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Godesberger SK IV (1952) 7 : 1 (1820) SC Bonn/Beuel II 1. Brandt,Sebastian (2021) 1 : 0 (1939) Frühbuss,Thorsten 2. Bongartz,Philipp (2063) 1 : 0 (1891) von der Lippe,Hans-Bernd 3. Schmitz,Edgar (1928) 1 : 0 (1934) Lorenz,Steffen 4. Leontiev,Oleg (1966) 1 : 0 (1820) Heidler,Norbert Klaus 5. Kögler,Christof (1930) ½ : ½ (1814) König,Thomas 6. Schniggenberg,Gerd (1939) 1 : 0 (1756) Winter,Gerhard 7. Kruse,Lars Benedikt (1832) ½ : ½ (1586) Dietz,Thomas 8. Moos,Gerd Anton (1939) 1 : 0 (----) Iljazi,Qani
Liebe Schachfreunde,
der fünftletzte Spieltag der Verbandsliga Ost bescherte uns die 2. Mannschaft des SC Bonn/Beuel als Gäste, die, wie schon unser Gegner am Spieltag zuvor, Tabellenletzter waren und so keine schlechten Chancen gegen uns haben sollten. Dennoch waren wir zuversichtlich, dass es diesmal besser laufen würde, und verließen uns erneut auf den erfreulichen DWZ-Vorteil, den wir an den meisten Brettern mitbrachten.
Gerd M., unser Mister 100%, hatte augenscheinlich kein Verlangen danach, heute seinen ersten halben Punkt abzugeben und erspielte sich nach frühem Damentausch auf d8 eine schöne Druckstellung. Seine Bauernmajorität am Königsflügel machte sich auf den Weg in Richtung Grundlinie während sein Gegner aufgrund seiner suboptimalen Bauernstruktur am Damenflügel dort selbst nicht viel entgegen zu setzen hatte.
Lars stand in einem Alapin-Sizilianer mit Schwarz noch etwas gedrückt, hatte aber keine Schwächen vorzuweisen, so dass völliger Ausgleich hier in greifbarer Nähe lag.
Ein Brett weiter erreichte Weiß in einem weiteren Alapin-Sizilianer mehr: Gerd S.´ Läuferpaar übte in der recht offenen Stellung bereits recht unangenehmen Druck auf die schwarzen Damenflügelbauern aus. Es sah so aus, als ob Schwarz zumindest bald einen Bauern verlieren sollte.
Christofs Gegner opferte derweil mutig eine Figur, um den schwarzen König etwas freizulegen und schickte anschließend seinen f-Bauern vor, um die Stellung weiter zu öffnen. Christof fand in der bereits schwierigen Stellung nicht den besten Zug und während sein König in Richtung Zentrum getrieben wurde, machte sich ein weißer Freibauer auf g7 breit. Kompensation für die Figur hatte Weiß mehr als genug, die Frage war eher, ob Christof es schaffen würde, irgendwie zu überleben …
Oleg fand sich in einer unorthodoxen Eröffnung mit Weiß gut zurecht und bald schwärmten seine Figuren in Richtung feindlichen Königsflügel aus. Die Beherrschung der offenen d-Linie und die auf den hinteren drei Reihen versammelten, gedrückt stehenden schwarzen Figuren versprachen Weiß zusätzlichen Vorteil.
An Brett 3 wurde währenddessen aus einem Schotten zunächst ein Philidor und dann, da Weiß den Bauern d4 partout nicht zurückschlagen wollte, eine Gambitvariante. Edgar fühlte sich in der Stellung mit Mehrbauern aber inaktiveren Figuren vermutlich eher unwohl, und als sich das von ihm gewählte Figurenmanöver als nicht ganz so durchführbar erwies, wie geplant, war die Kompensation für den Bauern klar ersichtlich und die weiße Stellung zusätzlich deutlich angenehmer zu spielen.
Philipps Gegner kam in einem Najdorf mit Schwarz gut aus der Eröffnung, forcierte den Lauf der Dinge dann allerdings vermutlich etwas zu sehr, anstatt sich ruhig weiter zu entwickeln und zu rochieren, und so blieb der schwarze König zunächst in der Mitte stecken und ein schwarzer Turm außer Spiel. Der Angriff gegen den am Damenflügel versteckten weißen König sah dennoch nicht völlig ungefährlich aus. Hier war präzises Spiel verlangt.
Mein Gegner packte in einer mir ohnehin nicht besonders gut vertrauten Eröffnungsvariante den Zug 5.b2-b4 aus und ließ mir die Wahl, wie ich den angebotenen Bauern denn nehmen wollte. Bei näherem Hinsehen stellte sich das Opfer als gar nicht unlogisch heraus und Weiß hätte Kompensation für den Bauern gehabt, wenn er nicht gleich noch einen weiteren Bauern hinterher geworfen hätte. Bis er den zurückhatte, hatte sich Schwarz allerdings konsolidiert und konnte daran gehen, den Mehrbauern zur Geltung zu bringen.
Wenngleich es nicht so aussah, als ob wir die Beueler überrennen würden, stimmte die Situation an den meisten Brettern doch durchaus zuversichtlich. Und so sah Lars – insbesondere angesichts der Ereignisse am Nachbarbrett – keinen Grund dem Remisangebot seines Gegners in ausgeglichener Stellung auszuweichen und fuhr den ersten halben Punkt ein.
Das Nachbarbrett war indes in Rekordzeit schon weit über den 40. Zug hinaus und zeigte einen weißen h-Bauern der, unterstützt von Turm, Läufer König und der ein oder anderen Mattdrohung, unaufhaltsam seinem Umwandlungsfeld entgegenstrebte. Gerd M.'s Gegner sah dann auch die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen ein und gab auf. 1,5:0,5.
Philipps Gegner überrannte derweil die weiße Königsstellung. Der weiße Monarch
war zum Glück schon in Richtung Königsflügel unterwegs, aber bei korrekter
Zugreihenfolge wäre es doch sehr trickreich für Weiß geworden. So aber brachte
Philipp seinen König in Sicherheit und einen Freibauern auf die 7. Reihe und
kurz danach war das Ding gegessen und ein weiterer voller Punkt eingefahren.
Christof schaffte es – auch wenn er zwischenzeitlich, wie er hinterher selbst
zeigte, auf Matt stand – irgendwie, die Damen zu tauschen und den gefährlichen
Freibauern zu eliminieren. Mit Mehrfigur gegen 3 Bauern hegte er sogar bereits
wieder Sieghoffnungen, aber dafür reichte es dann doch nicht ganz und so einigte
man sich auf Remis.
Mein Gegner spielte in eigener Zeitnot gute, einfache Züge, während ich keinen rechten Plan fand und trotz meines Mehrbauern Gefahr lief, in einer schlechteren Stellung mit einem gegnerischen Springer auf d6 zu landen. Stattdessen stellte mein Gegner aber einzügig eine Figur ein. Hmm. 4:1!
Ein Remis aus den letzten drei Partien sollte eigentlich kein Problem sein …
Gerd S. hatte allerdings seinen Vorteil verspielt und war in einem Turmendspiel gelandet, in dem plötzlich Schwarz drohte, besser zu stehen. Doch auch hier wurde nicht der optimale Zug gefunden und Gerd holte sich seinen Vorteil zurück, den er dann in einen vollen Punkt verwandelte.
Edgar hielt den Mehrbauern, während die weiße Initiative allmählich verpuffte und so fuhr er letztendlich auch einen ganzen Punkt ein. Ein wichtiger Sieg für Edgar, für den die Saison an Brett 3 bisher nicht so gut lief. Es geht bergauf!
Ein Blick auf Olegs Brett bestätigte die Vermutung, dass wir heute mit einem guten Ergebnis nach Hause gehen würden: Sein Positionsvorteil hatte sich in einen ganzen Turm verwandelt. Sein Gegner versuchte noch alles, um ein Dauerschach zu finden, aber als Oleg schließlich selbst Matt drohte, war die Partie vorbei. 7:1!
Und das war noch nicht alles. Die Konkurrenz von der Stadtverwaltung und die aus Erftstadt verloren ihre Mannschaftskämpfe. So stehen wir zwar immer noch nur auf dem geteilten zweiten Rang in der Tabelle, aber der Abstand auf den Spitzenreiter VdSF Bonn I ist auf nur einen Punkt geschrumpft und der direkte Vergleich steht noch aus. Der Aufstieg liegt nun also in Reichweite, aber unser recht schweres Restprogramm befreit uns zunächst von der Favoritenrolle. Der leichteste der noch kommenden vier Gegner ist zugleich der nächste: Am 20. März fahren wir nach Troisdorf und werden dort versuchen uns noch ein Stück weiter an die Tabellenspitze zu spielen.
Ein Bericht von
Sebastian Brandt
Godesberger SK 1929 e.V. |
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zuletzt geändert am 16. März 2011 |