Hallo Schachfreunde,

mit einem verdienten 5 - 3 - Sieg hat sich GSK III in der 1. Runde der Regionalliga für die Niederlage in der letzten Runde der vergangenen Saison revanchiert. Dabei war der Ausgang des Mannschaftskampfes weder von unserer Aufstellung noch vom anfänglichen Partieverlauf her abzusehen. Sage und schreibe 6 unserer ersten 11 gemeldeten Spieler standen nicht zur Verfügung! Zum Glück haben wir aber einen so großen Kader, dass wir -mit Jan Kopp aus GSK V- lediglich einen Ersatzspieler einzusetzen brauchten.

Vielleicht gehört es sich ja, dass der Mannschaftsführer (ich selbst) als erstes verliert, um seine Mitspieler zu Höchstleistungen zu motivieren? Ich wählte in einem Slawischen System eine Variante, die sich im Nachhinein nach 11 Zügen als Analysestellung von GM Robert Hübner mit "unklarem" Ausgang herausstellte. Hübner hätte sie wahrscheinlich gut weitergespielt, ich dagegen übersah einen vorentscheidenden Bauernverlust, wonach die Partie rasch beendet war.

Zu diesem Zeitpunkt -nach ca. 2 Stunden- stand Arnold Hemmann in gedrückter Stellung und Dieter Eisentraut hatte einen Bauern weniger. Dafür stand unser Neuzugang aus GSK IV Samir Zupcevic sehr gut, ebenso Ernst Schulte-Geers, der eine schöne Angriffsstellung im Mittelspiel erreicht hatte. Auch Jan Kopp war zuversichtlich meinen Punktverlust wieder ausgleichen zu können. An den ersten beiden Brettern waren die Stellungen von Thomas Stenzel und Michael Müller-Boge gegen ihre nominell stärkeren Gegner völlig unklar.

Thomas und Michael waren sehr konzentriert, während ihre Beueler Gegner in immer größere Zeitnot gerieten. Michael konnte mit guter Technik eine Qualität gewinnen und in gegnerischer hoher Zeitnot den Punkt sicher einfahren. Thomas profitierte ebenfalls von der extremen Zeitnot seines Gegners. 18 Züge in 40 Sekunden waren doch zuviel: Siege an Brett 1 und 2. Wer hätte das vorher erwartet?

Dieter hätte vielleicht remis halten können, stellte seine Partie aber einzügig ein. Ebenso ohne große Not verdarb Samir seine Gewinnstellung und stand mit Minusfigur auf Verlust. Zum Glück war sein Gegner kein Endspielprofi, stellte die Mehrfigur wieder an und die Partie ging remis aus. Auch Ernst´ Stellung endete nach spannendem Leichtfigurenendspiel im Remishafen. Jan Kopp hatte immer den vollen Überblick, gewann einen Bauern, baute seinen Stellungsvorteil aus und realisierte den wichtigen 4. Punkt. Arnold war gut drauf: Sein Gegner verzettelte sich im Angriff, musste mit Turm gegen 2 Springer weiterspielen und bot remis an. Arnold lehnte ab, eroberte mit Turm und Springern gegnerische Zentrumsbauern, bildete einen Freibauer, dessen Durchmarsch nicht mehr zu verhindern war. 5 -3 - Sieg.

Gelungener Saisonstart! So kann es weitergehen!

1. Stenzel, T., DWZ 2141 (Weiß) -   Haag, Martin, 2257        1 - 0
2. Müller-Boge, Michael,  2071  -   Hoppe, Thilo, 2211        1 - 0
3. Biedeköpper, Robert,  2071   -   Gikas, Basili, 2146       0 - 1
4. Hemmann, Arnold, 2020        -   Albrecht, Oliver, 2090    1 - 0
5. Zupcevic, Samir, 2049        -   Böning, Christoph, 1938   remis
6. Schulte-Geers, Ernst, 2034   -   Lehnert, Wolfgang, 1935   remis
7. Eisentraut, Dieter, 1846     -   Pissarev, Boris, 1901     0 - 1
8. Kopp, Jan, 1887              -   Koch, Matthias, 1901      1 - 0

Viele Grüße
Robert Biedeköpper (MF GSK III)