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In Dortmund ging der GSK zum ersten Mal in dieser Saison in annähernder Bestbesetzung und als leichter Favorit ins Rennen. Dennoch ließ die Papierform einen offenen Kampf erwarten. Und so kam es auch. In vier Partien neutralisierten sich die Konkurrenten, und die Punkte wurden daher nach ca. zwei Stunden geteilt (2-2). In den verbleibenden Partien war -- bei zwei unklaren Stellungen -- Jens Lütke die Eröffnung aber mehr oder minder missraten, und Alex Armbruster eine zunächst bessere Stellung völlig aus der Hand geglitten. Hansa Dortmund schien also gute Karten zu besitzen, die Punkte daheim zu behalten.
Jedoch drehte sich der Kampf in Zeitnot. Tomas Likávsky setzte einen klassischen Konterangriff gegen den Ex-Godesberger Hedinn Steingrimsson und verwertete seinen Vorteil überzeugend. Alex Dranov hingegen konnte seinen Mehrbauern gegen die genaue Verteidigung des belgischen Jungtalents Tanguy Ringoir nicht realisieren. 3,5-2,5 also. Jens' Partie an Brett acht war zwischenzeitlich zu unseren Gunsten gekippt, jedoch musste Jens seiner starken Zeitnot Tribut zollen, und die Aussichten auf Verwertung seines Mehrbauern erschienen trübe. Auch Alex Armbruster, der zwischenzeitlich auf Verlust gestanden hatte, konnte im Turmendspiel wieder hoffen, und so schien ein Punkt aus zwei Partien, und damit ein Gesamtsieg, im Bereich des Möglichen.
Die beiden verbleibenden Partien kosteten uns aber Nerven für acht. Zuerst ließ Jens seine Zeit ablaufen und verschlechterte außerdem seine Stellung kontinuierlich, so dass er schließlich ein Endspiel mit Minusbauern (!) und 5 gegen 30 Minuten verteidigen musste. Plötzlich liefen wir also wieder Gefahr, den Kampf zu verlieren, zumal angesichts der Vorgeschichte niemand mehr einen Pfifferling auf Jens remisliches, aber schwer zu spielendes Endspiel gab. Dann aber tauschte sein Gegner unnötigerweise die Leichtfiguren, und Philidors Remisstellung konnte unser "Godesberger Dortmunder" auch mit drei Minuten auf der Uhr und einem Kölsch intus locker remis halten. 4-3!
Zudem hatte Alex' Gegner Stellung und Uhr mittlerweile völlig überzogen. Die Stellung schien einfach gewonnen, und der Kampf in trockenen Tüchern zu sein. Alex vertiefte sich fünf Minuten in die Stellung... und führte nicht den sofortigen Gewinn-, sondern einen grausam schlechten Zug aus! Nun hingen die Stellung und der Godesberger Sieg wieder am seidenen Faden. Über das abschließende Zeitnotroulette breite ich den gnädigen Mantel des Schweigens -- es genügt zu sagen, dass Alex nach diversen Zittereinlagen am Ende einen Bauern mehr hatte und vielleicht sogar noch gewinnen konnte. Man endete ebenfalls in Philidors Remisstellung, und mit beiderseits weniger als einer Minute auf der Uhr wurde Frieden geschlossen. 4,5-3,5 bei sieben Remisen und einem Sieg, aber der Kampf war dramatischer als das Ergebnis vermuten lässt! Mit diesem letztlich verdienten Erfolg hat Godesberg sich in in der Liga zurückgemeldet, das Jahr versöhnlich abgeschlossen und das schwere Auftaktprogramm einigermaßen vernünftig bewältigt.
Jan Sprenger
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zuletzt geändert am 15. Dezember 2008 |