Hallo liebe Schachfreunde,

Zu Gast war heute der SC Schachuzipus I, ein Verein aus dem Mittelfeld der Tabelle, der freundlicherweise nur mit 7 Spielern antrat. Hans-Otto konnte so einen ersten Punkt für uns und einen freien Sonntag für sich verbuchen.

Auch der Rest des Kampfes ließ sich viel versprechend an.

Bernd hielt an Brett 1 in der Eröffnung gut gegen seinen 250 Punkte stärkeren Gegner mit, Sebastian hatte leichten Vorteil in einem Maroczy Bind und Damir verteidigte sich gewohnt ruhig mit Schwarz, die Angriffsmöglichkeiten lagen allerdings bei Weiß.

Gerd hatte bei entgegen gesetzten Rochaden (vermutlich in einem Sizilianer) eine fulminante Angriffsstellung erspielt. Die auf der halbgeöffneten h-Linie postierten Schwerfiguren stellten dem Gegner bereits ernsthafte Mattprobleme, weitere Schwächen im gegnerischen Lager (der e-Bauer war auf der 7. Reihe festzementiert und e6 lud dazu ein, von einer weißen Leichtfigur besetzt zu werden) ließen uns hier auf den vollen Punkt hoffen. Während der schwarze Angriff auf dem Damenflügel nie so richtig in die Gänge kam, sackte Gerd bald den ersten Bauern ein.
Wilfried erspielte sich derweil langsam aber sicher Vorteil an Brett 5.

An Brett 6 opferte Viktorias Gegner einen Bauern für aktives Figurenspiel. Es blieb abzuwarten, bei wem hier die besseren Chancen lagen.
Auch Edgar hatte zeitweilig einen Mehrbauern, den er allerdings bald zurückgab und eine solide Stellung mit Schwarz erhielt.

Mittlerweile hatte Gerd seine schöne Stellung überzeugend zum Sieg geführt. Remisen von Damir und Edgar ließen bei einem Zwischenstand von 3:1 auf einen Mannschaftserfolg hoffen.

Allerdings begannen sich mehr und mehr Probleme abzuzeichnen dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Bernd geriet zunehmend ins Hintertreffen und schlussendlich in eine verlorene Stellung. Auch an Brett 2 neigte sich das Zünglein an der Waage zugunsten von Schwarz. Mit 2 Minusbauern sollte die Partie theoretisch verloren sein, die komplexe Position und die offenen schwarze Königsstellung ließen aber noch um Remis kämpfen. Viktoria hatte, um den Angriff des Gegners abzuwehren, ihren Mehrbauern zurück- und einen weiteren Bauern geben müssen, in dem resultierenden Doppelturmendspiel mit 3 gegen 2 Bauern schien aber ein Remis der wahrscheinlichste Ausgang zu sein, da alle Bauern auf dem Königsflügel versammelt waren.
Einzig Wilfried hatte seine Position halten können und hätte sie wohl zum Sieg führen können, auch wenn es noch ein weiter Weg gewesen wäre, aber in dieser kritischen Situation entschieden wir uns dafür, einen sicheren Punkt im Abstiegskampf zu nehmen und vereinbarten mit unseren Gegnern ein Mannschaftsremis; Wilfried und Viktoria machten Remis, Bernd und ich gaben auf.

Vielleicht wäre mehr drin gewesen, aber auch dieser Punkt ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt für uns. Da von unseren direkten Konkurrenten nur Köln-Longerich punkten konnte, trennt uns nun ein Punkt von den Abstiegsrängen. In den letzten 3 Mannschaftskämpfen haben wir dabei das leichteste Restprogramm, darunter 2 andere Abstiegsanwärter (sofern man Bayer Leverkusen II nicht schon als abgestiegen betrachten möchte). Einfach wird es sicher nicht, aber dennoch: Unsere Chancen die Klasse zu halten, sind so gut wie nie zuvor …

Ein Bericht von

Sebastian Brandt