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Abschlussbericht DEM 2017 U10w mit Michelle Trunz

16. Juni 2017
(von Elena Trunz)

Vom 03.06.-11.06.2017 finden die deutschen Jugendeinzelmeisterschaften in Willingen statt. In der Altersklasse U10w nimmt für den Godesberger SK die 9jährige NRW-Meisterin Michelle Trunz teil. In der Altersklasse U10w werden insgesamt 11 Runden Schweizer System gespielt. Die Bedenkzeit beträgt 75 Min. für 40 Züge, danach zusätzliche 15 Min. für die restlichen Züge, bei zusätzlichen 30 Sek. pro Zug von Beginn an. Insgesamt nehmen 36 Spielerinnen aus ganz Deutschland an dieser Meisterschaft teil.

Am 03.06. stand die Anreise und Eröffnung auf dem Programm. Durch die etwas unzuverlässige Deutsche Bahn gab es an diesem Tag mehrere Verspätungen von ca. 20-30 Minuten, so dass wir insgesamt 6 (statt der geplanten 4 Stunden) unterwegs waren. Glücklicherweise wurde an diesem Tag noch keine Partie gespielt.

Die 1. Runde gegen Victoria Schupfer (SC Heimbach-Weis) verlief sehr schnell. Michelle hatte bereits nach den ersten 10 Zügen eine Figur mehr und konnte diesen Vorteil auch in einen sicheren Sieg ummünzen.

In der 2. Runde traf Michelle auf die an Nummer 4 gesetzte Dora Peglau (SV Bannewitz). Michelle leistete sich in der Eröffnung einen kleinen Patzer, den Dora jedoch nicht ausnutzte. Anschließend gelang es Michelle zunächst einen Bauern und danach mit einer schönen Kombination auch noch eine Qualität zu gewinnen. Doch leider kam sie mit dieser besseren Stellung überhaupt nicht zurecht und gab ihrer Gegnerin mehrere Chancen ihre Stellung zu verbessern. Einige davon konnte Dora nutzen und so gelang ihr dann auch der Sieg gegen Michelle. In dieser Partie sah man, dass es Michelle an einigen Stellen noch an Erfahrung mangelt.

In der 3. Runde konnte Michelle ihr "Pech" aus der letzten Runde wieder ausgleichen und gewann gegen Jodi Alhassan (SC GEMA St. Ingbert).

Die 4. Runde gegen Charlotte Hubert (Sternschanze) konnte Michelle schon etwas überlegener gewinnen. Sie scheint nun hoffentlich ins Turnier gefunden zu haben.

Momentan liegt Michelle mit 3 Punkten auf dem 8. Platz, allerdings mit nur einen halben Zähler Rückstand auf das Führungstrio Dora Peglau (SV Bannewitz), Saskia Pohle (Muldental Wilkau-Haßlau) und Andreea-Alexandra Roncea (SC Papenburg).

In der 5. Runde spielt Michelle nun mit schwarz gegen Frieda von Beckh (SC Eschborn), die in der 4. Runde gegen die an Nummer 2 gesetzte Lepu Coco Zhou (Schachpinguine Berlin) gewinnen konnte. Die 5. Runde beginnt heute bereits um 8:30 Uhr und kann live auf der DEM-Homepage (www.deutsche-schachjugend.de/2017/dem/live) , mit 15 Min. Verzögerung, mitverfolgt werden.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen kurzen Zeitungsgruß an Michelle zu senden (www.deutsche-schachjugend.de/dem2017/interaktiv). Sie würde sich ganz bestimmt darüber freuen, auch von dem ein oder anderen Vereinsmitglied einen kleinen Gruß in der Turnierzeitung zu lesen. :)

An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal beim Godesberger SK, insbesondere bei Familie Lotzien, für die finanzielle Unterstützung bedanken. Ohne diese hätte Michelle sehr wahrscheinlich nicht an diesem Turnier teilgenommen. Vielen herzlichen Dank!

Parallel zum Beginn der deutschen Jugendeinzelmeisterschaften fand das offene Kinderturnier "KiKA" (Kinder können's auch!) in der Altersklasse U9 statt, das sich großer Beliebtheit erfreut. Stolze 64 Teilnehmer gingen hier an den Start, darunter auch für den Godesberger SK der 6jährige Julian Strauch. In einem recht erfahrenen Teilnehmerfeld erzielte Julian mit 3 Siegen, 2 Remis und 2 Niederlagen tolle 4 Punkte, womit er am Ende auf einem guten 27. Platz landete. Gratulation Julian!

Alle Ergebnisse des KiKA-Turniers findet man hier: www.deutsche-schachjugend.de/2017/kika/tabelle

Leider war Michelle nach der 4. Runde wie ausgewechselt. Aus einem Kämpfer, der selbst in schlechtesten Stellungen noch versucht das beste herauszuholen und der immer nach Möglichkeiten sucht, den König anzugreifen, ist plötzlich ein unsicheres Mäuschen geworden, das selbst in gewonnenen Stellungen nicht aufhört sich zu verteidigen und absolut keine Anstalten macht, dem Gegner das Leben schwer zu machen. Jedes Mal wenn Michelle sich ans Brett setzte, hatte sie Angst vor dem Gegner, begann die sichersten Züge zu hinterfragen und verschenkte einen Punkt nach dem anderen.

So verlor sie in der 5. Runde gegen Frieda von Beckh (SC Eschborn) ihre gewonnene Stellung.

In Runde 6 stellte Michelle gegen die an Nummer 2 gesetzte Lepu Coco Zhou (Schachpinguine Berlin) einen Bauern ein. Sowas hätte sie normalerweise nicht verunsichert, vor allem hatte ihr die Gegnerin danach noch mehrere Möglichkeiten gegeben in ein sicheres Remis-Endspiel überzugehen. Doch Michelle begann für die Gegnerin irgendwelche nicht vorhandenen Varianten zu rechnen und gab schließlich freiwillig und unnötig noch einen Bauern ab. Damit war die Stellung nicht mehr zu retten.

Die 7. Runde gegen Anastasia Voigt (USV Halle) verlief noch abenteuerlicher. Michelle gewinnt in der Eröffnung einen Turm für Läufer und Bauer und die Gegnerin bekommt einen absolut offenen König und einen gefesselten Springer. Michelle hat mehrere Möglichkeiten den Springer zu gewinnen, stattdessen tauscht sie lieber ihren Läufer gegen den gefesselten Springer ein und dann werden auch noch die Damen getauscht. Somit geht sie in ein fast unmöglich zu gewinnendes Endspiel über und die Partie endet in einem Remis.

In der 8. Runde gegen Siri Marleen Prinzen (SC Tarrasch München) bekam sie nach der Eröffnung eine leicht bessere Stellung, die sie normalerweise durch stetigen Angriff verbessern würde. Doch diesmal beschloss sie lieber auf ihrer Hälfte des Brettes zu spielen, ließ der Gegnerin alle ihre Pläne durchgehen und verlor auch diese Partie.

Somit steht Michelle momentan mit 3,5 Punkten aus 8 Spielen auf einem enttäuschenden 22. Platz. Es ist immer noch unklar, was diese plötzliche Angst und Unsicherheit ausgelöst haben könnte.

Morgen um 9 Uhr spielt sie mit schwarz gegen Marie Ottlik (TSV Kitzscher). Es sind immerhin noch 3 Runden zu spielen und Michelle hat immer noch die Möglichkeit, zumindest einen Platz unter den ersten 10 zu erreichen. Vielleicht gelingt es ihr ja, sich wieder etwas zu fangen...

Nach der 8. Runde hat Michelle zur Ablenkung an einem U14 Blitzturnier teilgenommen. Sie holte 3,5 Punkte aus 7 Spielen und gewann gegen Spieler, die eine weit größere DWZ haben als ihre Gegnerinnen in der Meisterschaft. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass Michelle bald wieder zu ihrer gewohnten Stärke zurückfindet...

Die letzten 3 Runden der Meisterschaft verliefen viel besser als die 4 Runden davor. In der 9. Runde hatte Michelle gegen Marie Ottlik (TSV Kitzscher) am Ende der Partie ziemlich viel Glück. Ihre Gegnerin übersah in einer besseren Stellung einen von Michelle vorbereiteten Trick und ließ sich auf der Grundreihe Matt setzen.

Die 10. Runde gegen Jenny Ha Linh Nguyen (BSG Grün-Weiß Leipzig) gewann Michelle dann wieder souveräner. In der letzten Runde musste Michelle gegen die an Nummer 3 gesetzte Charis Peglau (SV Bannewitz) antreten. Ihre Gegnerin hat eine andere Eröffnung gespielt als vermutet, doch Michelle ließ sich dadurch nicht beirren und kam aus der Eröffnung mit einer besseren Stellung heraus, zu der später noch ein Mehrbauer dazu kam. Danach hat Michelle es sich unnötig schwer gemacht, den Mehrbauern verloren und landete schließlich in einem Bauernendspiel. Dieses spielte sie jedoch besser, so dass sie die Partie letztlich verdient gewinnen konnte.

Mit insgesamt 6,5 Punkten aus 11 Runden beendete Michelle das Turnier auf dem 9. Platz. Wenn man sich nur den ersten und letzten Teil des Turniers anschaut, dann wird man von ihrem 9. Platz eher enttäuscht sein. Und doch ist es gut, dass Michelle ihren Durchhänger in der Mitte überwinden konnte und zumindest in den Top Ten der U10 Mädchen landen konnte.

Alle Ergebnisse des Turniers findet man hier (www.deutsche-schachjugend.de/2017/dem-u10w). Dort stehen ebenfalls sämtliche Partien zum Download bereit.

Im nächsten Jahr werden 7 der vorderen 8 Mädchen in die U12 Gruppe aufsteigen müssen, während Michelle noch in der U10 spielen darf. Dies lässt uns auf ein noch besseres Abschneiden im nächsten Jahr hoffen. Insgesamt war die Atmosphäre des Turniers sehr schön, die Organisation verlief reibungslos und es gab sehr viel Rahmenprogramm. An dieser Stelle möchten wir noch einmal einen herzlichen Dank an Familie Lotzien und an den Verein aussprechen, die Michelle die Teilnahme an diesem Turnier ermöglicht haben!

Bericht von Elena Trunz


 

 

 

 

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zuletzt geändert am 16. Juni 2017