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Für den 13. Sieg in Folge mussten diesmal die Schachfreunde aus Müngersdorf herhalten. Der hochverdiente Sieg, der durchaus auch noch höher hätte ausfallen können, wenn Omid in klarer taktischer Gewinnstellung nicht plötzlich zum Entsetzen der Kiebitze remis gegeben hätte und Johannes Florstedt seine schöne Gewinnstellung auch noch gewonnen hätte. Leider verlor er sehr unglücklich, nachdem der Gesamtsieg aber schon feststand - da war dann wohl doch die Konzentration nicht mehr so da oder die Ablenkung durch die Kiebitze zu groß. So hieß es am Ende »nur« 5,5-2,5 statt 7:1, aber nach dem grandiosen Pokaltriumph unserer beiden »Young Guns« von Freitag – 3-1 gegen den Favoriten Lohmar I, leicht zu verschmerzen.
Die Einzelergebnisse:
Godesberger SK V (1896) 5½ : 2½ (1861) SF Köln-Müngersdorf I 1. Lopatin,Olga (2052) 1 : 0 (1952) Gorißen,Hubert 2. Schmidt,Eckhard,Dr. (1898) ½ : ½ (1925) Chwallek,Burkhard 3. Edalati,Omid (1887) ½ : ½ (1925) Graf,Peter 4. Florstedt,Johannes (1865) 0 : 1 (1845) Niederreuther,Mark-Nils 5. Seyl,Frank,Dr. (1806) 1 : 0 (1788) Brosziewski,Ulf,Dr. 6. Mittmann,Johannes (1929) 1 : 0 (1862) Merkle,Christoph 7. Mass,Elvira (1896) 1 : 0 (1831) Oelze,Harald 8. Samorukova,Jana (1832) ½ : ½ (1763) Hörold,Ralph,Dr.
Heimspiele haben ja den unschätzbaren Vorteil, dass man selber aufbauen kann und nicht die vom Gastgeber falsch aufgestellten Tische umräumen muss. Als rangniedrigste Mannschaft haben wir das natürlich auch gerne für die beiden über uns spielenden großen Mannschaften mitgemacht. So konnten dann nach und nach alle übrigen Mannschaften und die Gäste eintrudeln – Großkampftag beim GSK mit sechs Mannschaften! Nur blöd, dass wir uns mal wieder ausgerechnet da hingesetzt haben, wo die Lampen defekt waren – wie schon beim Pokal am Freitag. Wir sollten wirklich überlegen, ob wir bei Heimspielen nicht gleich einen Elektriker mitbringen. Schade, dass unser schönes Spiellokal ausgerechnet bei der Beleuchtung so schwächelt.
Gleich zu Beginn setzte Olga ihrem Gegner eine mutige Neuerung im 4. Zug vor und opferte im Sizilianer mit Schwarz (!) direkt den c-Bauer für die Entwicklung – Weiß, seiner Vorbereitung ledig, überlegte dann immerhin 20 Minuten, ob der den Mehrbauern nun verteidigen sollte oder nicht und wählte dann nach reiflicher Überlegung die falsche Fortsetzung – voller Ausgleich und Entwicklungsvorsprung nach 5 Zügen, was will man mehr mit Schwarz. Das Verteidigen des Mehrbauern kostete ihn letztlich die Partie, dazu später mehr. Ecki spielte mit Weiß eine sehr solide Englische Eröffnung und immer mit leichtem Eröffnungsvorteil bis zum Schluss. Omid überspielte seinen DWZ-stärkeren Gegner schon in der Eröffnung und stand bereits nach einer Stunde klar besser und verstärkte seine Stellung kontinuierlich. Nach 90 Minuten schien der erste volle Punkt nur noch eine Formsache. So sah es auch bei Johannes Florstedt aus, der seinen Gegner in der Pirc-Verteidigung stark unter Druck setze und ebenfalls nach 90 Minuten deutliche Vorteile hatte.
Frank hatte ebenfalls einen guten Tag erwischt und stand zu dem Zeitpunkt schon klar besser. Ebenso Johannes Mittmann, der gegen einen Franzosen schon besser aus der Eröffnung kam und bereits entscheidenden Vorteil hatte. Elvira musste gegen Routinier Harald Oelze ran, dieser griff ungestüm ihre stabile Pirc-Verteidigung an – nach jeweils schärfsten Fortsetzungen konterte er dann Elviras Springeropfer im 16. Zug gegen die lange Rochade mit einem eigenen Springeropfer gegen die kurze Rochade – das sah zwar gefährlich aus, führte aber weder zur Zerstörung der Verteidigungsstellung noch zum Mattangriff. Nach beidseitigen übervorsichtigen Sicherungszügen ging Elvira dann ruhig daran, die zerstörte weiße Verteidigung aufzurollen und gab den entscheidenden Vorteil nicht mehr her. Jana hatte sich inzwischen mit einem Dameninder mit den schwarzen Klötzchen vollen Ausgleich erspielt und konnte ruhig abwarten, wie sich der Kampf entwickelt.
Also eine Stunde vor der Zeitkontrolle ein schöner Zwischenstand, alles deutete auf eine Klatsche für die Müngersdorfer hin. Zufriedene Mienen überall. Ich machte zwischenzeitlich gute Umsätze in der Küche, wozu nicht zuletzt auch Olgas leckerer Kirschkuchen beitrug. Omid berichtete mir von seiner Absicht, remis anzubieten, da ja alle anderen auf Gewinn stünden. Wir einigten uns darauf abzuwarten, bis wir wirklich unsere überlegenen Stellungen auch in Punkte umgewandelt haben.
Nach einem kurzen Ausflug zu GSK III und GSK IV an den Ort des Geschehens zurückgekehrt sah ich gerade noch einen hyperventilierenden Hans unter dem Sauerstoffzelt hervorkrabbeln, der voller Entsetzen Omids remis durch Stellungswiederholung in einer eindeutigen taktischen Gewinnstellung mit ansehen musste, darüber tröstete ihn auch nicht sein soeben erspielter Halbfinal»blitz«sieg im Pokal gegen Schachfreund Altenburg hinweg. Unruhe kam auf. Ecki am Nebentisch tat das einzig Vernünftige und bot sofort remis an, um seine solide Remis-Stellung sogleich in einen weiten halben Punkt umzumünzen.
Nach 3½ Stunden also 1-1, leichte Unruhe in der Mannschaft. Nachdem Ruhe und Konzentration wieder hergestellt waren konnte man eine halbe Stunde später kurz vor der Zeitkontrolle dann die Moral der Truppe bewundern. Innerhalb von 3 Minuten gab’s einen Dreierpack mit Siegen von Johannes Mittmann (mit vorteilhaftem Turmtausch auf c5 eine Majorität am Damenflügel erspielt, die zu entscheidendem Vorteil führte), Elvira (Mattangriff gegen den inzwischen total entblößten König auf der langen Rochade) und Frank (tolles Damen(schein)opfer auf f2); Jana bot dann auf meinen Wunsch hin sehr mannschaftsdienlich – Danke, Jana! – als Weiße gegen den DWZ-schwächeren Gegner remis an, um den Sieg sicherzustellen – 4,5–1,5 zur Zeitkontrolle. Jetzt spielten noch Olga und Johannes Florstedt, beide mit der Option, remis anzubieten. Olga war nach der (ersten!) Niederlage im letzten Mannschaftskampf nicht nach remis, es musste ein Sieg her - und bei der aggressiven Eröffnung war auch nicht mit einem Remis zu rechnen. Johannes Gegner hatte sich inzwischen von seinem Schreck erholt und nach kleinen Ungenauigkeiten hatte er das Blatt gewendet und sich Vorteile erspielt, die er kontinuierlich vergrößerte.
Nach einer halben Stunde war es dann soweit: Olgas Gegner unterschätzte in Zeitnot das Drohpotential der optimal aufgestellten schwarzen Figuren, die schön harmonierten und alle in den Angriff einbezogen waren, und nahm leichtfertig den vermeintlich eingestellten Zentral-Springer – nach einem direkten weiteren Figurenopfer Lg2+ wollte er sich das unvermeidliche »Matt in 7« nicht zeigen lassen und gab auf 5,5-1,5. Johannes, der tapfer weitergespielt hatte, gab wenige Züge später auf und stellte damit das Endergebnis her: 5,5-2,5
Am 12. Dezember reisen wir als geteilter Erster der Verbandsliga mit 6:0 Punkten zum letzten Liga-Spiel in diesem Jahr zu den Rivalen von Lasker Köln II, unsere bisher schwerste Herausforderung in dieser Liga. Gleichwohl werden wir dieses Jahr mit einem positiven Punktekonto in der oberen Tabellenhälfte bleiben und haben bereits drei direkte Konkurrenten geschlagen. Damit hatte zu Beginn der Saison wirklich keiner gerechnet.
Im Pokal geht es weiter gegen einen Verbandsligisten, SVG Düren 13-Derichsweiler. Der Kampf findet am 18.12. ab 14:00 Uhr in Düren statt.
Hans-Joachim Groß
MF GSK V
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zuletzt geändert am 5. Dezember 2010 |