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GSK V reiste als Aufsteiger voller Erwartungen zur 1. Runde in der Verbandsliga Mitte zu den Schachfreunden nach Köln-Mühlheim, galt es doch, gegen einen direkten Konkurrenten mindestens nicht zu verlieren, zumal wir mit Frank, Elvira und Jana auf wichtige Stammspieler verzichten mussten. Immerhin sprach das Gesetz der Serie für uns: Als einzige ungeschlagene Mannschaft des ruhmreichen GSK traten wir gleichwohl optimistisch an und versuchten den Schwung des Aufstieges mitzunehmen, zumal der Gegner nicht sonderlich motiviert erschien: Um 11 Uhr war weit und breit kein MF zu sehen und nur vier Spieler anwesend. Immerhin schaffte man es dann doch, innerhalb von 15 Minuten mit MF an 7 Brettern anzutreten und weiteren 30 Minuten war man dann komplett. Nach der Begrüßung durch Schachfreund Martin Fabiani ging es dann los.
Omid versuchte eine kreative Neuerung im 11. Zug einer Nebenvariante der Tarrasch-Verteidigung mit Drohungen, aber schlechterer Stellung für Weiß, zum Glück der Gegner fand keine richtige Widerlegung und zog ein Remis durch Zugwiederholung vor: 0,5:0,5 nach 2¼ Stunden. Inzwischen standen wir an allen Brettern mit leichtem Vorteil, so dass Jürgen Eckermann, der uns diesmal an Brett 8 aushalf, aus sicherer Stellung das Remis-Angebot seines nominell schwächeren, aber sehr stark spielenden Gegners annehmen konnte. 1:1 nach 2½ Stunden.
Jetzt wandte sich alle Aufmerksamkeit Johannes Florstedt‘s Partie zu, das Brett stand im wahrsten Sinne des Wortes in Flammen. In 5 Minuten blitzte man die Hauptvariante der Italienischen Partie herunter, bis Johannes 20. … f5! auspackte und mit Schwarz eine schöne Druckstellung aufbauen konnte und alle Mattdrohungen des zu schnell spielenden Gegners locker parierte. Dieser ging dann mit der Dame auf Bauernraub und ignorierte das drohende Unheil. Im 30. Zug war es dann soweit: Mit einem donnernden Einschlag 29. ..Dxh2!-+, was der Gegner wohl unterschätzt hatte, stand Johannes auf Gewinn. Nach einem abgelehnten Remis-Angebot und einem erneuten Fehlgriff des Gegners im 39. Zug durfte er den Sieg einfahren. 1:2 nach 3 Stunden.
Zwischenzeitlich Aufregung bei Wolfgang – der Gegner übersah in der Abtauschvariante des Damengambits eine Einschlagmöglichkeit auf h2, nachdem er seinen Turm kunstvoll vor die Bauern auf der h-Linie platziert hatte und geriet in der Folge mit dem Turm in starke Platznot. Nach neun (!) Turmzügen landete er schließlich wieder mit Qualitätsverlust auf e8 und Wolfgang stand auf Gewinn. Kurz danach fand mein Gegner in meinem geliebten Königsindischen Angriff ein schönes Selbstmatt in drei Zügen, so dass wir kurz vor der Zeitkontrolle einen beruhigenden 1:3 Vorsprung hatten und auf die Punkte von Wolfgang und Olga warteten.
In der Richter-Weressow-Variante des Damenbauernspiels versuchte Olgas Gegner bereits im 6. Zug eine Neuerung in einer modernen Variante. Abseits aller Theorie konnte Olga dann ihre Stärken ausspielen und konsequent die gegnerische Schwäche auf e6 attackieren, zuletzt mit allen Schwerfiguren auf der e-Linie, während die gegnerischen Schwerfiguren auf dem Brett verteilt und teilweise tragikomisch eingeklemmt waren. Nach Eroberung des e-Bauern war der Rest dann Formsache – 1:4 kurz vor der Zeitkontrolle.
Nun spielten noch Eckard mit ausgeglichener Stellung, Wolfgang mit Qualität mehr und klarer Gewinnstellung und Johannes (Mittmann) gegen den starken Botvinnik in der Philidor-Verteidigung in leichten Vorteilen bei ungleichfarbigen Läufern im LS-LS-Endspiel.
Ohne aktive Gewinnmöglichkeit bei leichten Vorteilen für Johannes gab Botvinnik dann Remis gegen Johannes: 1,5:4,5 und verhaltene Freude bei uns. Im Siegesrausch unternahm Eckhard einen riskanten Gewinnversuch im Läuferendspiel und manövrierte seinen König unglücklich vor den eigenen vorgerückten Freibauern, so dass ihm das entscheidende Tempo zum Remis fehlte – 2,5:4,5 und alle warteten auf Wolfgang, der einen Gewinnversuch nach dem anderen gegen seinen jetzt sehr stark spielen Gegner unternahm. Es half nichts – nach einigen wechselseitigen Fehlgriffen und 83 Zügen einigte man sich dann doch noch auf Remis – 3:5 lautete schließlich das Endresultat. Zufrieden fuhren wir nach Hause – geglückter Auftakt und ein Sieg im vielleicht mal wichtigen direkten Vergleich, was will man mehr.
Die Übersicht:
SF Köln-Mülheim II (1835) 3 : 5 Godesberger SK V (1856) 1. Krebs,Dietmar (1958) 0 : 1 Lopatin,Olga (2052) 2. Jovanovic,Valter (1860) 1 : 0 Schmidt,Eckhard,Dr. (1898) 3. Beyer,Stephan (1870) ½ : ½ Edalati,Omid (1887) 4. Fabiani,Martin (1970) 0 : 1 Florstedt,Johannes (1896) 5. Epding,Volker (1958) ½ : ½ Otto,Wolfgang (1916) 6. Botvinnik,Alexej (1792) ½ : ½ Mittmann,Johannes (1883) 7. Messerschmidt,Jens (1710) 0 : 1 Groß,Hans-Joachim (1635) 8. Schreiner,Michael (1562) ½ : ½ Eckermann,Jürgen (1683)
Hans-Joachim Groß
MF GSK V
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zuletzt geändert am 4. Oktober 2010 |