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GSK 4. Mannschaft

SVM Verbandsliga Ost 2010/2011

Bericht Runde 3

Godesberger SK IV - SF Lohmar I (4½ : 3½)


 

Es geht bergauf!

   Godesberger SK IV   (1949)   4½ : 3½  (1920)   SF Lohmar I
1. Brandt,Sebastian    (2020)    0 : 1   (2127)   Lamprecht,Mark
2. Bongartz,Philipp    (2063)    1 : 0   (2071)   Fuchs,Andreas
3. Kopp,Jan            (1916)    1 : 0   (1994)   Akstinat,Sven-Holger
4. Schmitz,Edgar       (1928)    0 : 1   (1916)   Rettke,Jörg
5. Leontiev,Oleg       (1966)    0 : 1   (2019)   Meißner,Wolf-Dieter
6. Kögler,Christof     (1930)    1 : 0   (1780)   Bigott,Martin
7. Schniggenberg,Gerd  (1939)    1 : 0   (1710)   Ossowski,Rolf
8. Kruse,Lars Benedikt (1832)    ½ : ½   (1739)   Langer,Raphael


Liebe Schachfreunde,

zum ersten Heimspiel der Saison durften wir den Tabellenführer SF Lohmar I begrüßen, der mit seinen ersten 8 Spielern antrat. Aber auch bei uns fehlte aus der Stammmannschaft nur Gerd Moos, so dass wir uns durchaus Chancen auf ein bis zwei Punkte erhoffen konnten.

Lars bekam mit Weiß einen Skandinavier auf´s Brett, in dem Schwarz solide dagegenhielt und nach einigen Abtäuschen Ausgleich in einem Schwerfigurenendspiel erreichte.

Gerd erhielt in einem Franzosen relativ schnell gutes Spiel und begann damit, langsam aber sicher seine Stellung zu verbessern.
In seinem üblichen Doppelfianchetto-System nahm auch Christof gleich das Heft in die Hand und nutzte den weißen Raumvorteil, um seinen Gegner unter Druck zu setzen.

Oleg kam recht ordentlich aus der Eröffnung; einziger Grund zur Sorge war ein auf c6 aufgetauchter weißer Bauer, der die schwarze Figurenaktivität erheblich einschränkte. Allerdings war die schwarze Stellung durchaus solide zu nennen und so war nicht auszuschließen, dass c-Bauer und rückständiger d-Bauer seines Gegners sich irgendwann als Schwächen zu erkennen geben würden.

Edgar begegnete dem Philidor seines Gegners kreativ mit dem Vorstoß des e-Bauern nach e6 und Lh3. Bald entstand ein Ungleichgewicht von weißem Turm gegen 2 schwarze Leichtfiguren bei ansonsten vollem Brett, dass Weiß verpflichtete, die noch nicht völlig vorhandene Koordination der schwarzen Figuren auszunutzen, bevor Schwarz sich konsolidieren und seinen Materialvorteil zur Geltung bringen könnte.

Jans Gegner opferte mit Weiß bereits in der Eröffnung einen, zeitweise zwei, Bauern, erhielt dafür aber die bessere Bauernstruktur und Angriffschancen am Damenflügel. Bald sackte er eine Qualität ein, für die Schwarz aber einen Bauern und aktives Figurenspiel bekam, so dass es nun Jan war, der einen Angriff inszenieren konnte, diesmal allerdings am Königsflügel, wo der gegnerische König Unterschlupf gesucht hatte.

Philipp erhielt schnell eine optisch ansprechende Stellung, die in Wahrheit aber wohl besser für Schwarz war. Bei dem entstehenden komplexen Mittelspiel sollte das aber nicht viel heißen und alsbald tauchte ein weißer Turm auf a7 auf und läutete eine Reihe von Abtäuschen ein, die in ein Endspiel mündeten, in dem Weiß aufgrund seines weit vorgerückten b-Freibauern gute Gewinnchancen hatte.

Mein Gegner wählte in einer Englischen Eröffnung einen Benoni-ähnlichen Aufbau mit vertauschten Farben, gegen den Schwarz mühelos ausglich. Durch eine ganze Reihe von ungenauen Zügen schaffte ich es jedoch prompt, dass das weiße Läuferpaar in der nun geöffneten Stellung richtig zur Geltung kam und bald einen Bauern kostete.

Es dauerte nicht lange, bis Christof seinen Gegner komplett überspielt und zur Aufgabe gezwungen hatte. Während Lars in einem totremisen Endspiel genau so wenig Gewinnversuche wie sein Gegner unternehmen konnte und sich an diesem Brett gütlich geeinigt wurde, kam Edgar mehr und mehr ins Hintertreffen und der schwarze Materialvorteil setzte sich schließlich durch. 1,5:1,5.

Gerd passte auf, dass sein Gegner nicht plötzlich Gegenspiel aus dem Hut zauberte, und sorgte so weniger spektakulär aber dafür sicher für den nächsten Punkt. 2,5:1,5.

An Philipps und an Jans Brett begannen jetzt die Zeitnotschlachten: Jan hatte zwar noch weniger Zeit als sein Gegner, aber dafür den Angriff, was in solchen Situationen durchaus angenehm ist. Und so konnte er bald seine Freude kaum verhehlen, als er mit einem Läuferabzug nach f2 gleichzeitig den König (sogar mit Doppelschach) und die auf a7 gelandete Dame angriff und die Partie mit einem Schlag entschied. 3,5:1,5.

Philipp musste nun, da Olegs und meine Partie mittlerweile schlecht bis hoffnungslos aussahen, für den restlichen Punkt sorgen. Er hatte den knapp 10 Minuten seines Gegners etwas mehr als eine Minute bei etwa 8 Zügen bis zur Zeitkontrolle entgegenzusetzen, aber dafür die Stellung auf dem Brett schon relativ weit durchgerechnet. So begegnete er den Schachs seines Gegners á tempo, bis dieser in tiefes Nachdenken versank und versuchte, einen Weg zu ersinnen, der die Verwandlung des weißen Freibauern verhinderte ohne entscheidendes Material wegzuwerfen. Unter Verbrauch seiner restlichen Bedenkzeit stellte er schließlich fest, dass dies unmöglich war. 4,5:1,5. Mannschaftssieg!

Mein erhoffter Königsangriff war umgehend verpufft und in dem Bestreben verlorene Endspiele mit Minusbauern zu vermeiden, landete ich schließlich in einem solchen, in dem nicht einmal mehr nennenswerte praktische Chancen vorhanden waren. Eine überzeugende Vorstellung meines Gegners. 4,5:2,5.

Oleg hatte inzwischen ein Doppelturmendspiel auf dem Brett, in dem die immer noch durch den weißen c-Bauern eingeschränkte Aktivität der verbleibenden zwei schwarzen Figuren kein gutes Zeichen war. Die weißen Türme sackten ein um´s andere Mal einen Bauern ein und wickelten dann gekonnt in ein elementar gewonnenes Bauernendspiel ab. 4,5:3,5.

Ungefähr so hatten wir uns das vorgestellt. Einfach auch mal zeigen, dass sich mit 4,5:3,5 nicht nur verlieren lässt und das ganze gegen eine Mannschaft, die sicherlich zu den stärkeren der Liga gehört. Nicht so stark wie Siegburg sicherlich, sollten die mit ein oder zwei Großmeistern antreten. Aber ob sie das auch im nächsten Mannschaftsspiel tun werden? Wir hoffen nicht, denn dann wären wir die Betroffenen, am 12. Dezember. Drückt uns die Daumen!

Ein Bericht von
Sebastian Brandt (MF GSK IV)
 

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zuletzt geändert am 6. Dezember 2010