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GSK 4. Mannschaft

SVM Verbandsliga Ost 2010/2011

Bericht Runde 6

SC Brück I - Godesberger SK IV (4 : 4)


 

Ein Stück Glück in Brück

Liebe Schachfreunde,

nachdem wir uns zu unserer Überraschung nach dem letzten Spieltag auf dem geteilten zweiten Platz wiedergefunden hatten, waren wir diesen Sonntag beim Tabellenletzten SF Brück zu Gast und wollten natürlich die Gelegenheit nutzen, uns näher an die Spitze zu kämpfen. Noch mehr als sonst war das Motto: Vorne halten, hinten punkten! Denn auch der Tabellenletzte brachte an den ersten drei Brettern zum Teil deutliche DWZ-Vorteile mit.

Direkt nach der Eröffnung schienen wir uns auch durchaus auf Kurs zu befinden.

Am ersten Brett hatte Sebastian Brandt die Bauernstruktur seines Gegners in einem Paulsen-Sizilianer zerstört und dem schwarzen König wurde es zusehends ungemütlich auf e8.

An Brett zwei spielte Philipp Bongartz den beschleunigten Drachen gegen einen Gegner, der in der UdSSR schon gegen Kasparov und, noch erstaunlicher, Boleslavsky angetreten war. Hier befand sich die Stellung noch im Gleichgewicht. Einzig allein der Zeitverbrauch an den ersten beiden Brettern verursachte ein vages ungutes Gefühl.

Unser Brett drei wurde von Edgar Schmitz verteidigt, der gegen den größten DWZ-Unterschied anspielen musste und dessen c3-Sizilianer sich in einen hässlichen Frosch verwandelt hatte. Aka einen Franzosen in dem die weißfeldrigen Läufer bereits getauscht waren und in dem die gegnerischen Springer sich auf b4 und c4 breit machten.

Oleg Leontiev verteidigte sich am vierten Brett slawisch und freute sich nicht wenig, als sein Gegner unnötigerweise, für einen Bauern und einen Springer, seinen Turm und sämtliche Perspektiven hergab.

Christof Kögler war es wieder einmal gelungen an unserem vorletzten Brett ein unübersichtliches Chaos zu entfesseln. Sein Retisystem sah recht königsindisch aus und bald gewann er mit einer Kombination einen Bauern.

Auch Gerd Schniggenbergs Gegner litt an einem Übermaß an Kreativität und beschloss sich mit dem seltsamen Zug b4 nach einer französischen Eröffnung einen geschwächten Damenflügel und einen Zentrumskönig einzuhandeln.

Unser neues Brett sieben, Lars Kruse, hatte aus der Fantasy-Variante der Caro-Kann-Verteidigung ebenfalls eine scharfe Stellung kreiert, in der sich beide Seiten anschickten, dem gegnerischen König ans Leder zu gehen.

Die Nachhut wurde von Gerd Moos gebildet, der am achten Brett mit sicherer Hand einen Vorteil aus seiner französischen Verteidigung herausspielte.

Schnell gingen wir standesgemäß 3:1 in Führung: Am achten Brett wollte der Brücker Schachfreund Gerds Technik nicht weiter auf die Probe stellen und stellte freundlicherweise eine Qualität ein. Lars Gegner wurde im gegenseitigen Schlagabtausch matt. Oleg schaukelte seinen Vorteil sicher nach hause: »Ein bisschen Taktik« und es war vorbei.

Nur unserem zweiten Gerd war ein Malheur passiert. Nach einem taktischen Übersehen wurde der schwache b4-Bauer plötzlich zum starken b5-Bauern und urplötzlich war nichts mehr zu retten.

Trotzdem war zu diesem Zeitpunkt unser Sieg keineswegs sicher. Nach einer langen Suche, die keinen Gewinnweg zu Tage gefördert hatte, war Sebastian dabei, in schlimmer Zeitnot und komplizierter Stellung, seinen großen positionellen Vorteil zu verspielen. Mir war es gelungen in ein etwa ausgeglichenes Schwerfigurenendspiel abzutauschen, so dass meine Zeitnot weit weniger kritisch war. Trotzdem waren 5 Minuten für 20 Züge auch am zweiten Brett etwas wenig. Edgar und Christof verwalteten beide jeweils ein Turmendspiel mit Minusbauer. Ein Schicksal, das mir erspart blieb. Direkt nach der Zeitkontrolle holte ich mit einem taktischen Trick den Bauern zurück, den ich temporär gegeben hatte: Remis. Sebastian musste unterdessen erst die Dame und wenig später die Partie aufgeben.

Nun hing alles an zwei schlechten Endspielen und alle drei Ergebnisse schienen noch möglich zu sein. Am wahrscheinlichsten war jedoch ein 4:4 und dazu kam es letztendlich auch. Edgar musste aufgeben und Christof unternahm trotz Minusbauer noch einige vergebliche Gewinnversuche, bevor er ins Remis einwilligen musste. Dies machte einmal mehr deutlich, dass in unserer Liga wirklich jeder jeden schlagen kann. Um weiter aufzurücken fehlte uns leider ein Stück Glück, aber wir gehen immer noch mit einer guten Ausgangsposition in die zweite Hälfte der Saison.
 

Ein Bericht von
Philipp Bongartz
 

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zuletzt geändert am 16. Februar 2011