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Am 10.11. hat die erste Mannschaft in Krefeld gespielt. Krefeld gehört zu den besseren Mannschaften in der Liga und war somit ein ernst zu nehmender Gegner. Niklas hat kurzfristig wegen Krankheit abgesagt. Keno hat noch einen Tag vor dem Mannschaftskampf zugesagt, vielen Dank dafür.
Somit war das unsere Aufstellung:
Grzegorz (Weiß)
Pawel T.
Rüdiger
Christian
Pawel G.
Stephen
Martin
Keno
Die Polen Fraktion ist mit dem Auto angereist. Der Rest vom Schützenfest mit der Bahn. Das hat alles gut geklappt und alle waren rechtzeitig beim schönen Krefelder Spiellokal in der weniger schönen Stadt Krefeld. Die Krefelder sind erwartungsgemäß mit den 8 aus den ersten Kämpfen angetreten. So war ein spannender Mannschaftskampf zu erwarten. Die Reihenfolge der beendeten Partien kann ich nicht mehr exakt rekapitulieren.
Martin stand schon nach der Eröffnung sehr gut. Er hatte das Läuferpaar und der Gegner öffnet freiwillig die Stellung so dass er eine schöne Partie gewinnen konnte. Am Ende hat er sogar matt gesetzt. Seine Läufer standen auf e6 & f6. Der Gegner gab die Grundlinie frei und es erfolgte Td8 matt!
Keno wurde wohl eröffnungsmäßig auf dem falschen Fuß erwischt und verlor. Zitat von ihm: „Eine sch… Partie“.
Die ersten drei Bretter haben sich gegen nominell schwächere Gegner nicht gerade mit Ruhm bekleckert.Grzegorz stand m. E. besser, unser junger Pavel stand leicht schlechter. Plötzlich waren die Partien remis.
Meine Wenigkeit musste gegen sich selbst spielen. Caro Kann mit WEISS. Da tue ich mich immer schwer. Ich hatte mich nur auf e5 (Italienisch wollte ich spielen) vorbereitet. Da ich in keine Vorbereitung laufen wollte habe ich eine recht sichere Endspielvariante gespielt. Es gibt viel schärfere Varianten in dieser Eröffnung (Caro Kann, Lf5 Hauptvariante mit kurzer Rochade von Schwarz und langer Rochade von Weiß). Es waren 18 Züge Theorie. Dann habe ich einen Zug gespielt, den ein junger Russe in Pardubice gegen mich gespielt hat. Ich hab´ die Partie damals verloren aber es lag nicht an der Eröffnung. Mein Gegner hat anders geantwortet als ich in Tschechien, nicht schlechter. Nach 30 Zügen hat er Remis angeboten und ich habe eingewilligt. M. E. stand Schwarz sogar besser, da ich keinen rechten Plan für mich sah. Die Kiste (Stockfisch) sah das in der gemeinsamen Analyse im Zug auf dem Rückweg anders. Es war immer leicht besser für Weiß, wobei ich das aus menschlicher Sicht anders sehe. Eigentlich kann nur Schwarz irgendwas versuchen. Wie dem auch sei, drei Mal Remis an Brett 1 bis 3.
Als ich beim älteren Pavel irgendwann mal aufs Brett schaute war ich leicht erschrocken, da er eine Figur weniger hatte. Kompensation war da aber reicht das? Martin hat mir später erzählt dass das Springeropfer aus der Not geboren war. Pavel spielte Df2 und plötzlich hatte sein Springer kein Rückzugsfeld mehr und er musste geopfert werden. LOL Unser kreativer Pavel hat die Partie dann im Angriff gewonnen. Das war im Nachhinein die entscheidende Partie über Sieg oder Niederlage des Mannschafskampfes.
Die letzten beiden Partien waren die von Christian und Stephen. Stephen hat ein leicht schlechteres Endspiel locker zum Remis geführt. Jetzt stand es 4 zu 3 für uns. Christian stand schlechter und war unter Druck. Sein Gegner hatte einen Freibauern auf d5, mehr Raum, die aktiveren Figuren und eine sichere Königstellung. Christian war passiv und hatte eine unsichere Königsstellung. Sein Trumpf war ein Freibauer auf c2! Der vom gegnerischen Läufer auf c1 gestoppt wurde. Dieser Trumpf hat im Endeffekt die Partie gerettet. Mit ewigen Schach ging die Partie ins Remis. 4,5 zu 3,5!! Ein wichtiger Sieg.
Das Remis war recht glücklich, in der Eröffnung konnte sein Gegner mit einem Figurenopfer einen entscheidenden Königsangriff starten. In der Analyse nach der Partie (ohne Engine) waren wir uns nicht sicher. Ich war der Meinung Tal hätte ohne zu überlegen Th3 gezogen. Die Kiste hat jetzt bestätigt dass Th3! sehr stark ist. Christian darf das Figurenopfer nicht annehmen und muss eine fürchterliche positionelle Konzession machen (…f5, das Feld e5 schwächen und den starken Springer auf e5 belassen).
Wir stehen jetzt mit 3 Siegen an Platz 2., der Dritte hat 2 Mannschaftspunkte weniger. Der zweite Platz kann auch für den Aufstieg reichen, über einen Stichkampf mit dem Zweiten der anderen Gruppe.
Die Rückreise mit der Bahn lief weniger reibungslos. Der Bahnhof in Köln war brechend voll, die Züge waren verspätet und die Reisenden wurden von Gleis zu Gleis geschickt. Schließlich saßen wir endlich im Zug Richtung Bonn.
Der nächste Kampf ist zu Hause gegen Herford. Hier ist hoffentlich mal ein höherer Sieg drin, ohne Zittern.
Bericht von Rüdiger Seger
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zuletzt geändert am 14. November 2019 |