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SK Rheinbach II 4 : 4 Godesberger SK VII 1. Ebert,Mario (1906-57) ½ : ½ Schäfer,Timo (1704-31) 2. Adimi,Shahriar (1878-13) ½ : ½ Boysen,Christopher (1673-31) 3. Müller,Achim (1844-69) ½ : ½ Hornischer,Josef (1664-84) 4. Rupprecht,Wilfried,Dr. (1770-14) 0 : 1 Bitsch,Heinz (1556-7) 5. Kohlhas,Christopher (1807-57) 0 : 1 Henn,Peter (1677-1) 6. Jonas,Rainer (1748-68) 1 : 0 Fehlau,Klaus (1458-16) 7. Bertram,Thomas-Sebastian (1475-6) ½ : ½ Koch,Siegfried (1545-21) 8. Klos,Stephan (1634-15) 1 : 0 Acker,Peter (1410-33)
Der letzte Mannschaftskampf der Saison führte uns zum uneinholbaren Tabellenführer nach Rheinbach. Dieser trat in Bestbesetzung an, während wir die Mannschaft mit Klaus Fehlau, Siegfried Koch und Peter Acker von GSK VIII ergänzen mussten. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Spiellokal war die Aula in der Grundschule Sankt Martin in der Bachstraße. Im Gegensatz zum beengten Glasmuseum war es dort geräumig und es drohten keine blaue Flecken oder Beulen. Dafür waren die Toilettenanlagen in der Grundschule leicht gewöhnungsbedürftig, aber wir sind ja flexibel.
Nach etwa einer Stunde Spielzeit riskierte ich einen Inspektionsblick auf die Partien. An Brett 6 und 8 hatte sich leider jeweils ein Bauer zu unseren Lasten vom Acker gemacht. An den anderen Brettern konnte ich nichts Sensationelles ausmachen. Um Punkt 12:00 Uhr dann der erste Aufreger. Später fasste Klaus Fehlau seine Partie so zusammen: Nach einer geschlossenen Damenbauereröffnung mit Königsfianchetto war er ausgeglichen aus der Eröffnung gekommen. Bei einem Generalabtausch musste er leider den eben erwähnten Minusbauern konstatieren. Im Endspiel kam sein schwarzer Läufer nicht ins Spiel, während Weiß ihn gehörig unter Druck setzte. Nach einer schönen und zwingenden Mattkombination wurde Schwarz zur Strecke gebracht.
Kurze Zeit später offerierte Christopher Boysen gegen Adimi Remis, was dieser nach einiger Bedenkzeit annahm. Christopher hatte sich für eine Pirc Verteidigung entschieden. Er stand etwas gedrückt, konnte nach der Eröffnung aber Ausgleich erzielen und bei gleichem Material kam es zur Punkteteilung. Eine neue Hiobsbotschaft gab es zur nächsten vollen Stunde. Peter Acker hatte nach der Eröffnung einen Bauern verloren, übersah einen Turmzug und nachdem sein Gegner Klos einen Läufer opferte war die Partie im 26. Zug verloren.
Unser Golden Oldie Siegfried Koch erhöht üblicherweise nicht nur unseren Altersschnitt sondern auch unser Punktekonto. Mit seinem Remis gegen Bertram machte er bei 4 Einsätzen insgesamt 2,5 Punkte. Für die Anhänger der Statistik sind das 63 % und keine Partie ging verloren. Als Weißer hatte er an diesem Sonntag in einer Caro-Kann-Eröffnung bereits zu Beginn einige Vorteile und stand besser, bis er im 25. Zug eine »Idee« hatte, die so gut nicht war und einen Bauern kostete. Danach konnte er durch aktiven Abtausch den Bauern zurückgewinnen und im 34. Zug wurde Remis vereinbart. Zwischenstand 3:1 gegen uns.
Doch jetzt schlugen wir gnadenlos zurück. Als Schwarzer hatte ich diesen ominösen Richter-Veresov-Angriff gegen mich. Trotz seines eher fortgeschrittenen Alters meinte mein Gegenspieler mich im Sturmangriff erlegen zu müssen. Bei unterschiedlichen Rochaden zog er g4 und h4 und stellte seine beiden Türme dahinter. Mir gelang es mit meinem Springerle etwas Verwirrung am Damenflügel zu stiften und nach einer taktischen Wendung hatte ich plötzlich zwei Bauern mehr und mein Turm stand auf der 2. Reihe. Das folgende Turmendspiel ließ ich mir dann nicht mehr nehmen und hinterließ einen ziemlich frustrierten Gegenspieler.
Wie immer kommentiert Peter Henn seine Partie druckreif. Als Weißer entwickelte sich ein Damengambit mit Zugumstellung. Zum »Held der Partie« wurde der weiße e-Bauer. Als ich im 9. Zug beim Bauerntausch auf d4 mit ihm zurückschlug, war das Risiko eines Isolani gegen schnellere Entwicklung und Beherrschung des Zentralfeldes e5 abzuwägen. Im 19. Zug rückte ich ihn auf d5 vor, weil sich die mangelnde Koordinierung der schwarzen Leichtfiguren ausnutzen ließ. Daraus ergab sich im 23. Zug Bauerngewinn auf e6 und Freibauer. Mit dem Vorrücken auf die 7. Reihe im 25. Zug wurde der e-Bauer zu einer Macht (ist das eine Star Wars Anleihe, lieber Peter), gegen die zwischendurch selbst die schwarze Dame das Umwandlungsfeld e8 blockieren musste. Meine offene Königsstellung konnte ich durch gut zentrierte Aufstellung von Dame (Dd2) und Läuferpaar (Lb4, Lc4) kompensieren. Mit Tf2 im 37. Zug und der Drohung eines Grundlinienmatts auf f8 war die Partie entschieden. Nach einem vergeblichen »Strampler« gab Schwarz die Partie im 38. Zug auf. Insgesamt eine kämpferische Partie mit mancher versteckten taktischen Drohung. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass es uns das 3:3 brachte und sich unser Trainer Jochen Lehmensick der Partie mal annehmen muss.
Es blieben noch die Partien am 1. und 3. Brett. Am Spitzenbrett hatte Timos Gegner Ebert ein bisschen Zeitnot zu überstehen. Die Partie stand materiell vorteilhaft für Timo, während Josef Hornischer materiell im Nachteil war und eher gedrückt stand. Beide Partien endeten schiedlich friedlich mit Remis und so auch das Mannschaftsergebnis.
Im Brauhaus Rheinbach feierten wir dann unseren 4. Tabellenplatz und die geschlossene gute Mannschaftsleistung über die ganze Saison hinweg. Mit dem schlechtesten Werteschnitt gestartet haben wir ein nicht erwartetes Ergebnis hingelegt. Einigkeit herrschte darüber, dass Peter H. in der nächsten Spielzeit viel weiter vorne spielt und Timo geben wir nicht her.
Gefreut habe ich mich auch über den Zuspruch, den ich von Mannschaftsmitgliedern erhalten habe die zwar nicht mitgespielt haben, die uns aber immer emotional verbunden geblieben sind und dies in Wort und Schrift zum Ausdruck gebracht haben.
Heinz Bitsch
MF GSK VII
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zuletzt geändert am 6. April 2011 |