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GSK 3. Mannschaft

Regionalliga SVM 2008/2009

Bericht Runde 5

Godesberger SK III - Klub Kölner SF II



Ja ist denn heut schon Weihnachten?

Zum Jahresabschluss trafen wir am Sonntag zu Hause auf die Zweitvertretung des KKS (Klub Kölner Schachfreunde). Wie wir gehören auch die KKSler eher zu den »schwächeren« Teams der Regionalliga und spielen gegen den Abstieg. Für uns ging es also darum unseren bisherigen guten Lauf zu bestätigen und wichtige Punkte im direkten Duell zweier Abstiegskandidaten zu sammeln.

Auf dem Papier waren die Kölner knapper Favorit, im Schnitt waren sie an allen Brettern mit ca. 30 DWZ Punkten vorn, an Brett 5 am deutlichsten mit ca. 90 Punkten.

Anfangs spiegelte sich diese geringe Überlegenheit auch auf den Brettern nieder, nach ca. 2 Stunden bildeten sich bei den Godesbergern erste Sorgenfalten, da an vielen Brettern die Gegner leicht besser standen oder zumindest angenehmere Stellungen vorzuweisen hatten. Gottfried (1) tauschte in der Eröffnung unglücklich eine Leichtfigur und ermöglichte dem Gegner so einen direkten Angriff auf seine Rochadestellung. Peteris (7) gruppierte seine schwarzen Figuren nur auf den Reihen 6-8 und kam mit einem Figurenknoten aus der Eröffnung. Dazu hatte Wolfram (4) in einer seltenen Variante der französischen Verteidigung Probleme mit der Entwicklung seines Königsflügels und der Autor dieses Berichtes (5) hatte im Bemühen um Ausgleich schon früh einige Leichtfiguren und auch die Dame getauscht, ohne jedoch alle Probleme zu lösen. Das waren schon zusammen vier Bretter an denen wir gedanklich »hinten« lagen, Samir (3) hatte keine Probleme auszugleichen, aber auch kaum Aussicht »mehr« zu bekommen als Remis. Positiv gestalteten sich die Weiß-Partien von Tim (2), Goran (6) und Karl (8). In der Summe rechneten wir zu diesem Zeitpunkt daher mit einer knappen Niederlage.

Bis zur ersten Zeitkontrolle wurde außer einem leistungsgerechten Remis von Samir keine weitere Partie entschieden. Pünktlich zur Zeitnot ging es dann jedoch Schlag auf Schlag. Peteris verlor seine heute etwas unglücklich angelegte Partie, sehr stark vorgetragen von seinem Gegner. Leider musste dann auch Goran seine nach der Eröffnung gut stehende Partie verloren geben, nach Damentausch kam er am Königsflügel unter Druck und konnte die Partie nicht mehr halten. Den Anschlusstreffer besorgte wieder einmal Wolfram, sein Gegner konnte seinen Entwicklungsrückstand nicht ausnutzen, verlor erst einen wichtigen Zentralbauern und anschließend die Übersicht – 1,5:2,5.

Dem Autor war es dann überlassen kurz nach der Zeitkontrolle den Ausgleich herzustellen. Sein stark eingeschätzter Gegner behandelte das Doppelturm + Läufer Endspiel unglücklich. Ein gegnerische Freibauer auf d6 wurde anstatt zum Hoffnungsträger zur Schwäche und in horrender Zeitnot (eine Minute für fünf Züge) brachte sich der Kölner schließlich durch den Abtausch beider Türme selbst um. Das entstandene Läuferendspiel war aufgrund eines Freibauern hoffnungslos verloren. Der Autor konnte so den Sieg und somit den Ausgleich sicherstellen.

Nach diesen Nerven aufreibenden Momenten liefen noch die Partien von Gottfried, Tim und Karl. Wie auch immer er es geschafft hat, Gottfried hatte den Angriff auf seinen König überlebt, und zwar nicht nur irgendwie überlebt sondern sich auch in ein durchaus haltbares Endspiel mit Springer gegen Läufer gerettet, jedoch bei einem Minusbauern. Sein Gegner versuchte noch alles, bildete auch einen gefährlichen Freibauern, aber auf der letzten Reihe konnte Gottfried eine Festung aufbauen und das Remis einfahren, eine starke kämpferische Leistung!

Nach dieser guten Nachricht hofften wir auf einen knappen Sieg, da Tim leicht besser stand und Karl ein Remis sicher sein sollte. Doch jetzt schienen sich unsere Gäste auf die Weihnachtszeit zu besinnen. Karl´s Gegner opferte im Bemühen den a-Bauern zu gewinnen seine restlichen Bauern am Königsflügel und übersah dabei, dass der kalkulierte Figurengewinn durch einen einfachen Bauernzug abgewendet werden konnte. Hiernach gab er, in schwerer aber durchaus noch spielbarer Position, entnervt auf. Damit führten wir 4:3 und Tim sollte doch ein Remis sicher haben...

...aber Tim dachte es wohl noch mal spannend machen zu müssen. Erst tauschte er unnötigerweise die Damen, dann noch die Türme und auf einmal war das Endspiel mit weißem Springer gegen schwarzen Läufer höchst unklar. Doch Tim hielt den Laden gekonnt zusammen, parierte alle Drohungen durch genaue Berechnung und als sein Gegner schließlich in den letzten Minuten der Partie alles riskierte, ging der Läufer in einer Springergabel verloren. Endstand eines sehr spannenden Mannschaftskamp somit 5:3 für Godesberg!

Auch der GSK Vorsitzende, als Ehrengast, konnte nur noch ungläubig staunen ob des Höhenflugs der dritten Mannschaft des GSK, die das Jahr 2008 auf dem dritten (!!) Tabellenplatz mit 7:3 Punkten abschließt.

Ja ist denn heut schon Weihnachten


Ein Bericht von
Martin Mauelshagen

 

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zuletzt geändert am 15. Dezember 2008