Am Sonntag gab es im neuen Vereinsheim des Godesberger SK eine Schachveranstaltung, wie sie wohl nur sehr selten in Deutschland vorkommt. Vier Mannschaften eines Vereins konnten Ihre Gäste zu Hause begrüßen, darunter den vielfachen Deutschen Meister SG Porz. Auch die drei anderen Regionalligamannschaften kamen alle aus dem Kölner Raum.

Bereits am Freitag hatte unser Geschäftsführer Günter Poell mit seinem Team (u.a. Turnierleiter Michael Senkowski, Jugendleiter Edwin Berkau sowie Martin Dung und andere) einen Plan entworfen, wo die vier Mannschaften am Sonntag spielen sollten. Danach spielte die 1. Mannschaft im kleinen Saal, die halbe Regionalliga im anderen (größeren) Saal. Es war (erstaunlicherweise) für alle Spieler genügend Platz da.

Stark ersatzgeschwächt (sicherlich wird über die Gründe an anderer Stelle berichtet) nahm unsere erste Mannschaft pünktlich unter der Leitung des Schiedsrichters Thorsten Hennings (Bad Honnef) den Kampf gegen den übermächtigen Gegner auf. Bei den Regionalligamannschaften brauchte man etwas länger, bevor alle Schachfreunde aus Köln (trotz hervorragender Wegbeschreibung) den Weg bzw. dann einen Parkplatz hier im letzten Winkel von Bonn, direkt an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz gefunden hatten.

Nun zur sportlichen Berichterstattung:

Unsere erste Mannschaft lieferte der SG Porz einen großen Kampf. So konnte Alexander Dranov gegen den Weltklassespieler Loek van Wely am Spitzenbrett ein sicheres Remis erzielen. Gleiches gelang am zweiten Brett Thomas Jackelen gegen die Schachlegende Jan Timman. Am dritten Brett erkämpfte sich Heiko Mertens in der letzen noch laufenden Partie ebenfalls ein Remis gegen GM Christopher Lutz. Zwischenzeitlich hätten zumindest Jens Lütke sowie Johannes Florstedt mehr aus ihren Partien »rausholen« können. Für die gezeigte Leistung verdient die Godesberger Mannschaft trotz der Niederlage (1,5 : 6,5) Anerkennung.

Kommen wir zur Regionalliga. Die Enttäuschung auf Godesberger Seite war natürlich groß, feststellen zu müssen, dass alle drei Gastmannschaften in Bestbesetzung antraten. Besonders unsere zweite Mannschaft hatte erhebliche Aufstellungsprobleme und konnte sogar ein Brett (kurzfristig krankheitsbedingt) nicht besetzen. Die Folge war eine sehr hohe Niederlage (1:7) gegen den Kölner SK Lasker 1861. Lediglich unser 1. Vorsitzender sowie Olaf Horstmann konnten ein Remis erzielen.

Da machte es die dritte Mannschaft schon wesentlich besser. Mit (zugegeben viel Glück) konnte der sehr wichtige Mannschaftskampf gegen den Tabellennachbarn SV Grünfeld Köln gewonnen werden. Der Auslöser war für mich als spielfreier Ersatzmann (Zusatz der Redaktion: Der bei GSK II nach dem Reglement leider am freibleibenden Brett nicht eingesetzt werden durfte), das Remis in total verlorenen Stellung vom Mannschaftsführer Michael Müller-Boge. M.E. ging dadurch noch ein Ruck durch die Mannschaft. Letztlich konnte die dritte Mannschaft mit 4,5 : 3,5 gewinnen und damit die Abstiegsplätze verlassen.

Dies gelang der vierten Mannschaft leider nicht. Sie verloren gegen die SF Ford Köln mit 2 : 6 . Nach sehr guten Saisonbeginn mit drei Punkteteilungen gab es danach nur noch Niederlagen. Der Klassenerhalt wird schwer zu erreichen sein. Aber auch die beiden anderen Regionalligamannschaften müssen sich noch sehr anstrengen um diese Ziel am Saisonende zu erreichen.

Für mich als Berichterstatter war dies ein sehr spannender Sonntag. Das neue Vereinlokal hat sich bewährt. Herzlichen Dank auch an Frau Poell, die größtenteils den Küchendienst übernommen hat.

Hans Lotzien