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GSK 1. Mannschaft

2. Bundesliga West 2008/2009

Bericht Runde 5

Godesberger SK I - SK Münster 32

 

Nichts für schwache Nerven!

Der Mannschaftskampf zwischen GSK I und Münster war für beide Mannschaften von großer Bedeutung: Während die vor der Saison als möglicher Absteiger gehandelten Münsteraner hervorragend aus den Startlöchern gekommen waren und "über dem Strich" standen, wurde GSK I des schweren Auftaktprogramms nicht Herr und musste sich erst einmal aus der Abstiegszone freischwimmen. Beide Mannschaften wollten dann an diesem Spieltag demnach Abstand zu den Abstiegsplätzen herstellen, und dafür mussten Punkte her. Mannschaftsführer Bodo Schmidt fasste die wesentlichen Ereignisse des Kampfes so zusammen:

  1. Aufstellungsprobleme bei Münster und uns, wobei Münster einen Grand ohne Vieren spielen musste.
  2. Schwerste Erkältung bei unseren beiden "Alexandern" [Armbruster und Dranov], die dennoch ohne jedes Wehklagen ihre Aufgaben lösten.
  3. Ein gewisses Lampenfieber bei unseren beiden "Ersatzleuten" Olaf Horstmann und Thomas Stenzel, die sich ohne jedes Zögern bereiterklärt hatten zu spielen.
  4. Großes Glück bei dem "stimmlosen" Alexander [Armbruster] und mir [Bodo Schmidt]. Sein Gegner ließ einzügige Gewinnmöglichkeiten aus und ich ließ mich wegen des Spielstandes zu einem Vabanquespiel in Remisstellung bei allerdings klarem Zeitvorteil ein. Mir war klar, dass es bei meiner Fortsetzung drei Antworten gab. Die eine führte zu einem klaren Gewinn, die zweite zu einem etwas besseren, aber letztlich remisem Endspiel, und die dritte zu einer für mich eher schwierigen Stellung. Die Überprüfung ergab, dass ich praktisch auf Verlust stehe.
  5. Jans Abwehrschlacht in nachteiliger Stellung. Sein Gegner opferte (wohl auch wegen des Spielstandes) zu früh eine Figur. Mit 46. ...g5! konnte Jan es bestrafen, wählte aber in dieser schwer zu berechnenden Stellung eine andere Fortsetzung. Bei richtigem Spiel des Weißen hätte dies zu großen, wohl nicht zu lösenden Problemen hätte führen können. Dennoch eine Kampfpartie, in der sich Jan an alte entscheidende Schlachten erinnerte. Man konnte es an seinen Augen sehen.
  6. Verspätungsnachteil von Jens, den er allerdings mit Hilfe seines Gegners schnell egalisierte und dann seinem Gegner keine Chance mehr ließ.


Was war passiert? In der Tat hatte Jens Lütke den Wechsel des Spiellokals vergessen und erschien 20 Minuten zu spät, aber bereits im siebten Zug patzte sein Gegner, was Jens effektvoll bestrafte. Danach passierte aber lange Zeit wenig, da die ohne ihre Holländer angetretenen Münsteraner den Laden weitgehend dicht hielten (remis bei Georg Rott - Thomas Jackelen). So stand der Kampf denn auch lange unklar.

Tatsächlich war es Münster, das am letzten Brett durch Almar Kaid gegen Thomas Stenzel nach ca. dreieinhalb Stunden in Führung ging. (Jens' Gegner hatte noch nicht aufgegeben.) Alex Dranov besorgte allerdings postwendend den Ausgleich. Dann wurde es dramatisch: Olaf Horstmann verlor nach guter Eröffnung den Faden, verpasste ein einer wilden Zeitnotschlacht, auf dreimalige Stellungswiederholung zu reklamieren und musste sich geschlagen bekennen. Andererseits schlug das Vabanquespiel von Bodo Schmidt (s.o., Punkt 4) durch. Ungefähr zeitgleich gab Jens' Gegner endlich auf, wodurch der GSK mit 3,5-2,5 in Führung ging.

Damit liefen noch zwei Partien. Alexander Armbruster hatte sich aus einer Verluststellung in ein remises Damenendspiel gerettet, während ich selbst nach unspektakulärer Partieanlage im Bestreben, die Zeitnot meines Gegners auszunutzen, das Risiko zu hoch geschraubt hatte und etwas schlechter stand. Mein Gegner, René Libeau, griff nun zu energischen Maßnahmen und opferte eine Figur (siehe Punkt 5 oben). Doch verpasste ich durch einen zu schnell ausgeführten Zug den Gewinn und stand nun -- mit Turm und Springer gegen Turm und zwei Bauern! -- selbst kritisch. Alexander hatte mittlerweile zum 4-3 remisiert. Mein Gegner gab mein Kompliment jedoch zurück, und die Eigendynamik der Stellung entwickelte sich zugunsten Ihres Autors, der einen Bauern nach dem anderen abgreifen konnte. Selbst diese Stellung (mit glatter Mehrfigur, ohne gegnerische Drohungen!) war wohl objektiv noch remis, und meine horrende Zeitnot verleidete den Mannschaftskollegen das Zuschauen -- aber letztlich endete das Spektakel glücklich, die Zeit reichte aus, und ein Königsmarsch von b8 nach g2 stellte Punkt und 5-3-Mannschaftssieg sicher.

Mit diesem wichtigen Sieg verabschiedet sich GSK I erst einmal aus der Abstiegszone und dürfte angesichts des machbaren Restprogramms ausgezeichnete Chancen haben, die Klasse zu halten.
 

Jan Sprenger

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zuletzt geändert am 21. Januar 2009