Zu Ehren und im Andenken an seinen 2008 verstorbenen Vater Günter Möller, der mit großer Leidenschaft 50 Jahre Schach als Vereinssport betrieben hatte, lud sein Sohn Jürgen Möller, der am 1. September seinen 50. Geburtstag beging, alle Schachfreunde, die seinem Vater am 28.02.2009 ein unvergessenes Gedenkturnier gewidmet hatten, aus Dankbarkeit zu einer Simultanveranstaltung mit dem Internationalen Meister Christian Seel ein.
Am 18. September war es nach mehrmonatiger Organisationsarbeit endlich soweit. Zweiundzwanzig spielstarke Schachfreunde aus sechs Vereinen, davon zwei Damen, kämpften in den Vereinsräumen des Godesberger Schachklubs fünf Stunden gegen den sympathischen Bundesligaspieler des SC Remagen, der schon als 20-jähriger den Titel »Internationaler Meister« erhielt und spontan die Einladung von Jürgen Möller zum Simultanturnier angenommen hatte. Für den Meisterspieler war es nicht nur ein läuferischer Marathon von Brett zu Brett, sondern vor allem eine intensive Konzentrationsleistung, denn fünf seiner Gegner hatten sogar eine Wertungszahl von mehr als 2000 ELO-Punkten.
Erst nach etwa drei Stunden war die erste von 22 Partien, die Christian Seel alle mit den weißen Figuren führte, zu Ende. Diese Partie gewann Christian Seel, der insgesamt 14 Partien für sich entschied. Aber schon wenige Minuten später konnte der 1. Vorsitzende des Godesberger Schachklubs, Robert Biedeköpper, das erste Remis des Tages gegen Christian Seel erzielen. Es folgten drei weitere Gewinnpartien für den Internationalen Meister, bevor dann nach etwa drei Stunden und 45 Minuten der erste und einzige Sieg gegen den IM C. Seel gelang. Hartmut Michael Prühs von der SG Rheinbreitbach-Linz konnte nach einem überraschenden Figurengewinn seine Partie erfolgreich zu Ende spielen und gewinnen.
In der Folgezeit gelang zwar kein Sieg mehr gegen den übermächtigen Gegner, aber einige Spieler schafften noch ein beachtliches Remis gegen Christian Seel. Zunächst war dies FIDE-Meisterin Olga Lopatin gelungen, die das zweite Remis des Tages holte, bevor dann der älteste Teilnehmer des Turniers, der 86-jährige (!) Johannes Gilles eine absolut beeindruckende Punkteteilung gegen Christian Seel erreichte. Weitere Remis-Ergebnisse erzielten dann noch Hans-Joachim Groß, Jochen Lehmensick, Jürgen Möller und Dr. Dieter Eisentraut (alle Godesberger SK) bevor das gelungene Simultanturnier nach fünf sehr harmonische Stunden endete.
Christian Seel hatte seine Spielstärke erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt und konnte von seinen starken Herausforderern nur einmal besiegt werden. Jürgen Möller überreichte Christian Seel eine Erinnerungsurkunde und hielt, für alle acht erfolgreichen Spieler dieses Turniers, als Preis jeweils ein mit einer persönlichen Widmung des Internationalen Meisters signiertes Schachbuch von Christian Seel mit dem Titel »Geheimwaffe Philidor« bereit. Für alle Teilnehmer und die Zuschauer bot sich am vergangenen Samstag ein echter »Schachleckerbissen«, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Jürgen Möller
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zuletzt geändert am 25. September 2010 |