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GSK 4. Mannschaft

SVM Verbandsliga Ost 2008/2009

Bericht Runde 10

VDSF Bonn I - Godesberger SK IV (4½ : 3½)



Fast alles vorbei

Liebe Schachfreunde,

heute war der Tag an dem uns der Siegburger SC den Aufstieg auf dem Silbertablett präsentierte. 5-3 räumten sie unsere punktgleichen euskirchener Konkurrenten aus dem Weg.

Wir hingegen waren zu Gast bei der ersten Mannschaft der VDsF Stadtverwaltung. Ein nicht zu unterschätzender Gegner, aber schlagbar. Pünktlich um elf begannen wir, wenn auch noch nicht ganz vollständig, und schnell entspannten sich interessante Partien. Am ersten Brett hatte mein Gegner eine Nebenvariante der Französischen Verteidigung vorbereitet und rückte am Damenflügel gegen meinen König vor, während ich Druck auf den Königsflügel ausübte. Sebastian spielte auf Sf3 Sf6 und transponierte wohl in eine Nebenvariante der Königsindischen Verteidigung. Oleg hingegen war direkt ausgangs der Eröffnung in Schwierigkeiten geraten und musste einen Bauern geben. An Brett vier war Gerd Moos trotz einer starken Erkältung angetreten und schien Mühe zu haben die weißen Figuren zu bändigen, die über seinen Damenflügel ausschwärmten. Damir hingegen hatte im Handumdrehen einen Bauern mehr und großen positionellen Vorteil. Am sechsten Brett lauerte Edgar darauf das Königsläuferspiel seines Gegners auszukontern. Jans Gegner sah sich in einem Holländer starkem Druck am Damenflügel ausgesetzt, während sich am achten Brett aus einem Dameninder eine symmetrische Stellung ohne großartige Möglichkeiten entwickelte.

Als die Partien ins Mittelspiel übergingen, entwickelte sich der Mannschaftskampf schnell sehr positiv für uns. Mit einem ehrgeizigen Figurengewinn erlaubte mein Gegner mir das Brett mit einer Bauernkette von c3 bis f6 in zwei Teile zu spalten. In dem einen war seine Mehrfigur wertlos, in dem anderen marschierten meine Bauern Richtung g8 und h8. Am zweiten Brett gewann Sebastian nach einigem hin und her eine Qualität, was dafür kompensierte, dass Oleg immer noch unter einem Minusbauern zu leiden hatte. Bei Gerd hatte sich das Spiel gedreht und kurzzeitig hatte er sogar einen Bauern an dem vorher so gefährdetem Damenflügel gewonnen. Damir stand einfach nur vollkommnen gewonnen. Er hatte nicht nur Materialvorteil, sondern es war ihm auch gelungen den Gegner mit einer Bauernkette von a2 bis e6 einzuschnüren. Edgar entwickelte mit einem erfindungsreichem Bauernopfer Angriff auf den König seines Gegners und konnte im Zuge dessen schon im 21sten Zug die gegnerische Dame einsacken. 1:0 für uns.

Jan hatte seinen Gegner positionell überspielt und stand bereit die a-Linie zur entscheidenden Invasion zu öffnen. Plötzlich stellte Christof mit einem vermeintlichen Gewinnzug zweizügig eine Leichtfigur ein und musste wenig später aufgeben. Aber nachdem ich meine Partie mit einem Turmopfer siegreich beendet hatte und Gerd problemlos in den Remishafen eingelaufen war, waren wir wieder in Führung und hatten allen Grund zur Hoffnung. 2,5-1,5.

Allem Anschein nach würde es sogar zu einem deutlichen Sieg kommen. Sebastian machte stetige Vorschritten beim Verwerten seines Vorteils, Damir war immer noch auf der Siegerstraße und auch Jan stand nach einem riskantem Figurenopfer seines Gegners auf Gewinn.

Aber dann ereilte uns ein doppelter Schicksalsschlag.

Bei der Stadtverwaltung haben sie sehr hübsche Uhren. Ein ungewöhnliches Modell aus dunklem Holz und mit ungewöhnlich kurzem Blättchen. Kurz und gut, in dem festen Glauben noch drei Minuten zu haben überschritt Damir im 37sten Zug die Zeit, seine Stellung war immer noch einfach zu spielen und vollkommen gewonnen. Jan machte dann mit einem Moment der Unaufmerksamkeit das Maß voll und stellte die Partie ein. Zumindest Sebastian konnte den erwarteten Sieg auch einfahren. Somit hing nun alles an Oleg und seinem Minusbauern. Aber aus dem Minusbauern wurde eine Minusfigur und dann eine Niederlage.

Eine knappe, bittere und sicherlich auch ein wenig unverdiente 3,5-4,5 Niederlage. Damit sind unsere Aufstiegschancen auf ein Minimum gesunken. Wären wir uns unserer Chance bewusst gewesen, hätten wir sicher mit einem bisschen mehr an Konzentration und Einsatz das Glück auf unsere Seite gezwungen, so hat uns davon heute ein Quäntchen gefehlt.

Ein Bericht von
Philipp Bongartz
 

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zuletzt geändert am 27. April 2009