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GSK 1. Mannschaft

Oberliga NRW 2010/2011

Bericht Runde 4

Godesberger SK I - SV Wattenscheid II (4½ : 3½)


 

Aufstiegchancen gewahrt

    Godesberger SK I          2365  -   SV Wattenscheid II      2311  4½ : 3½
1.  Sprenger, Jan Michael IM  2506  -   Mladenov, Svetlin       2442   ½ : ½
2.  Dranov, Aleksandr         2455  -   Souleidis, Georgios IM  2411   1 : 0
3.  Jackelen, Thomas IM       2419  -   Tereick, Benjamin FM    2380   0 : 1
4.  Mertens, Heiko            2320  -   Straeter, Timo FM       2325   0 : 1
5.  Schmidt, Bodo FM          2373  -   Franke, Johannes        2327   1 : 0
6.  Armbruster, Alexander FM  2311  -   Hirsch, Stefan          2225   1 : 0
7.  Lütke, Jens FM            2323  -   Bouaraba, Max           2219   0 : 1
8.  Andersen, Hans-Christoph  2213  -   Lehmann, Holger         2158   1 : 0

Die Niederlage gegen Aachen ist nicht vergessen, aber zurückgelassen: Am Sonntag haben wir gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten Wattenscheid einen Sieg eingefahren und damit Chancen, in die Zweite Liga wiederaufzusteigen, erhalten. Dabei war das Ergebnis mit 4½ zu 3½ zwar denkbar knapp. Der Spielverlauf stellt allerdings nicht infrage, dass der Gewinn dieses Mannschaftskampfes verdient war und recht eigentlich noch höher hätte ausfallen müssen. Sowohl Thomas Jackelens Niederlage in der siebten Spielstunde war ärgerlich, als auch das Remis unseres Spitzenmanns Jan Sprenger.

Doch dazu erst zum Schluss mehr, denn wirklich entschieden wurde der Kampf, der überhaupt nur durch ein einziges Unentschieden gekennzeichnet war, wesentlich früher. Schon kurz nach Spielbeginn geriet zunächst Bodo Schmidt an Brett 5 mit den schwarzen Steinen in klaren und vor allem dauerhaften Vorteil – nach Figurenabtausch entstand ein Endspiel, indem Bodo über einen Läufer und vier verbundene Freibauern verfügte, sein Gegner Janke hingegen über zwei Springer. Das Spiel dauerte zwar noch zwei Stunden, grundsätzlich war der Sieg allerdings alleine zu einer Frage der Technik geworden. Großen Vorteil bekam auch der Autor dieser Zeilen, nachdem sein Gegner Hirsch zunächst einen Bauern verlor und anschließend in eine Stellung geriet, in der seine Figuren kaum Platz hatten zum manövrieren. Der plötzliche Damenfang am Brettrand beendete die Partie zu unseren Gunsten etwas schneller, als das der Stellung angemessen gewesen wäre.

Das 1:0 kam gleichsam in einem Moment, indem unser achtes Brett, Hans-Christoph Andersen, anfängliche Verwicklungen, die zumindest für Außenstehende bedrohlich wirkten, auflösen konnte, ebenfalls siegversprechenden Vorteil erlangte und gewann. Einzig Jens Lüttke erreichte mit Schwarz in der holländischen Verteidigung eine gedrückte Stellung. Die Schwierigkeiten, alle Schwächen abzudecken und das weiße Figurenspiel am Damen- wie am Königsflügel einzudämmen, wurden schließlich zu groß, was zum ersten vollen Punkt der Gäste führte.

Von den zweieinhalb Punkten, die zum Gesamtsieg noch fehlten, erzielte den ersten vollen Zähler Alexander Dranov am zweiten Brett, der überdies eine schönheitspreisverdächtige Partie spielte. Mit den weißen Steinen wählte er ein scharfes, taktisch hochkompliziertes Abspiel in einer Variante des Klassischen Sizilianers. Früh opferte er eine Qualität, um den schwarzen König in der Brettmitte festzuhalten und dann vor allem über die schwachen schwarzen Felder einzukreisen. Gegner Georgios Souleidis gab seinen Materialvorteil zwar zurück, um dem Schlimmsten zu entgehen. Wirklich in Sicherheit bringen konnte er seinen König aber nicht und musste schließlich nach einer hübschen Pointe Dranovs das Handtuch werden. Den Anschlusspunkt für die Wattenscheider erspielte Timo Sträter, der mit Dame und Springer den König des von großer Zeitnot belasteten Heiko Mertens aufs Korn nahm. Tatsächlich stand Mertens nach der Eröffnung besser und auch nach einigen Figurentauschs ermöglichte eine geöffnete schwarze Königsstellung eher ihm besser Chancen. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr griff er allerdings daneben und verlor.

An den Bretter saßen nun noch Bodo, Jan und Thomas. Die nächste Entscheidung führte Bodo herbei, der seine Freibauern nach der Devise »Laufibus« weit nach vorne geschickt hatte in Richtung gegnerischer Grundlinie und damit Umwandlung. Mittlerweile hatte er seinen Läufer gegen einen der gegnerischen Springer abgetauscht, sodass die einzige verbliebene Leichtfigur auf dem Brett ein weißer Springer war. Der sorgte auch dafür, dass bis zum Schluss exaktes Berechnen gefragt war, hatte doch auch Weiß die Möglichkeit, auf der h-Linie und weit entfernt vom Schmidtschen Monarchen einen Freibauern zu bilden. Bodo behielt jedoch die Übersicht und brachte den vollen Punkt, der zugleich der vierte war, nach Hause.

Der fünfte Zähler auf dem Godesberger Konto blieb aus, nachdem Jan Sprenger in ein gewonnenes Turmendspiel abgewickelt hatte, kurz vor dem Sieg aber in eine letzte »Falle« seines Gegners tappte und schließlich doch in ein Unentschieden einwilligen musste. Damit war das Match gewonnen und der letzte Spielende, Thomas Jackelen, konnte befreit in die siebte Partiestunden gehen. Die Stellung, die er gegen den mit Weiß spielenden Wattenscheider Benjamin Terecik erreicht hatte, war vor allem durch eine ungleiche Material- und Positionsverteilung gekennzeichnet. Thomas hatte eine Leichtfigur mehr und einen äußerst passiven Turm, sein Gegner dafür drei Bauern, wobei einer davon ein Doppelbauer war. Für Außenstehende hatte es den Anschein, als ob beide Spieler jeweils Chancen hatten, dauerhaften Vorteil zu erreichen. Schließlich war es aber der Weiße, der seine Bauernmehrheit am Königsflügel aktivieren konnte, was ihm zunächst eine Mehrqualität einbrachte und schließlich auch zwei verbundene Freibauern, die schneller in Richtung gegnerischer Grundlinie marschierten, als das der schwarze C-Bauer – unterstützt vom letzten schwarzen Springer – tun konnte. Damit stand das Endergebnis 4½ zu 3½ fest, wodurch wir weiter Chancen haben, den Aufstieg zu schaffen.

Ein Bericht von
Alex Armbruster


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zuletzt geändert am 25. Dezember 2010