedenkzeit an. 5,5:0,5.
Christian wickelte mit seinen beiden Mehrbauern sicher in ein Endspiel ab, bei dem die auf a7 eingesperrte weiße Dame kein besonders glückliches Gesicht machte. Als dann auch noch die schwarze Dame hinter die feindlichen Linien vordrang, warf sein Gegner das Handtuch. 6,5:0,5.
Bliebe noch Martin. Das erhoffte Gemetzel hatte sich nicht materialisiert, stattdessen ein Turmendspiel, das zu einem Bauernendspiel wurde, in dem die Gewinnchancen bei Schwarz lagen. Die endgültige Bewertung dieses Endspiels wurde beim abendlichen Essengehen noch heiß diskutiert – wenn es einen Gewinn gegeben haben sollte, so war er jedenfalls alles andere als trivial, vielleicht war es aber auch einfach nur Remis. So endete auch die Partie nach ein paar weiteren Zügen und mit einem 7:1 konnten wir zufrieden die Ergebnisse der Konkurrenz erwarten.
Leider hatten aber auch Euskirchen, Siegburg und Porz ihre Spiele siegreich bestreiten können, bis auf Euskirchen sogar in gleicher Höhe, und so verbleiben wir immer noch mit 2 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer aus Euskirchen. Der direkte Vergleich steht allerdings noch aus. Zunächst aber geht es am 26.2. zum derzeitigen Tabellenvorletzter Brühler SK III. Bis dahin!
Ein Bericht von
Sebastian Brandt
Godesberger SK 1929 e.V. |
Internet: http://www.godesbergersk.de E-Mail: |
Copyright © 1999-2020 by |
zuletzt geändert am 23. Februar 2012 |