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SF Köln-Mülheim III (1848) 3 : 5 (1952) Godesberger SK IV 1. Höfer,Axel (2009) 0 : 1 (2020) Brandt,Sebastian 2. Brinkmann,Sven (1911) ½ : ½ (2060) Bongartz,Philipp 3. Hoffmann,Hans-Paul (1873) 1 : 0 (1928) Schmitz,Edgar 4. Schwan,Volkmar (1828) 1 : 0 (1966) Leontiev,Oleg 5. Holzer,Ingo (1821) 0 : 1 (1930) Kögler,Christof 6. Gossmann,Jochen (1792) ½ : ½ (1939) Schniggenberg,Gerd 7. Decker,Andreas (1843) 0 : 1 (1832) Kruse,Lars Benedikt 8. Paduch,Daniel (1704) 0 : 1 (1939) Moos,Gerd Anton Ferdinand
Liebe Schachfreunde,
nach unserem verkorksten Auftakt gegen Brühl hieß es diesen Sonntag zu zeigen, was wir können. Mit den SF Köln-Mülheim III hatten wir einen schlagbaren Gegner, zumal sie wie erwartet nicht in Bestbesetzung antraten, während bei uns nur Jan Kopp fehlte. Andererseits hatte man das von unserem vorigen Gegner auch behaupten können …
Gerd M. sah sich mit Schwarz einem Abtauschfranzosen gegenüber, worüber er vermutlich nicht sonderlich begeistert war, denn er war heute gegen seinen DWZ-schwächeren Gegner klar auf Sieg eingestellt. Also packte er ein, soweit man das in dieser Eröffnung behaupten kann, aggressives System aus, bei dem Schwarz für seinen d-Isolani gutes Figurenspiel bekommt.
Lars erreichte aus einem Rossolimo-Sizilianer heraus eine ungewöhnliche Stellung, in der die seltsame schwarze Bauernstruktur seinem Gegner keinen Nachteil brachte, da die weißen Läufer zunächst nur auf Granit bissen. Nachdem Schwarz lang rochiert hatte und seine g- und h-Bauern in Richtung weiße Königsstellung marschierten, sah die Sache für uns schon nicht mehr so rosig aus.
Gerd S. schaffte es mühelos, mit Schwarz in einem Franzosen nicht unter Druck zu
geraten, und nach ein paar Abtäuschen entstand ein gleichfarbiges
Läuferendspiel, in dem die Läufer kaum Freiraum besaßen und dementsprechend ein
Remis vereinbart wurde. 0,5:0,5.
Christof spielte sein übliches Doppelfianchetto-System mit Weiß und erarbeitete
sich mit der Zeit kleine Vorteile heraus, wie z.B. das Läuferpaar. Schließlich
konnte er einen ersten materiellen Vorteil verbuchen und einen Bauern einsacken.
Oleg übersah kurz nach der Eröffnung einen Läufereinschlag auf h7. Der Läufer war leider nicht zu nehmen, denn sonst hätten ein paar Schachs und ein Turmschwenk auf die 3. Reihe eine ziemlich unangenehme Mattdrohung aufgestellt. Während Oleg mit dem Minusbauern nach Gegenspielchancen suchte, wickelte sein Gegner gekonnt in ein Damenendspiel ab, das schwer zu halten zu sein schien.
Edgar setzte wie üblich auf schnelle Entwicklung, und da ihm sein Gegner mit der Eröffnungswahl von Skandinavisch in dieser Hinsicht entgegenkam, erreichte er alsbald eine gute Stellung mit aktiv platzierten Figuren. Woraus sich bekanntlich Kombinationen ganz natürlich ergeben, also opferte Edgar auf e6 einen Läufer gegen 2 Bauern und Drohungen gegen den unrochierten schwarzen König.
Philipp stellte in einem geschlossenen Sizilianer mit Schwarz seinen König am Damenflügel unter, hatte bei entgegengesetzten Rochaden aber den langsameren Angriff und stand infolgedessen schlechter. Nach einem Zug, der, wie er dann bemerkte, eine Qualität einstellte, bot er Remis, das sein Gegner nach anfänglichem Ablehnen dann doch annahm. 1:1.
Mein Gegner nahm in einem Franzosen den angebotenen Zentralbauern, verschmähte aber die Figur, die man wohl sehr gut hätte nehmen können, und gab anschließend den Bauern wieder zurück. In dem resultierenden Schwerfigurenmittelspiel stand er nicht schlecht, bis er plötzlich einen Bauern einstellte und nach Damentausch nun um´s Remis kämpfen musste.
Gerd M. hatte seinem Gegner mittlerweile eine Figur abknöpfen können und fuhr den Sieg locker nach Hause.
Edgar hingegen hatte für seine Figur keinen durchschlagenden Angriff erhalten und verblieb letztendlich mit Minusmaterial und einer nicht zu haltenden Stellung. 2:2.
Obwohl Oleg noch alles versuchte, um ein Remis zu erreichen, musste er schließlich mitansehen, wie der Vorstoß der weißen Königsflügelbauern schließlich eine unfaire Überzahl an gegnerischen Damen produziert hätte, und gab auf.
Lars hatte mehr Glück. Als die vorgerückten schwarzen Bauern auf g3 und h3 auftauchten und kurz darauf der weiße König einen Ausflug nach h3 unternehmen musste, war ein Matt (oder zumindest schwerer Materialverlust) nicht mehr weit weg. Sein Gegner wählte allerdings einen falschen Zug, mit dem er nicht nur den Sieg wegwarf, sondern auch das Remis gleich mit, denn Lars stellte einfach einen seiner Bauern nach e7 und sammelte seinerseits Material ein, wonach er den Sieg souverän einfuhr. Gut gemacht! 3:3.
Bei Christof und mir sollte nun also die Entscheidung fallen. An beiden Brettern standen wir besser, aber ob der Vorteil zum Sieg reichen sollte war in beiden Fällen fraglich: Ich hatte zwar den Mehrbauern ins Doppelturmendspiel gerettet, aber bei nur noch wenigen Bauern auf dem Brett und abgeschnittenen Königen sollte sich für Schwarz zur Not irgendwo ein Dauerschach finden lassen; Christof hatte seinen Mehrbauern nicht nur behalten, sondern ihn sogar nach c6 befördert, aber hier ließen ungleichfarbige Läufer im Damen-Läufer-Endspiel ein Remis durchaus möglich erscheinen.
Mein Gegner ließ einen taktischen Trick zu, mit dem ich den Abtausch eines Turmpaares erzwingen und in ein vermutlich gewonnenes Turmendspiel abwickeln konnte, in dem er trotz zäher Gegenwehr schließlich unterlag. 4:3.
Christofs Gegner hatte einen weiteren Bauern gegeben, aber selbst jetzt musste Christof aufpassen nicht zu früh die Damen zu tauschen und plötzlich in einem möglicherweise remislichen Endspiel zu landen. So sorgte er zunächst dafür, dass er einen weiteren Freibauern erhielt, und erst danach tauschte er die Damen und fuhr einen weiteren vollen Punkt ein. 5:3!
Auch wenn man einen Mannschaftssieg sicherlich noch überzeugender herausspielen kann, waren wir doch höchst zufrieden mit dem Verlauf diese Sonntages. Zum Glück lässt der nächste Mannschaftskampf nicht lange auf sich warten, denn schon am 14.11. geht es weiter, mit einem Heimspiel gegen die SF Lohmar I, eine der stärksten Mannschaften unserer Liga und als einziges Team noch ohne Punktverlust. Das wollen wir ändern.
Ein Bericht von
Sebastian Brandt (MF GSK IV)
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zuletzt geändert am 28. Oktober 2010 |