GodesbergerSchachklub
  1929


Gedanken anlässlich eines Jubiläums

von Jochen Lehmensick zum 75. Geburtstag von Günter Poell


Als am vergangenen Freitag unser monatliches Blitzturnier mit dem Ausschenken von gesponserten Getränken munter und fröhlich begleitet wurde, wussten wir es alle: Günter Poell, sowohl Ehrenmitglied wie auch der Geschäftsführer unseres Godesberger Schachklubs, feiert mit uns - einige Tage verspätet - noch einmal seinen 75.Geburtstag, und er ließ es sich dabei nicht nehmen, wieder einmal zünftig mitzublitzen.

Robert Biedeköpper hat ja vierzehn Tage vorher anlässlich der offiziellen Ehrung schon einige Worte gesagt, aber tun wir es doch an dieser Stelle einmal etwas ausführlicher!

Wie kennen wir Günter Poell?

Wir erleben ihn als stets engagiert aufspielenden Turnierspieler, als streitbaren Mitkämpfer in Mannschaftskämpfen, aber auch immer wieder als Kiebitz, der mit Interesse und Ungeduld den Verlauf eines Kampfes einer unserer Klubmannschaften verfolgt; und zwar auch dann, wenn in der Kreisklasse und nicht in der Bundesliga gespielt wird.

Wir erleben ihn als Vorstandsmitglied auf den Jahreshauptversammlungen und können uns da natürlich denken, wie viel Arbeit im Verborgenen stattgefunden hat.

Außerdem - last not least - liegt am Klubabend sporadisch immer mal wieder das neue GSK-Heft aus oder wird uns gar von ihm selbst in die Hände gedrückt, und wir wissen es ja, dass die Redaktion in seinen Händen gelegen hat und ebenso, dass das allermeiste, was dort drin steht, aus seiner Feder stammt.

Und falls nicht schon vorher in der Zeitung, so sehen wir jetzt beim Durchblättern die nachkopierten Artikel der lokalen Presse über das Bonner Schachleben, die fast immer sein Kürzel tragen.

Soweit die Gegenwart. Ein Jubiläum bietet aber Gelegenheit, einmal ganz weit zurückzublicken.

Günter wurde am 1. April 1948 Mitglied des Godesberger Schachklubs. Die Faszination des "Königlichen Spiels" ließ ihn seither nicht mehr los. Nach einigen Jahren war der junge Mann dann auch schon bereit, Mitverantwortung für die Organisation des Vereinslebens übernehmen und trat als Jugendwart in den Vorstand ein (Dezember 1956), dem er bis heute - also für knapp 50 Jahre - angehört. Dabei bekleidete er nach und nach unterschiedliche Ämter, die längste Zeit den arbeitsintensiven Posten des Turnierleiters, in welcher Funktion ihn die meisten von uns noch gut in Erinnerung haben.
Da er nicht zu jenen wackeren Schach-Streitern gehörte, die ihren Beruf im Dienste Caissas vernachlässigen, brachte er es im Laufe der Jahre bei der Verwaltung der Stadt Bonn bis zum "Leiter des Sport- und Bäderamtes", aus welcher Position heraus er unserem Klub - wie sich herausstellen sollte - immer mal wieder mit Rat und Tat helfen konnte.

Zusätzlich fing er bereits 1962 damit an, der lokalen Presse Informationen über unseren Verein zukommen zu lassen, was von ihm ab 1967 auf das Bonner Schachleben insgesamt ausgeweitet wurde. In späterer Zeit erleichterte der regelmäßige berufsbedingte Kontakt zu den Sportredaktionen offenbar dann noch das Unterbringen der diversen Berichte über das hiesige Schachleben. Jedenfalls ist deren Anzahl seit vielen Jahren im Vergleich zu anderen Schachbezirken außergewöhnlich hoch. Es kann kein Zweifel bestehen, dass Günters schach-journalistischer Enthusiasmus dem Bonner Schachleben und insbesondere unserem Klub zugute gekommen ist.

Allerdings ist er auch, was die modernen Informationswege betrifft, auf der Höhe der Zeit; und so verwundert es nicht, dass er vor drei Jahren einen GSK-Online-Service eingerichtet hat und außerdem für unsere Homepage, die von Thomas Jackelen geführt wird, zumeist das Material liefert ...

Habe ich etwas vergessen? - "Ja", würde Günter sagen. "Der Aufstieg unseres Klubs, der sich über all die Jahrzehnte hinweg kontinuierlich vollzogen hat. Und darum ist es doch eigentlich immer gegangen!" - Und wer wird im übrigen bestreiten wollen, dass Günter mit all seiner Tätigkeit in ganz erheblichem Maße zu solch einer Fortentwicklung aus bescheidenen Anfängen beigetragen hat. -

Aber ich habe da wohl noch etwas ganz anderes vergessen, was er mir bestimmt ebenso vorhalten würde: Neulich erlebte ich ihn, ärgerlich wegen einer Lärmstörung (es wurden bereits die Bretter abgeräumt), aber dennoch hochkonzentriert vor dem Schachbrett sitzen, während im Vorraum bereits seine Ehefrau auf ihn wartete. Es war die letzte Partie irgendeiner Klubmeisterschafts-Runde, und er kämpfte und kämpfte unentwegt weiter ...

Ja, sicher! Immer ist ihm das Schachspielen selbst ganz wichtig gewesen und war für ihn durch keine Organisationsarbeit zu ersetzen. Im Laufe der Jahre hat Günter weit über 100 Turniere mitgespielt (und gelegentlich auch seine Erfolge gehabt: immerhin wurde er zweimal Seniorenmeister des Bezirks!). Und er hat, wie mir versichert wurde, die feste Absicht, sich auch weiterhin auf dem Schachbrett mit seinen Kontrahenten zu messen.

Hierfür, ebenso wie für die anderen Tätigkeiten für unseren Klub und für sein Leben insgesamt, möchten wir dem Jubilar mit einem herzlichen Gruß an seine Frau für die nun kommenden Jahre alles Gute wünschen.

Jochen Lehmensick

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zuletzt geändert am 17. Mai 2006