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Liebe Schachfreunde,
nicht lange ist es her, dass GSK IV im Mittelfeld der Tabelle dümpelte und weder Auf- noch Abstieg in greifbarer Nähe waren. Mit zwei knappen Niederlagen in den letzten beiden Spielen hatten wir unsere Abstiegschancen allerdings deutlich gesteigert und so ging es beim Heimspiel gegen den SK Heimerzheim I nun endlich wieder um etwas. Mit entsprechend großer Motivation (nicht dass es das gewesen wäre, was uns in den letzten Kämpfen gefehlt hatte …) gingen wir ans Werk, diesmal ohne unseren Mannschaftsführer Damir Zupcevic, aber ansonsten in Stammbesetzung.
Als gute Gäste hatten uns die sympathischen Heimerzheimer ein kleines Präsent in Form von zwei Punkten mitgebracht und Brett 5 und 6 nicht besetzt. Auch wenn Jan Kopp und Gerd Schniggenberg sicher gern gespielt hätten, ließ sich nicht leugnen, dass es sich mit zwei Punkten im Rücken definitiv befreiter aufspielen ließ.
Philipp Bongartz (1) sah angesichts dieser Situation keinen Grund, das von seinem Gegner nach 9 Zügen englischer Eröffnung angebotene Remis mit Schwarz abzulehnen, und fügte den zwei einen weiteren halben Punkt hinzu. Nur noch 1,5 Punkte um die magische 3,5-Punkte-Grenze zu überschreiten!
Mein Gegner (2) hatte in einem Trompowsky ohne Mühe Ausgleich erzielt und liebäugelte bereits mit einem Königsangriff, während ich hoffte, dass mein Gegenspiel am Damenflügel irgendwann konkrete Formen annehmen würde.
Oleg Leontiev (3) hatte in der Eröffnung eine Qualität für Leichtfigur und Bauern gegeben, stand aber dennoch mit Schwarz unter Druck. Doch kein Grund zur Sorge, Oleg machte einfach das, was er sonst auch zu tun pflegt, verkomplizierte die Stellung und hatte plötzlich mit Läufer und Springer gegen Turm selbst den Materialvorteil.
An Brett 4 hatte Edgar Schmitz den Anzugsvorteil in einem Russen nach und nach in ein deutliches Plus verwandeln können. Die d-Linie befand sich im festen Griff seiner beiden Türme und auch die anderen weißen Figuren übten beträchtlichen Druck auf Zentrum und gegnerische Königsstellung, insbesondere den Bauern f7, aus.
Der Mangel an einsatzbereiten Spielern auf Seiten von Heimerzheim hatte an den letzten beiden Brettern für ein ungleiches Kräfteverhältnis gesorgt. Gerd Moos (7) brachte seinen etwa 500 Punkte schwächeren Gegner bereits in der Eröffnung aus dem Konzept und konnte schon nach 10 Zügen - selbst bei diesem Ratingunterschied eine beachtliche Leistung - einen Mehrturm aufweisen. Genau die Art von Stellung, die der ganzen Mannschaft Zuversicht und Stärke gibt. Weiter so, Gerd!
Christof Köglers (8) Gegner hatte überhaupt keine DWZ mitgebracht, aber gerade diese Gegner können sich bekanntlich als harte Brocken herausstellen. Konzentriert und zügig machte sich Christof an die Arbeit und stellte seinen Gegner bald vor die Wahl: Bauern- oder Qualitätsverslust? Schwarz beschloss, den Bauern zu behalten.
Eventuelle Verlustängste hatten sich nach der Entwicklung des Spielverlaufs, besonders an den hinteren Brettern, schnell gelegt. Das noch zu vergeigen wäre selbst für uns ein Kunststück.
Gerds Gegner versuchte noch alles, aber ein Turm ist ein Turm und mit einem solchen lässt sich zur Not auch mattsetzen. Und da Gerd ihn nicht wieder hergab, war die Sache denn auch schließlich vorbei und der Punkt unser. 3,5:0,5.
Mein Gegner hatte die Idee eines Königsangriffs in die Tat umgesetzt und mich den b7 verzehren lassen, glücklicherweise nicht vergiftet. Als dann auch noch der Bauer auf c6 fiel und meine Figuren ihrerseits die gegnerische Königsstellung stürmten, während sich die schwarze Dame an meinen Damenflügelbauern gütlich tat, war die Partie praktisch vorbei. Ein paar Züge später gab mein Gegner auf. 4,5:0,5.
Da der Mannschaftssieg nun sichergestellt war konnten wir uns der Aufgabe widmen, ihn möglichst hoch ausfallen zu lassen. Ja, wir lieben Brettpunkte.
Christof hatte bereits die Qualität zurückgegeben und in ein Endspiel mit Mehrbauern abgewickelt, das er in bekannter Manier sicher zum Sieg knetete. 5,5:0,5.
Sollte die Annahme des Remisangebots von Philipp doch verfrüht gewesen sein?
Auch Edgar hatte seine gute Stellung über seine erste Zeitnot gerettet und in ein Turm-und-Springer-Endspiel abgewickelt, in dem seine zwei Mehrbauern gute Gewinnchancen versprachen. Sein Gegner weigerte sich allerdings, dem weißen Druck nachzugeben, und hörte nicht auf, gute Verteidigungszüge zu finden. Bald näherte sich Edgars Zeiger zum zweiten Male bedrohlich der Zwölf und mit 5 Minuten auf der Uhr und Springern auf dem Brett bot er, wenig erfreut, Remis, das sein Gegner hocherfreut annahm. 6:1.
Oleg war dem allgemeinen Trend gefolgt und hatte seinen Materialvorteil gegen zwei Mehrbauern in einem Turmendspiel getauscht. Kurz darauf war deren nur noch einer, aber der auf b2 und mit dem Krönchen schon in der Hand. Mehr ließ sich Weiß nicht zeigen und gab auf. 7:1!
Mit diesem Ergebnis haben wir im Abstiegskampf zwar Boden gut gemacht, aber gebannt ist die Abstiegsgefahr damit noch nicht. Doch ein Grund zum Feiern war es allemal, und genau das taten wir dann anschließend bei einem gemeinsamen Pizzaessen.
Die nächste Gelegenheit, den Aufwärtstrend fortzusetzen, ist beim Auswärtsspiel gegen den SK Troisdorf I am 11. April. Bis dahin!
Ein Bericht von
Sebastian Brandt
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zuletzt geändert am 16. März 2010 |