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Liebe Schachfreunde,
zum 11. und letzten Mal in dieser Saison hieß es "die Bretter sind freigegeben", doch diesmal konnten wir ohne jeglichen Druck befreit aufspielen, denn es ging nur noch darum, einen guten Mittelfeldplatz zu sichern. Unsere Gegner, die SF Köln-Longerich I, dagegen hätten mit einem Sieg noch die Chance gewahrt, die Klasse zu halten, und so versprach es ein heißer Kampf zu werden.
Mit im Aufgebot bei uns ein Nachwuchsstar aus der 8. Mannschaft, Omid Edalati, der auch gleich viel versprechend loslegte und sich als Weißer in einer Réti-Eröffnung eine angenehm zu spielende Position verschaffte. Während Wolfgang mit Schwarz nach Damentausch eine solide Stellung erreichte, die er auszubauen versuchte, hatte Edgar aus einer Schottischen Partie ein gewaltiges Zentrum und, damit verbunden, ausgezeichnete Angriffschancen am Königsflügel mitgenommen.
An Brett 5 hatte Jana nach kuriosem Eröffnungsverlauf einen Mehrbauern erhalten, ob er zum Sieg reichen sollte, stand allerdings noch in den Sternen. Wilfried sicherte sich aus einer ausgeglichenen Position das Läuferpaar und schließlich hieß es 2L + 6 Bauern vs. 2S + 6B. Der eher geschlossene Charakter der Stellung ließ allerdings vermuten, dass es nicht leicht werden sollte aus diesem statischen Vorteil Kapital zu schlagen.
In feiner strategischer Spielweise hatte Gerd es derweil geschafft, einen Springer auf b3 zu installieren, der das gegnerische Spiel lähmte. Bei geschlossenem Zentrum begannen die schwarzen Figuren langsam zum Königsflügel zu marschieren, um sich zu einem Mattangriff zusammenzufinden …
Für unsere Gegner musste ein Sieg her, alles andere hätte bei der derzeitigen Tabellensituation nicht geholfen, und dies sah man deutlich an den oberen beiden Brettern. Damirs Gegner spielte aus einem Königsinder heraus ein gewagtes Figurenopfer, das, obwohl vermutlich nicht korrekt, doch Weiß zu sorgfältigem Spiel zwang und eine lang andauernde Initiative versprach. Eine unangenehm zu spielende Stellung für Weiß, keine Frage, und eine, in der er eine Unzahl an Varianten zu berechnen hatte. Kein Wunder, dass Damirs Zeit allmählich knapp wurde …
An meinem Brett hatte der schwarze Angriff in einem Najdorf-Sizilianer mit entgegen gesetzten Rochaden bereits Form angenommen, während die weißen Figuren etwas unkoordiniert wirkten. (Doch möglicherweise hängt das in solchen Stellungen einfach nur von den persönlichen Vorlieben ab?) Mein Gegner entschloss sich zu einem Springeropfer auf f6, das bei inkorrekter Annahme unter weiterem Läuferopfer in schöner Weise zu mindestens Dauerschach geführt hätte. Nach dem korrekten Schlagen mit dem Läufer allerdings blieb es an Weiß, zu zeigen, dass er ausreichende Kompensation für die Figur hatte …
Omid hatte mittlerweile einen ersten halben Punkt für uns gesichert, dem Gerd, dessen Gegner die Dame für Leichtfigur und Turm hatte geben müssen, um Matt zu verhindern, einen ganzen hinzufügte. Damir hingegen hatte nur noch wenige Minuten für viele Züge und obwohl die Materialbilanz mit Turm gegen 3 Bauern für ihn sprach, war der schwarze Angriff so weit fortgeschritten, dass auch mit mehr Zeit die Verteidigung extrem schwierig geworden wäre. Wenn auch mit dem schlechteren Ende für uns, eine sehr unterhaltsame Partie!
Aber dieser Zwischenstand war nicht von langer Dauer. Wolfgang hatte es irgendwie geschafft, erst einen Mehrbauern zu erhalten und ihn dann auch noch zu verwerten. Auch der Angriff meines Gegners schlug nicht durch und so musste er seinerseits im Mattangriff aufgeben. 3,5:1,5 für Godesberg!
Und die übrig gebliebenen Bretter gaben Hoffnung auf mehr, denn mit jeweils einem Mehrbauern bzw. dem Läuferpaar konnten eigentlich nur wir auf Sieg spielen. Nachdem Jana ihren Mehrbauern gegeben hatte, um die gegnerischen Damenflügelbauern zu vereinzeln, landete sie nach Abtausch der letzten Leichtfigur unglücklich in einem verlorenen Bauernendspiel und so gaben wir doch noch einen Punkt ab. Doch nicht weiter schlimm, denn Wilfried, der plötzlich mit zwei Mehrbauern völlig auf Gewinn stand, und Edgar, der nach gegenseitiger Damenumwandlung den gegnerischen König in ein Mattnetz beförderte, machten den Sieg perfekt. Ein erfreuliches 5,5:2,5 zum Schluss!
An dieser Stelle noch mal ein riesiges Dankeschön an die gesamte Mannschaft! Ganz abgesehen von dem tollen Schach, das ihr diese Saison gezeigt habt, hat es einen unglaublichen Spaß gemacht, mit euch unsere Gegner (mehr oder weniger …) auseinander zu nehmen; sei es der Humor mit dem wir unseren verlustreichen Saisonauftakt genommen haben, die (teilweise etwas abgedrehten) Analysesessions oder allgemein die nette und freundschaftliche Atmosphäre in der Mannschaft. Würde mich freuen, wenn ihr alle nächste Saison wieder mit von der Partie seid!
Herzlichen Dank auch an Günter, der die Mannschaftsführung von zu Hause so großartig übernommen und alle mit den nötigen Informationen versorgt hat!
Ein Bericht von
Sebastian Brandt
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zuletzt geändert am 27. Mai 2008 |