Bericht von Hans Lotzien (04.03.2019)
Ein großer Freund des Karnevals war ich nie. Da meine Frau außerdem an diesen Tagen andere Verpflichtungen hatte, bin ich gerne zu dieser einzigartigen Schachveranstaltung nach Berlin gefahren.
Die Wettkämpfe der Runden 9, 10 und 11 in der Schachbundesliga der Frauen und Herren fanden dort statt. Genau 200 Spieler/innen waren im Einsatz. Da noch den Überblick zu behalten war nicht so einfach. In den drei Tagen habe ich mich mehrfach gefragt, was mehr anstrengen würde, zu spielen oder zuzuschauen. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, das wohl das Verfolgen der 100 Partien mehr Kondition erfordert, als am Brett zu sitzen. In den drei Tagen bin ich jedenfalls viele Kilometer durch den Turniersaal gelaufen. Ich hätte mir allerdings auch die eine oder andere Pause durch Besuchen der einen oder anderen Veranstaltung gönnen können.
An erster Stelle möchte ich hier die Simultan-Veranstaltung von Dr. Robert Hübner nennen. Er hielt außerdem noch einen Vortag über seine Kämpfe um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft und gab zusätzlich eine Autogramm-Stunde.
Für die Teilnahme am Jugendturnier war ich zu alt. Um am Turnier „Politiker spielen Schach“ teilzunehmen hätte meine fast 50jährige Mitgliedschaft in der SPD vermutlich wohl auch nicht gereicht. An der Offenen Berliner Hochschul- Schnellschachmeisterschaft konnte ich natürlich auch nicht teilnehmen vermutlich aber an der Bundesvereinskonferenz. Außerdem wurden täglich ChessBase-Blitzturniere angeboten. Es wurde neben der Hauptveranstaltung Schachbundesligen also eine Menge geboten.
Schön ist es auch immer wieder, dass man bei solchen Großveranstaltungen Leute trifft, die man oft schon sehr lange nicht mehr gesehen hat. Hier möchte ich besonders drei ehemaliger Godesberger Vereinsschachfreunde nennen. Zunächst ist dies Alexander von Gleich. Nur die älteren Godesberger Vereinsmitglieder werden ihn noch kennen. Alexander kam als junger Mann zu uns in den Verein. Er war ein starker Spieler besonders auch im Blitz- und Schnellschach. Es zog ihn dann beruflich nach Osteuropa. Seine erste Station war Georgien. Dort lernte er auch seine Frau kennen. Er hat drei Söhne (13,17 und 23 Jahre alt). Mittlerweile ist er mit seiner Familie wieder nach Deutschland zurückgekehrt und wohnt unweit seiner Eltern in Hamburg-Flottbeck. Erstaunlicherweise hat er sich dort nicht dem HSK angeschlossen sondern spielt in einem kleineren Verein in der Oberliga Nord Nord.
Johannes Florstedt ist den meisten Mitgliedern bekannt. Er geht aus unserer Jugend hervor. Jetzt studiert er in Berlin und hat sich dort dem SF Berlin angeschlossen. Er spielt dort sehr erfolgreich in der 2. Bundesliga und weist mittlerweile eine ELO-Zahl von gut 2330 auf.
Die Vereinszugehörigkeit von Daniel Eisermann liegt schon sehr lange zurück. Auch er stammt aus unserer Jugend. Vermutlich wurde er noch von Heijo Ulrich bzw. Horst Geuer betreut und gehörte der erfolgreich Jungendmannschaft an, die seinerzeit Deutscher Jugendmeister wurden. Ich hatte Daniel letztmalig vor drei Jahren bei der Deutschen Betriebssportmeisterschaft in München gesehen. Er spielt für das Unternehmen Osram.
Am 2. Internationalen Emanuel-Lasker-Blitzturnier habe ich dann doch teilgenommen. Gewonnen hat GM Fabiano Caruana mit 16:2 Punkten. Ich war mit meinem Abschneiden von 9:7 Punkten nicht ganz zufrieden. Gleichwohl belegte ich unter fast 300 Teilnehmern den 91. Platz und Konnte noch mindestens 20 Titelträger hinter mir lassen so auch den zuvor genannten FM Johannes Florstedt. Unser Zweitmitglied Basili Gikas hatte sich für dieses Turnier zu spät angemeldet. Als kleinen Ersatz belegte er in einem Chessbase-Blitzturnier am Sonntag einen geteilten ersten Platz.
Die Organisation dieses großen Schachevent lag in den Händen des Schachclubs Neukölln. Dem Cheforganisator IM Polzin standen zahlreiche Helfer zur Verfügung. Das Maritim Hotel bot hierfür hervorragende Räumlichkeiten. Berlin war eine Reise wert.
Hans Lotzien
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zuletzt geändert am 5. März 2019 |