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SF Katernberg II 2312 - Godesberger SK I 2349 3½ : 4½ 1. Scholz, Christian 2387 - Dranov, Aleksandr 2455 ½ : ½ 2. Kotainy, Jens 2370 - Jackelen, Thomas 2419 1 : 0 3. Rosen, Bernd 2353 - Mertens, Heiko 2348 0 : 1 4. Villwock, Martin 2186 - Schmidt, Bodo 2373 ½ : ½ 5. Gassmann, Volker 2289 - Grimm, Sascha 2352 1 : 0 6. Wessendorf, Thomas 2283 - Armbruster, Alexander 2311 0 : 1 7. Bachmann, Karlheinz 2313 - Lütke, Jens 2323 ½ : ½ 8. Müller-Clostermann, Bruno - Andersen, Hans-Christoph 2213 0 : 1
Sehr glücklich und knapp hat die erste Mannschaft des Godesberger SK die Tabellenführung am letzten Spieltag verteidigen können. Der Wettkampf gegen die zweite Mannschaft der Schachfreunde Katernberg endete 4½ zu 3½ für Godesberg, wobei das Spielgeschehen lange Zeit eher nahelegte, dass Katerberg am Ende die Nase vorn haben würde - möglicherweise sogar nicht zu knapp. Ein überraschender Sieg von Heiko Mertens am dritten Brett über Routinier Bernd Rosen aus einem sehr remisträchtigen Springerendspiel stellte den Spielverlauf vollends auf den Kopf und sorgte schließlich für den Siegpunkt.
Die Ausgangslage sah gleichwohl vielversprechend aus. Obwohl ohne die beiden Spitzenspieler Sprenger und Likavsky ins Rennen gegangen, stellte Godesberg nominell die stärkere Mannschaft. Unmittelbar nach der Eröffnungsphase erzielte Sascha Grimm mit den weißen Steinen am fünften Brett Vorteil gegen seinen Gegner Gassmann in Form des Läuferpaares und einer wesentlich besseren Bauernstruktur. Der Autor dieses Berichts konnte am Nachbarbrett sechs mit den schwarzen Figuren ebenfalls die Initiative an sich ziehen, nachdem sein Gegner Wessendorf aus dem Königsindischen Angriff heraus zu schnell am Königsflügel aktiv wurde, noch bevor der schwarze König rochiert hatte. Als Schwarz für die lange Rochade entschied, wurde der weiße König das Hauptziel auf dem Brett, den zu verteidigen Züge und Zeit kostete.
Unter Druck kam hingegen Jens Lüttke, nachdem er mit Weiß in der Französischen Verteidigung seine Figuren am Königsflügel schwer koordinieren konnte und außerdem einen Bauervorstoß seines Gegners Bachmann übersah. Und auch Bodo Schmidt stand am vierten Brett mit den schwarzen Steinen eher in der Defensive. Ein für Zuschauer kurios wirkender früher Damenausfall in Richtung des Schmidtschen Monarchen entpuppte sich für den Katernberger Villwock als erfolgreich in dem Sinne, dass er Chancen für Verwicklungen bekam und darauf spielen konnte, schwarze Felderschwächen auszunutzen. Am zweiten Brett verlief der Partiebeginn aus Godesberger Sicht vielversprechend; Thomas Jackelen wählte die Skandinavische Verteidigung und bekam nach einem wenig ambitionierten Weißaufschlag vollkommenen Ausgleich. Heiko Mertens erreichte eine ausgeglichene Stellung, Spitzenspieler Alexander Dranov ebenfalls. Hans-Christoph Andersen gelangte mit Schwarz in eine andauernd verwickelte Position mit offenbar beiderseitigen Chancen.
Das Blatt wendete sich dann relativ plötzlich, als sowohl Sascha Grimm langsam aber sicher seinen Vorteil aus der Hand gab und Thomas Jackelen eine Kombination seines Gegners Kotainy übersah, welche diesem Gewinn bringenden Vorteil sicherte. Sowohl Jackelen als auch Grimm verloren schließlich. Lüttke erreichte ein Unentschieden, ebenso Schmidt, der dem Ansturm seines Gegners standhalten konnte, dann – wie sich nach der Partie herausstellte – sogar eine Gewinnmöglichkeit ausließ und schließlich in ein Leichtfigurenendspiel gelangte, dass schnell zum Unentschieden abgetauscht wurde. Einen vollen Punkt für die Gäste aus Godesberg erzielte der Autor, der zunächst seine verblieben, inaktiven Figuren in den Angriff auf den weißen König schickte und in den aufkommenden Verwicklungen schlussendlich Material und damit die Partie gewann. Viel Grund zum Jubeln war das allerdings nicht, da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, woher ein weiterer ganzer Punkt kommen sollte.
Für neue Zuversicht sorgte Hans-Christoph Andersen, dem es gelang, den gegnerischen König mit Dame und Springer (seinen letzten verbliebenen Figuren überhaupt wohlgemerkt) siegreich einzukreisen. Das war der Ausgleich, der auch durch ein Unentschieden am Spitzenbrett erhalten blieb.
Alles hing nun von der Begegnung Mertens gegen Rosen ab. Auf dem Brett hatten die Kontrahenten mittlerweile ein Endspiel erreicht, in dem jeder über einen Springer und fünf Bauern verfügte. Mertens konnte auf eine Bauernmehrheit am Königsflügel setzen, Rosen auf einen zentralisierten, die Brettmitte beherrschenden König. Beide Vorteile wogen sich wahrscheinlich ungefähr auf, sodass ein Unentschieden das objektive Ergebnis gewesen sein sollte. Nach mehreren Ungenauigkeiten Rosens erreichte allerdings der Mertens-König die Brettmitte, während sein schwarzer Widerpart zurückwich. Zusammen mit einem Freibauern auf der f-Linie konnte Mertens die schwarzen Kräfte erfolgreich binden, erst Bauern und dann sogar die Partie gewinnen. Wie gesagt, alles in allem ein sehr glücklicher Sieg, der uns aber weiterhin vom Aufstieg träumen lässt und den ersten Tabellenplatz sichert.
Ein Bericht von
Alex Armbruster
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zuletzt geändert am 24. Januar 2011 |