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So gegen halb drei am Sonntagnachmittag erinnerte mich das Szenario im Klubheim ganz unwillkürlich ein wenig an die zahlreichen Berichterstattungen vom Parkett der Frankfurter Börse in den letzten Wochen: Ungläubiges Staunen, zähneknirschende Resignation und unerhörte Hilferufe auf ein mildes Ende weit und breit.
Wir haben gerade das Bezirksklasse-Spiel gegen Rheinbach II, hoher Favorit dieser Spielklasse, dem Spielverlauf wohl doch zu deutlich mit sage und schreibe 0 : 8 verloren. Nicht nur ein einziges Remis gelang an diesem Tage.
Dabei begann die Sache eigentlich sehr positiv gegen die in Bestbesetzung angetretenen Rheinbacher, die heute eine durchschnittliche DWZ-Stärke von 1760 an den acht Brettern aufzubieten hatten. Nach zwei Stunden stand das Gros der Partien aus meiner Sicht noch recht ausgeglichen, hier einige Beispiele:
Kurt Selters Stellung wurde von seinem Gegner offenbar als so gut eingestuft, dass dieser zwischenzeitlich ein Remis anbot, das Selter jedoch aufgrund der Zeitnot seines übrigens viel stärkeren Gegenübers Achim Müller ausschlug.
Peter Leymann, der bereits in Runde eins mit einem souveränen Sieg zu überzeugen wusste, stand sehr aussichtsreich gegen ´Urgestein´ Willi Klugstedt in einem offenen Schlagabtausch beider Kontrahenten.
Ich selber wählte die englische Eröffnung, die eine vergleichsweise ruhige Partie verspricht und konnte damit meinen Gegner vorerst auch wie strategisch erhofft kaum zur Entfaltung kommen lassen.
Schließlich ging aber alles Schlag auf Schlag, und zwar ging es alles schief:
Zuerst übersah Lammerich ein Matt, bevor Leymann in der für mich besten Stellung, die ich heute auf einem Godesberger Brett ausmachen konnte, einen Gegenangriff mit Dame und Springer schlussendlich nicht zu parieren wusste – 0:2.
Als nun Eckhard Vogelgesang für mich unerwartet dem Gegner gratulierte, war der Mannschaftskampf aus meiner Sicht verloren, die Sensation sollte heute ausbleiben. Es folgte eine weitere Niederlage von Ersatzmann Peter Neumann gegen den sympathischen MF Hendrik Smit, vielen Godesbergern aus dem DWZ-Turnier der vergangene Jahre bestens bekannt – 0:4.
Ähnlich wie auf dem Finanzmarkt wollte auch bei uns die Talfahrt einfach nicht enden, die sprichwörtliche Kurve zeigte weiter gnadenlos nach unten und so etwas wie ein Rettungspaket schien nicht mehr geschnürt werden zu können.
Mein Gegner Dr. Rupprecht konnte eine Lücke in meiner Verteidigung eiskalt mit doppeltem Materialgewinn bestrafen, zeitgleich gab Spitzenbrett Ivanov gegen Mario Ebert auf, irgendwie eine schon eingeplante obgleich sehr knappe Niederlage. Als nächster sah Selter die Überlegenheit seines Spielpartners ein – 0:7.
Nach etwa vier Stunden war es dann endlich vollbracht: Peter Acker war so etwas wie ein Ehrenpunkt für uns nicht vergönnt. Auch er vergab eine Stellung, die durchaus für ein Remis gut gewesen wäre, aber auch sein Gegner war in der entscheidenden Phase des Endspiels das Stückchen cleverer und beendete diesen denkwürdigen Mannschaftskampf – 0:8.
Dennoch sollten wir nun auf keinen Fall den Mut verlieren. Gegen einen Bezirksliga-Absteiger kann man sich nicht blamieren, auch nicht mit dem ernüchternden Ergebnis von heute, wenn man mich fragt. Diesen Tag haken wir als Malheur am besten schon jetzt ab!
Punkten müssen wir am Anfang des kommenden Jahres gegen Teams wie sagen wir mal Seelscheid oder Fritzdorf, dann sollten wir die so genannten Vierpunktespiele erfolgreich meistern.
Bald wird uns vermutlich auch wieder Stefan Kautz zur Verfügung stehen, der bislang schmerzlich vermisst wurde. Am 23. November reisen wir zu Siebengebirge, einen nicht zu unterschätzenden Gegner mit vielen Jugendspielern in seinen Reihen. Dann steigen ja vielleicht wieder unsere Aktien – in Sachen Tabellenplatz ´Sechste´ gleichermaßen wie in der Weltwirtschaft.
Michael Senkowski
MF GSK VI
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zuletzt geändert am 28. Oktober 2008 |